Meggendorfer-Blätter (118.1919 (Nr. 1488-1500))

S) Zeitschrift für Humor und Kunst >gz

hier ein heimliches Stelldichein."

— „So, ich bin nur gekommen, um mir den Lümmel anzu-
sehen, der meine Tochter nachts 10 Ahr daher bestellt hat."

^nbedacht

^ »Während meines Aufenthalts im
^ebirge hat 's leider immer geregnet,
*üer Wochen hintereinander I"

^ »And da hast du 's ausgehalten ..
^ensch, va wäre ich am ersten Tage
^eder nach Lause gereistl"

^vchter: „Papa ging heute früh sehr
^ergnügt aus dem Lause."

Dlutter: „So? aha, da fällt mir ein,
^uß ich vergessen habe, mir Geld von
>h«n geben zu lassen."

Jnöes L>ie Sonne still schon
untergeht . .

J„ beinen großen Augen flackert schon
Der Totenkerze Glan; geheimntsvoll,
2n üeiner Stimme bebt ein fremLer Ton,
Der fliß und traurig schon -er llacht
entquoll.

Der Purpurschein auf Leiner Wange Samt
Gleicht etnem Wölkchen, -as im Aether
steht;

Ls lächelt öurch öen Abenö, unö es
flammt,

Jndes öie Sonne still schon untergehl . .

Wahres Geschichtchen

Der achtjährige Lorst hat heftige
Zahnschmerzen. Am ihm Mut zu ma-
chen, zur Tante Zahnärztin zu gehen
und fich den Zahn ziehen zu lassen, be-
kommt er fünfzig Pfennige. Dafür darf
er fich ein Notizbuch kaufen.

Nach einem halben Stündchen kommt
er mit fürchterlichem Geheul zurück.

„Nu, armer Iunge, hast du denn noch
Zahnschmerzen?" fragt ihn die Mama.

„Nei», brüllt er los, die find weg; ich
brauchte mir den Zahn gar nicht ziehen
zu laffen — und nun darf ich mir auch
kein Rotizbuch kaufen ...!"