Eutwertuug — „Weißt, Vater, ich möcht' Flieger werden."
— „Wart' ab, mein Iunge, — wenn du groß bist, haben wir allgemeinen Lust-
verkehr, und da wird ein Flieger so viel sein, wie jetzt ein OmnibuSkutscher."
Selbstbeschränkung
Ein Mann, dem große Menschenliebe eigen,
Bedauert oft in seinem Lerzen still,
Daß er nicht jedem offen sie darf zeigen,
Sonft machte jeder mit ihm, was er will!
I. Bergmann
Diener tzum Freunde): „Ietzt müffen die Gläubiger meinen
Alten aber schon recht hart bedrängen, . . . heute war
einer eine Stunde bei ihm, und jetzt sagt der Papagei das
von ihm nie gesprochene Wort: ,Lump'!"
Jn Gedanken
Professor: „Ift das eine Äitze im Zimmer! Sogar der
Fliege hier auf dem Globus scheint's unbehaglich zu sein —
die sitzt beständig auf dem nördlichen Eismeer!"
Barbierlehrling: „Bitt' um 'n Augenblick Geduld, 's ist
ka Rasierzeuq frei!"
Kunde: „Ich habe doch eigenes Rafierzeug!"
— „Ia, dös ist grad im Gebrauch!"
Wie d' Frau Schultheiß Eberle ond ihr Sophiele
hamschtere gange send
(E luschtigs G'schichtle in ernschter Zeit von dere Sophie von Adelung)
D' Frau Schultheiß Eberle ond ihr Sophiele (wisset
Se, des isch die zweit' von ihre Dechtere, dui mit'm rote
Loor) isch em verdwichene Sommer im Bädle gwä, drei
Woche lang — länger hoi's des Oberamt net g'litte. D
Frau Schultheiß hätt's scho no e bissele länger brauche
kenne, denn sui isch arg abg'schafft g'wä ond onterernäbrt
au no derzu, aber da kascht nex mache, und was für Älle
rächt ischt, isch au für e Schultheißefrau rächt. Dui drei
Woche iber hänt d' Mutter und d' Dochter arg fleißig im
Schwefelwaffer badet ond tronke au, allbott des Waffer
nach faule Eier g'schmeckt hot. Es isch ehne gar et so arg
gut bekomme, des Schwefelwaffer, aber fir nex ond wieder
nex hänt se net em Bädle hocke möge, ond mer weiß ja
nie et, fir was ebbes doch schließlich guet sei ka. Idem hänt
se badet ond tronke. Dui andere Fraue ond Mädle em
Bad, jo, ond die baar Äerre-n-au, die hänt gar koi rächte
Zeit et zom Kur z'brauchet g'hät. Die send ganze Däg
lang 'rom ond 'nom g'loffe mit Nucksäck ond Grättle ond
Gucke ond hänt dui Nachbarorter abg'sucht nach dem ond
^opyright UN9 by I. Schreibor
— „Wart' ab, mein Iunge, — wenn du groß bist, haben wir allgemeinen Lust-
verkehr, und da wird ein Flieger so viel sein, wie jetzt ein OmnibuSkutscher."
Selbstbeschränkung
Ein Mann, dem große Menschenliebe eigen,
Bedauert oft in seinem Lerzen still,
Daß er nicht jedem offen sie darf zeigen,
Sonft machte jeder mit ihm, was er will!
I. Bergmann
Diener tzum Freunde): „Ietzt müffen die Gläubiger meinen
Alten aber schon recht hart bedrängen, . . . heute war
einer eine Stunde bei ihm, und jetzt sagt der Papagei das
von ihm nie gesprochene Wort: ,Lump'!"
Jn Gedanken
Professor: „Ift das eine Äitze im Zimmer! Sogar der
Fliege hier auf dem Globus scheint's unbehaglich zu sein —
die sitzt beständig auf dem nördlichen Eismeer!"
Barbierlehrling: „Bitt' um 'n Augenblick Geduld, 's ist
ka Rasierzeuq frei!"
Kunde: „Ich habe doch eigenes Rafierzeug!"
— „Ia, dös ist grad im Gebrauch!"
Wie d' Frau Schultheiß Eberle ond ihr Sophiele
hamschtere gange send
(E luschtigs G'schichtle in ernschter Zeit von dere Sophie von Adelung)
D' Frau Schultheiß Eberle ond ihr Sophiele (wisset
Se, des isch die zweit' von ihre Dechtere, dui mit'm rote
Loor) isch em verdwichene Sommer im Bädle gwä, drei
Woche lang — länger hoi's des Oberamt net g'litte. D
Frau Schultheiß hätt's scho no e bissele länger brauche
kenne, denn sui isch arg abg'schafft g'wä ond onterernäbrt
au no derzu, aber da kascht nex mache, und was für Älle
rächt ischt, isch au für e Schultheißefrau rächt. Dui drei
Woche iber hänt d' Mutter und d' Dochter arg fleißig im
Schwefelwaffer badet ond tronke au, allbott des Waffer
nach faule Eier g'schmeckt hot. Es isch ehne gar et so arg
gut bekomme, des Schwefelwaffer, aber fir nex ond wieder
nex hänt se net em Bädle hocke möge, ond mer weiß ja
nie et, fir was ebbes doch schließlich guet sei ka. Idem hänt
se badet ond tronke. Dui andere Fraue ond Mädle em
Bad, jo, ond die baar Äerre-n-au, die hänt gar koi rächte
Zeit et zom Kur z'brauchet g'hät. Die send ganze Däg
lang 'rom ond 'nom g'loffe mit Nucksäck ond Grättle ond
Gucke ond hänt dui Nachbarorter abg'sucht nach dem ond
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