Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
60

Meggendorfer-Blätter, München

Nr. 1491

Dreißig Pfennig in fünf Minuten

„Well wir jeht," so erzählte mir der Maurer Emil
Klaubunde, „einen Stundenlohn von 3.60 Mark bekommen,
so glauben Sie, daß wir ein beneidenswertes Dasein sühren,
nicht wahr?"

„Allerdings," entgegnete ich, „denn Sie verdienen ja
jetzt soviel wie ein Senatspräsident beim Reichsgericht,
wenn Sie nicht gar das Einkommen eines Oberkellners
haben."

Klaubunde lächelte geringschätzig. „Mit dem gesteiger-
ten Einkommen wächst auch die Verantwortung."

Ich war äußerst gespannt zu erfahren, worin die Ver-
antwortung des Maurers Emil Klaubunde bcstand.

Dieser spuckte erst einmal einen ziemlich weiten Bogen,
dann begann er:

„Eigentlich müßte ich Ihnen ja meine kostbare Zeit in
Nechnung stellen, denn Sie müssen bedenken, daß die Stunde
bei uns Maurern 3.60 Mark wert ist. Wissen Sie was
das heißt? Das macht fast eine Mark in jeder Vierkel-
stunde, genau dreißig Pfennig in fünf Minuten und sechs
Pfennig in jeder Minute!"

„O," entgegnete ich lief ergriffen, „jetzt weiß ich erst,
Lerr Klaubunde, das Wort,Zeit ist Geld' in seinem vollsten
Werte zu ermessen!"

Klaubunde nickte gnädig und bemerkte, daß seine licht-
vollen Aussührungen einen Zeitraum von zehn Minuten
beansprucht hätten, was also den Betrag von sechzig Pfen-
nigen ausmache.

Schon wollte ich in die Tasche greifen, doch Lerr
Klaubunde winkte großmütig ab. „Sie verdienen doch
nicht so viel, und armen Leuten soll man nicht das Geld
aus der Tasche ziehen."

Ich dankte gerührt, soviel Seelengröße hatte ich in
dieser Zeit kaum mehr erwartet. Aber so ist es; dicse
seltene Tugend findet man beim armen Volke mehr —
halt, halt, ich vergesse, daß die Zeiten alles auf den Kopf
gestellt haben; Maurer, Zimmerleute, Müllkutscher gehörcn
jetzt zu den oberen Zehntausend!

Doch Klaubunde ließ mir nicht viel Zeit, solchen Ge-
danken nachzuhängen, denn meine Abschweifungen halten
ihn wieder um dreißig Pfennig geschädigt.

vomenoork


und lästiger Haarwuchs ?ann einzig und
allein nur diirch Anwendung der neuen ameri-
kanischen Methode, ärztlich empfohlen, radikal
und für immer beseitigt werden. Dcntsches
Reichspatent Nr. 196617. Prämiiert Gol-
dene Medaille Paris, Antwerpen. So-
fortiger Erfolg durch Selbstanwendung und
Unschädlichkeit wird garantiert, sonst Geld
zuriick. Preis Mk. 5.— geg. Nachn. Nur
echt durch den alleinigen Patcutinhaber uud
Fabrikanten ^Vr»^»«r,

ILüI» 5Ä, Blumenthalstr. 99.

erhält ergrantes Haar gleichmaßige Natur-
farbe wieder durch einfaches Ueberbürsten mit
Reichels„Regenerator".Wirktallmählich,
ist uuverwaschb. u. absol.unschädl. Fl. 6, - Mk.
Otto Reichel, Berlin 38, Eisenbahnstraße 4.





Snsunolin


Daint. 1^1. 4.— U. 5.— .VI.


K.W!Slll8lI8.^^

Jn guten Kreisen bahnen Sie Briefwechsel
od. Heirat an durch eine Anzeige in der
Veul8el>e» pi-LUö» - Aeilung beiprig - 6. 8

die in mehr als 4000 Postorlen iiber Deutsch-
land verbreitet ist. Auf ein Gesuch liefen etwa
400 Angebote ein. Zeile l.-^. Probeh. 40^.

sLrstklassige Schön-

halten Sie, wenn Sie stch an die richtige
Adresse wenden. Verlangen Sie gegen Ein-
sendnng von 20 Pf. in Briefm. Katalog.
Adressieren Sie: Schliesrfach 8 Berlin S. 14.

Vrsus »ssrv

>l»d Bast erhalteu garand daueriid Natur-
farbe IU Jllgendfrische wieder d. Iliif. seit

b-st-i^ bÄdhrt°s,Marti n ique"

Taus. v. Nachbest. Fl. Mk. 4.— Nachn. nur

d. 8»»>8 Flttl»«;!,«» 8V.

^cdvordörirdoit,

LilgeigWtilkick likgkii8liiii'g 23

Homöop. Medizinal-
und Exportgeschäft.
Lauptvertretung der
Komplexen-Lomöopathie
„System Mattei".

Preislisten und Brofchiiren kostenlos.

Ärztliche Leitung der Äauptvertretung

der Komplexen-Lomöopathie System Mattei

l)r. meci. Liertz, Negensburg, Wahlenstraße 21
Sprechstunden werktäglich 10 — 11 Uhr.

Deutschlands grösztes Nordseebad.

! HöchsteBesucherzahl45000.VollerKurbetrieb.

— _ Herrlicher Strand. Reizvolle stundenlange ^

SpazlergllngeamMeer aufderverlängertenStrandmauer.Täglich
froche Angelsische liefert die Norderneyer Fischerflotte. Fiihrer
kostenlos durch dieBade-Verwaltung und denGemeindevorstand.

6iclkt.KKeurnattsrnns.
KIszen-dliererrrLvallenIeirlen


81satlled68

vsäMnäorfi

b.llaniiüV6l'

Ltärlcste 8ckvvekelque!le veutscklancls

IÜ8 nuf vreitvi o^ xnn/.6 4nlir 86ÖNkil6t / Hnnptlt»r/6it: 1. Ntti bi» 30.86ptdr.

8« I>>VQt«I-!8<;I>Ir»»>»»kri«1«lr / 8«I»ve4«I- »»«1
8»II»tt«I«r / I»I>r»I»1i«»n«» / Xr»n«1er8»r»1

6ö8icIit8plilIss"oka?L^

Haut 6IN6N teinen ^Vokl^sruek.
xsnekm /ur Vsrbesssrunx ä. ^imwei''
lukt. 4 8tok. in rei/snäen xeärskten

vsrsekisci. Osrüoken nur ^llc. 2 50
p6r i^ueknakms. 12 8tek. Nk. 6.50.

ü. Lrruer, Lüxpiiixeil, kflsxstrasso >2

Ukbenükrdiruil!

Evtl. Hilfe beim Aufbau der Existe^
Daiierndcs, hohes Einkominc'^
Keine Versicherung! Kein Verkauf
Vekannte! Keine Schreibarbeiten!
qnein imHause! Aussichtsreiche WeS^i
Viele Anerkeniiungen. Verlang^.
Sie Prospekt Nr. 104 von Adresi '
Schließfach 124, Dresden-A ''

k^okl mit Uem

»orkstiekel

vslxvsnckbLr. — Orslis-
krosek. 86nä. Lxtension — — .

krLnlllurt L/Vlain. Lsokersksim blr^>
 
Annotationen