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1476

Zeitschrift für Humor und Kunst

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Der htestge Aukor

und amtloser Mensch unter der im Orte dominierenden
Beamtenschaft gar keine Nolle spielte. Ein sehr liebens-
würdiger Mann, der Äerr Groschkus; er hat mich manch-
mal zu einer Flasche Wein eingeladen.

2llso, mein Mittel. Im „Storchenburger Anzeiger"
erschicn eine Notiz: „Wie wir erfahren, ift der Direktion
des zur Zeit hier gastierenden Schauspielensembles von
einem hiesigen Autor ein Lufispiel in drei Akten eingereicht
worden. Lerr Direktor Willibald Leman hat das viel ver-
jprechende Werk erworben; die Proben sind bereits im
Gange, und die Erftaufführung ist schon in den nächsten
Tagen zu erwartev."

Wie eine Bombe schlug diese Nachricht in Storchen-
burg ein, in den „Verein: Mehr Licht" aber geradezu wie
eine Fliegerbombe. Ein hiesiger Autor? Wie? Was?
Nanu! Wer ist der Anbekannte? Selbstverfiändlich muß er
dem „Literarischen Verein und dramatischen Lesekränzchen"
angehören. Man flüsterte, man wisperte, man tuschelte.
Aha, Doktor Wilhelm Obermüller würde es sein, der Führer
aller Schöngeister Storchenburgs. Aber nein, Doktor Ober-
müller erklärte mit bescheidenem Lächeln, er hätte zwar
einige dramatische Entwürfe in seinem Schreibtisch liegen,
aber sie bedürsten doch noch einiger Zeit des Reifens. —
Nun ja, auch das am besten schmeckende Obst pflegt am

langsamsten zu reifen, wie man zum Beispiel an den herr-
lichen Grumkower Birnen bemerken kann, die vorzüglich
in der Storchenburger Gegend gedeihrn.

Ia, aber wenn es Doktor Obermüller nicht war, wer
sonst war dann der vorläufig noch anonyme Dichter? Er
mußte aus seiner Verborgenheit herausgerissen werden.
Oho, man würde ihn schon entdccken, spätestens bei der
ersten Aufsührung seines Werkes. Er würde sich schon ver-
raten, denn zweisellos würde er im Theater sein. Natürlich
mußte man hingehn. And kaum hatte ich eines Morgens
in aller Frühe Zettel ankleben lassen:

Frau Falkenberg

Lustspiel in dre! Akten von einem hiesigen Autor,
da strömten auch schon die Leute, sich Plätze zu fichern. O,
es wurde ein herrlicher Abend; alle Stühle und Bänke, die
der Schützenhauswnt nur auftreiben konnte, mußten noch
in den Saal geschleppt werden, und doch reichten sie nicht,
— sogar auf den Fensterbrüstungen saßen die Leute.

And dieser Erfolg! Berauschend, göttlich. Die Leute
klatschten wie besessen. Denn erftens gefiel es ihnen, die
ja eigentlich hungrn'g nach Theater waren, wirklich aus-
gezeichnet, und dann wollten sie natürlich auch den Dichter
sehn. Ob er gekommen ist? Aber nein; ich bitte Sie, wie
wäre denn das möglich gewesen! Der Mann lebte ja gar
nicht in Storchenburg. Wie hätte ich denn in Storchen-



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