Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
-«2!

Zeitschrift für Humor und Kunst :<

Z 21

— »Wenn's in der Oper wentgstens koa Mufik hätten — nacha kunnt ma vielleicht doch 'n Text verstehn.*

Iräulei» Minlsterprästdenttn

Jhr huldigend, wiederholte ich meine antiquarische Ver-
beugung.

Dann warf sie mir einen Bltck zu, na, einen Blick, der
gerade nicht zur Inspektion sämtlicher Steuerlisten einlud,
einen Blick, der mich an was erinnerte, an etwas Fernes,
an die alte Sage von .... Goethe. !lnd dann fauchte
fie los, die Ministerpräfidentin:

„Lab' ich dich endlich
erwischt, du Lump! Lang
genug hab' ich auf die R ache-
stunde warten müssen.

Kannst du dich noch er-
innern an deine Amalia
Eäuerling, an deine süße
Amalia, wie du sie nanntest.

Äättest du sie damals ge-
heiratet, dann wärst du
heute wenigfiens der Mann
dcr Frau Ministerpräsi-
dentin! So aber bist du
nichts, gar nichts! Ab-
gesetzt bist du von heute
ab, weil du mich vor vierzig
Iahren hast fitzen lassen!"

Ade, ihr Steuerlisten!

Ief

Zehenfertigkeit

— „Last du's schon gehört:
der Mann ohne Arme, den
wir gestern im Variets be-
wunderten, ist heute ver-

Aufrichtig

Verlierer: »Zehn Mark Finderlohn scheinen Ihnen
zu wenig zu sein? Sie denken wohl, die Kelte sei ccht?"
Finder: „Inee... sonsthätteichsiedochnichthergebracht!"

Seb' ich am Bache Kälber saufen,

Möcht' ich ein paar mir selber kaufen.

Abwarten

— „Nicht wahr, Männchen,
zum Geburtstag schenkst du
mir drei Mark?"

— „Dcei Mark bloß —
wie bescheiden!"

— „Ja. für Schnittmuster,
die ich mir kommen lassen
will — ich habe verschiedene
neue Kleider nötig!"

Merkwürdige

Entschuldigung

In einem kleinen Kreise
tritt eine junge Dame auf,
die aber unter aller Krilik
singt.

„Es ist mir unbegreiflich,
wie man unter solchen !lm-
ständen fingen kann," be-
merkt ein Anwesender.

„Das istfreilich richtig,"
erwidert die Wirtin, aber
sie fingt ja nur zur Anter-
haltung der Gäste.

haftet worden."

— „Ia — er soll lange
Zehen gemacht haben."

Llnverbefferlich

„O mei

— „So a Pech — drei Wochen
nach seiner Frau stirbl er selm."
der hätt' ja doch bald wieder g'beirat'."
 
Annotationen