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https://doi.org/10.11588/diglit.15351#0064
56 Msggendorfer-BlätLer, Münchev
Der Hund im Dienste des Menschen
(Etne Anregung.)
Als Packträger
-Tgoter Windhund (Firma für rasche Botengänge.) Als Zeitur.gshändler.
Dcr Wettstreit der Rtcflnnen
merkte, daß fie falsch gelaufen sei, war sie schon völlig
erschöpft; der Faulheit dagegen wurde die Anstrengung zu
viel, sie legte sich am Wege in den grünen Graben und
pflegte dcr Ruh. So kam keine von beiden nach Wasserberg.
Nun kam es ganz auf die dritte Probe an. Die sollte
zeigen, wer die tapferste von ihnen sei. A»d da sie gegen
einander offenbar immer unentschieden stritten, so sollte
diesmal im Kampfe gegen jemand anderen die Entscheidung
gesucht werden.
Als die beiden daher den Riesen Langmut vorbeigehen
sahe», riefen sie, um ihre Tapferkeit zu erweisen, ihm
Schmäh- und Schimpfworte nach. Der Riese Langmut
machte sich nichts draus; aber als er hörte, daß man ihm den
Nainen „Kleinmutt nachrief (eine Schmähung, gegen die er
sehr empfindlich ist), da ergriff er die beiden, die sich vor Dumm.
heit und Faulheit garnicht zu wehren wußten, und schleppte
sie mit sich und sehte sie in seinem Bergschloß gesangcn
Aber am Abend, als die Sonne so freundlich und
friedlich unterging und der Riese im Schloßhof saß, die
langen Beine über die Schloßmauer gelegt und die baum-
lange Tabakspfeife daneben, da dachte Langmut: Llch was,
laß die dummen Dinger laufen, sie haben jeflt wohl Angst
genug ausgestanden! !lnd er brachte ihnen etwas zum
Abendbrot und ließ beim Weggehen, als wenn das ver-
sehentlich geschähe, das Tor zum Turm offen, worin sie
saßen. Er meinte, nun würden sie bald entschlüpfen. Und
er ging und legte sich schlafen.
Aber die Faulheit legte sich auch lieöer schlafen, statt
die Gelegenheit zur Flucht zu benutzen. And die Dumm-
Der Hund im Dienste des Menschen
(Etne Anregung.)
Als Packträger
-Tgoter Windhund (Firma für rasche Botengänge.) Als Zeitur.gshändler.
Dcr Wettstreit der Rtcflnnen
merkte, daß fie falsch gelaufen sei, war sie schon völlig
erschöpft; der Faulheit dagegen wurde die Anstrengung zu
viel, sie legte sich am Wege in den grünen Graben und
pflegte dcr Ruh. So kam keine von beiden nach Wasserberg.
Nun kam es ganz auf die dritte Probe an. Die sollte
zeigen, wer die tapferste von ihnen sei. A»d da sie gegen
einander offenbar immer unentschieden stritten, so sollte
diesmal im Kampfe gegen jemand anderen die Entscheidung
gesucht werden.
Als die beiden daher den Riesen Langmut vorbeigehen
sahe», riefen sie, um ihre Tapferkeit zu erweisen, ihm
Schmäh- und Schimpfworte nach. Der Riese Langmut
machte sich nichts draus; aber als er hörte, daß man ihm den
Nainen „Kleinmutt nachrief (eine Schmähung, gegen die er
sehr empfindlich ist), da ergriff er die beiden, die sich vor Dumm.
heit und Faulheit garnicht zu wehren wußten, und schleppte
sie mit sich und sehte sie in seinem Bergschloß gesangcn
Aber am Abend, als die Sonne so freundlich und
friedlich unterging und der Riese im Schloßhof saß, die
langen Beine über die Schloßmauer gelegt und die baum-
lange Tabakspfeife daneben, da dachte Langmut: Llch was,
laß die dummen Dinger laufen, sie haben jeflt wohl Angst
genug ausgestanden! !lnd er brachte ihnen etwas zum
Abendbrot und ließ beim Weggehen, als wenn das ver-
sehentlich geschähe, das Tor zum Turm offen, worin sie
saßen. Er meinte, nun würden sie bald entschlüpfen. Und
er ging und legte sich schlafen.
Aber die Faulheit legte sich auch lieöer schlafen, statt
die Gelegenheit zur Flucht zu benutzen. And die Dumm-