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Zeitschrift für Humor und Kunst

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di^ von dcr Brautwcrbung

k ^he gezogen und elwa dies gesagt: „Dees is
i n für mich, Vata. Der mag mi nur. weil

nu ^^"^sfin bin und a Göld hab'. I aber nehm
, r vann, der wo auch ein Opfer für mich bringen
Vastehst?"

. N)enn Papa Luber das dem Bewerber mit-
?teitt hatte. da war der immer höchst stutzig ge-
ein^r>N' hatte vielleicht noch gefragt, was das fllr
. ^pfer sej, nicht ohne im Stillen seinem Lerr-
" gedankt zu haben, daß er davor bewahrt ge-
eben sei, eine „spinnete Gretl" zu heiraten, da
u eine tüchtige Geschäftsfrau, die was halte
n was konnte, zu finden gewillt war.

H Man wird mir glauben, daß Lerr Luber eine
alle besaß, und wer eine Galle besitzt, dem geht
/ auch einmal über. And diese Stunde war ge-

tvnnnen.

< "Sitzenbleiben wirst, du spinnete Zwiderwurzen,
" ganz abscheuliche," sagte Luber zur Prinzesstn.
"«ab' jch dafür geschufft' mei Lebtag lang? Lab'
w dafür im Kriag durchgehalt'n? Lab' dafür
gkschleichhandelt? Nur daß a Göld ins Laus
vmmt für di, du großkopfets Frauenzimmer, du?"

Dies sagte Lerr Luber. !lnd er hatte recht.
^cnn gorade wieder war ein Bewerber verworfen
wvrden.

Da ging denn die Prinzessia in fich und bat
"w einen Taz Bedenkzcit.

Nach vierundzwa izig und einer viertel Stunde
wat Klärchen wiederum vor ihren Vater und sagte
wwrlich dieses:

Die amerikauische Erbschast

- „Zu schrestlich, daß mein Kurt nach Amerika muß, um die
Erbschaft von seinem Onkel zu Geld zu machen. Die zehntausend
Rinder, die der hinterlaffen hat, hätten sie ihm doch von drüben
als Fleischextrakt schicken können."

»Vata," so sagtesie feierlich, „wann durchaus ge-
heirat' werden muß, nacha will i wenigstens schau'n, daß i
üet an rechten Depp'n kriag. Denn daß Mannsbilder eh
üix taug'n, des is mal g'wiß. Der also, der mi mag, der
wuß zuvor mir drei Münsche erfüll'n. Dees muß er, ganz
üüe 's im Buche fieht. Im Märchenbuche. And ich be-
ünde mich ja auch in einem Märchen. — Da hab's i auf-
^schrieben, die drei Wünsche. Die gibst eam fei, mei'm
^errn Zukünftigen. Nacha fehg'n ma scho, wie's ausgeht."

Sprachs und entrauschte. !lnd begab sich in die Kem-
wenate, „Buduahr" genannt, wo die Prinzessin fich in die
Tortsetzung des Genecalanzeigerromans vertiefte. Denn
üe war ein Mädchen von hohem Geiste.

Vater Luber aber hatte den Brief in die Brieftasche
geschoben und mit einigem Kopfschütteln das Lokal verlassen.

mochte sich, wer mochte, bei diesen neumodischen Frauen-
iiwmern auskennen, bei diesen spinneten.

Im Privatkomptoir stand unterdeffen Lanfl Meier,
^eit Meiers Sohn und Erbe der Firma.

„Darf ich hoffen," sagte er ganz so zaghaft, wie er nun
kinmal war. Da erhielt er den Wunsch-Brief.

Daheim entfiegelte er ihn und las: „Iüngling, der Du
Mich begehrest, zeige mir Deine Liebe, beweise, daß Du füc
wich sorgen kannst und verschaffe mir: erstens, eine Porlion

Schlagsahne, zweitens das Iugendelixier ,Laß-mich-nicht-
gruslig-werden' und drittens, eine Zigarette." Lansl Maier
war mit einer Fee befreundet. Sie hieß Marie Zirnpichler
und konnte zaubern, daß einem die Augen übergingen, wenn
man ihr zusah. Die hälte ihm das Elixier stcherlich ver-
ichafft. And auch Schlagrahm war schließlich zu haben.
Er brauchte nur von der Milch seiner eigenen frommen
Denkungsart die Sahne abzubeben und zu Schlagsahne zu
verarbeitcn. Aber der dritle Wunsch . . . in München eine
Zigarette aufzutreiben ... vor dem verzwcifelte unser Lans.
Wehmütig trat er vor Vater Luber:

„Mein Lerz wird Ihrem Klärchen immer gehören,
immer und ewig, die Land unserer Prinzessin aber wird
mir ewig versagt bleibenl Mein Vermögen beträgt nur
zweiunddreißig Millionen. Da kann ich es mir nicht leisten.
eine — Raucherin zu heiraten... Klärchens dritter Wunsch,
die Zigarelte ist unerfüllbar . . . Ade . . . Adel"

LanslMeierlügt,wie cben nur im Mäcchengelogen wer-
den kann. Iederzeithätte erKlärchen dieZigarette verschaffen
können. Er hält' halt mal um halb zwei aufstehen, drei bis
vier Tage anstehen und einen höheren Scheck schreiben müffen.
Dann hätte er mit aller Wahrscheinlichkeit sogar cine mit
Gold-Mundfiück gekriegt . . .

Richmd RUß


^inuurbell'ulikiung

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Nsnllbsi' sisbl js slu/ss scblenbl,

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Iums! — fllsn nlmmt lisn Znbsin für snbt.

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Islci ist sin flsklsmsrsllsi
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— die erste
 
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