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9lr. 1484

Zeltschrtft für Humor und Kunft

153

Der Wetnkauf

„Eine unmündige Frau und zehn kranke Kinder. Weiß
schon. Nein, das wollte ich nicht wissen. Sie sind ein genialer
Kerl. Stehlen erft Proben und verkausen sofort lieferbar
— das heißt, wenn das Wetter aufgeklärt hätte, würde
fich die Lieferung wohl bis nach Neumond hingezogen
haben. Einerlei, allen Respekt. Für Ihr Mißgeschick können
Sie nicht."

„Es stand kein Name an der Villa, und das Keller-
fenster war offen," kam es unterwürfig, aber nicht ohne
verhaltene Tücke, von den Lippen des Pseudoreisenden.
Plötzlich hafteten seine unruhigen Aeuglein auf einer kleinen,
runden Marke, und um seine Mundwinkel zuckte es. Laftig
griff er nach dem Gelde.

„Vielen Dank," sagte er und stürzte hinaus.

Eberhard schlug sich auf die Knie. Er lachte so fürchter-
lich, daß Minna hereinkam, die den Auftrag erhielt, gleich
noch eine Flasche zu holen.

„Eine Schande," murmelte er weinselig ironisch, „wie
schlecht der Staat das Eigentum meiner Gläubiger
verwaltet."-

Am folgenden Tage erschien bei Eberhard ein Lerr,
den er gut kannte, den er aber gleichwohl nicht zu seinen
intimen Freunden zählte.

Dieser sprach also:

„Lerr Lork. Soeben war bei uns ein Mann, der uns
einen von ihrer Land ausgesüllten Zettel gab, laut dem
er von Ihnen den Auftrag erhielt, Ihren in der Villa
liegenden Wein hierher zu bringen. Erst heute Morgen
habe der Mann erfahren, daß die Villa gerichtlich verfiegelt

tst, und da habe ihn sein Gewiffen getrieben, Anzeige zu
erstatten. Ich habe inzwischen fefigestellt, daß die Angaben
stimmen."

Lier hob sich die Stimme des Gerichtsvollziehers.
„Ich habe darum soeben Jhren hiefigen bislang leeren
Weinkeller verfiegelt, und mache Sie darauf aufmerksam,
daß Sie fich wegen Pfandverschleppung werden verant-
worten müssen."

Ein Nadikaler

— ^Fetz' ham s' die achtstündig' ArbeitSzeit überall ein-
g'führt."

— ^Dös is alles nix, solang 's net die achtstündig' Brot-
zeit gibt."

cker politigcsten V/irren in iVlüncken
^" konnten cki'e diummern 1480-1482 unserer
2eit8clii'ift nur in §ekürrtem DmkanZ üerZe-
8teUt vvercien, vve^Iialb clie Seiten 93 — 96,
109—112 unck 125—128 in ckie^em Viertelsalir
kelilen mÜ88en. k^reuncke un8ere8 Klatte8, clie
clie 2eit8clirikt einbinclen la88en, bitten vvir,
ckie8 ru beacbten unck aucb ckie unlieb^amen
VerröZerunZen im Ver^anck ckerseniZen I^ium-
mern, clie ru sener 2eit er^cbeinen 8ollten,
Zekl. ent8cbuläigen LA vvollen.

I^eckablion unck Verla§ cler IV1e§§enckorfer.

Lläller, IVIüncben.

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