Zeitschrift für Humor und Kunst
189
Nr. 1499
— „I möcht wiff'n, warum S' laufa, wenn S' zum Zug woll'n. Bis ma
wieda amol gnuag Kohl'n kriag'n, daß a fahr'n ka, kemma S' allweil no recht."
Der Rorinaldtenstvertrag
flehte um Erdarmen sür meinen Ealon. Alles umsonst,
ste holte einfach den ganz normalen Vertrag hervor.
Nalürlich da stand's ganz deutlich: Der Wohn- und Schlaf-
raum der Lausgehilfin muß geheizt werden. Was wäre
dazu geeigneter gewesen als die Salonmöbel? Die Stühle
waren am ersten Tag drauf gegangen, am zweiten kam
das Empiresofa und der Diplomatenschreiblisch dran. Die
Kälte wurde immer intensiver. Ich mußte, wenu ich nicht
erfrieren wollte, meinem totftarren Körper durch Bewegung,
durch Arbeit wieder etwas Wärme zuführen. Drum bat
ich am dritten Tag meine Minna, ob icb nicht für sie
meinen Bechsteinflügel und mein Paradebett zerkleinern
dürfte. Sie hatte nichts dagcgen, die gute Seele! Bevoc
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Nr. 1499
— „I möcht wiff'n, warum S' laufa, wenn S' zum Zug woll'n. Bis ma
wieda amol gnuag Kohl'n kriag'n, daß a fahr'n ka, kemma S' allweil no recht."
Der Rorinaldtenstvertrag
flehte um Erdarmen sür meinen Ealon. Alles umsonst,
ste holte einfach den ganz normalen Vertrag hervor.
Nalürlich da stand's ganz deutlich: Der Wohn- und Schlaf-
raum der Lausgehilfin muß geheizt werden. Was wäre
dazu geeigneter gewesen als die Salonmöbel? Die Stühle
waren am ersten Tag drauf gegangen, am zweiten kam
das Empiresofa und der Diplomatenschreiblisch dran. Die
Kälte wurde immer intensiver. Ich mußte, wenu ich nicht
erfrieren wollte, meinem totftarren Körper durch Bewegung,
durch Arbeit wieder etwas Wärme zuführen. Drum bat
ich am dritten Tag meine Minna, ob icb nicht für sie
meinen Bechsteinflügel und mein Paradebett zerkleinern
dürfte. Sie hatte nichts dagcgen, die gute Seele! Bevoc