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Nr. 1476

Zeitschrift für HuMor und Kuuft


Der hiesige Autor

den Augen und erst schwachen, dann immer deullicher wer°
denden Anspielungen. Er wehrte ab. „Aber meine Lerr-
schaften, was denken Sie denn von mir! Da haben Sie
mich wirklich im salschen Verdacht." Doch man glaubte
ihm nicht. „Sie sind durchschaut. Ia ja, stille Waffer sind
ties." Darauf sagte dann Lerr Groschkus nichts mehr.
Vielleicht gefiel es ihm sogar, als Autor angesehen zu
werden, — es mochte ihn unterhalten, er langweilte sich
sonst ja so sehr. Mir konnte das ganz gleichgiltig sein;
ich gab die „Frau Falkenberg" noch viermal vor geftopften
Läusern, brachte meine Verluste glänzend wieder ein und
zog dann sröhlich von Storchenburg ab.

Aber passen Sie auf, was weiter geschah. Die großen
Ferien kamen, und der Äerr Doktor Obermüller machte
eine Reise, die ihn auch nach Berlin sührte. Als er wieder
zurückkam, arbeitete er eine Zeitlang sehr fleißig zu Lause,
und als dann der „Literarische Verein und dramatisches
Lesekränzchen: Mehr Licht!" wieder seine Sitzungen aus-
nahm, überraschte er ihn mit einem wohl vorbereiteten
Vortrage über allerlei interessante Plagiate in der deut
schen Literatur. Bei diesem Vortrage ließ er östers seine
Blicke auf Lerrn Groschkus in jener Art ruhen, wie fie
ein Oberlehrer einem sträslichen Abschreibens zu zeihenden
Schüler gegenüber anwendet. Gerüchte breiteten sich aus;
sie wuchsen, sie gewannen an Kraft und schließlich wußte
es die ganze Stadt: das Stück, das der Lerr Groschkus

hatte aufführen lassen, hatte er hundsgemein abgeschrieben;
Doktor Obermüller hatte das Original in Berlin gesehn.—
Die erste Kunde von diesen Vorgängen erreichte mich in
der Stadt Niesenburg am Flusse mit dem poetischen Namen
Liebe, — in Gestalt einer Zeugenladung: der Nentier Grosch-
kus hatte dcn Oberlehrer Doktor Obermüller wegen Verleum-
dung verklagt. Offen gestanden, — ich hatte einige Scheu
vor diesem Prozeß, denn es konnte leicht dabei heraus-
kommen, daß nicht ich mit dem Stück betrogen worden war,
sondern selbst die Storchenburger beschwindelt hatte. Aber
es lief gut ab. Ein freundlicher alter Amtsrichter war da,
der etwas zu ahnen und mir wohl zu wollen schien, und
als nun der Beklagte, nämlich Doktor Obermüller von mir
zu wissen begehrte, wer mir denn eigentlich das Manuskript
des Stückes eingereicht hätte, da wurde diese Frage als
nicht zur Sache gehörig abgelehnt und mir nur ausgegeben,
zu erklären, ob ich es von Lerrn Groschkus bekommen hatte
oder nicht. Nein, ich hatte es nicht von ihm bekommen;
das konnte ich beschwören, und ich schwor so schön wie nur
je auf dem Theater.

Doktor Obermüller wurde zu hundert Mark Geldstrafe
verurteilt und war eklig hineingefallen. Das bekam ihm
sehr schlecht. Denn nun legten sich die Mitglieder seines
nach Licht rufenden Vereins, besonders die Damen, diese
Frage vor: „Ia, wie ist denn Doktor Obermüller überhaupt
dazu gekommen, den Arsprung jenes Stückes zu entdecken.
Wir wähnten, daß er, den wir für einen vorbildlichen


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