Zeitschrift für Humor und Kunst s^stzcolvMAALSl°/S^E ll9
— „Sieh' nur, ElSchen, wie viel Blumen hier der liebe Gott hat wachsen lassen!"
— „Ia, Mama, der muß doch wissen, daß.dtr Papa zum Geburttlag zwei neue Vasen geschenkt hat."
Das mechanische Klavter
Die arme Doiores! Mit dieser Frisur Gänse hüten,
— wie herzzerreißendl Sie fühlte stch auch offenbar sehr
unglücklich, denn ste legte wiederholt seufzend dte Land auf
den wogenden Busen. Dieser wogende Busen kommt in
jedem Kiuodrama vor, aber er gefällt immer wieder. Weil
er so spannend ist. Dolores z»g eine Gans an sich heran
und las in ihren treuen Augen. Das Klavier verriet ihre
Gedanken:
„Du Aermite kannst wohl nie ermessen,
Wie zweifellos mein Äerze ltebt!"
Jch finde, das kann man von einer Gans auch nicht
verlangen.
Dann war der Akt aus, und es ward Licht. Ganz klar
war mir die Landlung noch nicht. Wer war Don Pedro?
Wer war die Gan«? — Das mechanische Klavier ließ fich
durch die Pause nicht stören, es spielte weiter, geleitete die
hohen Lerrschaiten zum Münster, ließ den Schwanenritter
mtt Elsa Wackelstein ins Brautgemach ziehen, warnte Neu-
giertge, fich nach den Personaiien zu erkundigen. Mir fiel
auf, daß das eingestrichene G hartnäckig unpäßlich war.
Es stieikte anbal end. Es war eben ein zeitgemäßes mecha-
nisches Klavier.
Vierter Akt. „Der von Sehnsucht zerrissene Almansor
überschwemmt das Mittelländi'che Meer."
Das war wiedcr ein Druckfehler. Es sollte natürlich
„überscbwimmt" heißen. 'or: der Geliebte der schönen
Dolores. Jch wünschtr dn v-- m Lerzen, daß er sie
bald ehelichen möge. Schon dam't sie den Namen Wackel-
stein los würde. La, wie er die Fluten überschwemmte, —
nein, Lberschwamm. Da. ein Meeresuntterl War es ein
Lai? War es ein Walfisch?
Unsinn, es war der Lohengrin. Denn das mechanische
Klavier sang:
„Vom Gral bin ich zu Euch daher gesandt.
Mein Vater Parzival trägt seine Krone,
Sein Rilter ich - bin Lo hen-grin genannt'"
Auch recht. Zoologie war immer meine schwache Seite.
Die Lauptsache ist, daß Almansor glücklich die afrtkanische
Küfte erreichte, auf die Knie sank, ein Medaillon mit dem
Bilde der schönen Dolores aus der Badehose zog und es
mit den Worten küßte:
„Der Schwanl Der Schwanl^
Dann flog dte Pulverfabrik in die Luft. „Mit furcht-
barem Geränsch zersprang daS herrliche Gebäude in tausend
Fetzen/ Andum das Unglück voll zu machen, frua das Klavier:
„Atmest du nicht mit mir die süßen Düfte?"
Schrum, schrum, die Lohengrinwalze war zu Ende.
Leider nicht auch der Ftlm. DaS mechanitche Klavier wurde
wieder aufgezogen — rrrrrrrr — und: Ah, Lerr Lohengrin:
Auch wieder da?
„Anterdessen betritt der Maurerkönig ahnungtlos
seinen Larem."
Anterdeffenl Im Film geschiebt nämlick Alles .unter-
dessen". Lächelnd begrüßte der heidnische Casanova seine
versammelte Polygamie mit dem Zuruf:
— „Sieh' nur, ElSchen, wie viel Blumen hier der liebe Gott hat wachsen lassen!"
— „Ia, Mama, der muß doch wissen, daß.dtr Papa zum Geburttlag zwei neue Vasen geschenkt hat."
Das mechanische Klavter
Die arme Doiores! Mit dieser Frisur Gänse hüten,
— wie herzzerreißendl Sie fühlte stch auch offenbar sehr
unglücklich, denn ste legte wiederholt seufzend dte Land auf
den wogenden Busen. Dieser wogende Busen kommt in
jedem Kiuodrama vor, aber er gefällt immer wieder. Weil
er so spannend ist. Dolores z»g eine Gans an sich heran
und las in ihren treuen Augen. Das Klavier verriet ihre
Gedanken:
„Du Aermite kannst wohl nie ermessen,
Wie zweifellos mein Äerze ltebt!"
Jch finde, das kann man von einer Gans auch nicht
verlangen.
Dann war der Akt aus, und es ward Licht. Ganz klar
war mir die Landlung noch nicht. Wer war Don Pedro?
Wer war die Gan«? — Das mechanische Klavier ließ fich
durch die Pause nicht stören, es spielte weiter, geleitete die
hohen Lerrschaiten zum Münster, ließ den Schwanenritter
mtt Elsa Wackelstein ins Brautgemach ziehen, warnte Neu-
giertge, fich nach den Personaiien zu erkundigen. Mir fiel
auf, daß das eingestrichene G hartnäckig unpäßlich war.
Es stieikte anbal end. Es war eben ein zeitgemäßes mecha-
nisches Klavier.
Vierter Akt. „Der von Sehnsucht zerrissene Almansor
überschwemmt das Mittelländi'che Meer."
Das war wiedcr ein Druckfehler. Es sollte natürlich
„überscbwimmt" heißen. 'or: der Geliebte der schönen
Dolores. Jch wünschtr dn v-- m Lerzen, daß er sie
bald ehelichen möge. Schon dam't sie den Namen Wackel-
stein los würde. La, wie er die Fluten überschwemmte, —
nein, Lberschwamm. Da. ein Meeresuntterl War es ein
Lai? War es ein Walfisch?
Unsinn, es war der Lohengrin. Denn das mechanische
Klavier sang:
„Vom Gral bin ich zu Euch daher gesandt.
Mein Vater Parzival trägt seine Krone,
Sein Rilter ich - bin Lo hen-grin genannt'"
Auch recht. Zoologie war immer meine schwache Seite.
Die Lauptsache ist, daß Almansor glücklich die afrtkanische
Küfte erreichte, auf die Knie sank, ein Medaillon mit dem
Bilde der schönen Dolores aus der Badehose zog und es
mit den Worten küßte:
„Der Schwanl Der Schwanl^
Dann flog dte Pulverfabrik in die Luft. „Mit furcht-
barem Geränsch zersprang daS herrliche Gebäude in tausend
Fetzen/ Andum das Unglück voll zu machen, frua das Klavier:
„Atmest du nicht mit mir die süßen Düfte?"
Schrum, schrum, die Lohengrinwalze war zu Ende.
Leider nicht auch der Ftlm. DaS mechanitche Klavier wurde
wieder aufgezogen — rrrrrrrr — und: Ah, Lerr Lohengrin:
Auch wieder da?
„Anterdessen betritt der Maurerkönig ahnungtlos
seinen Larem."
Anterdeffenl Im Film geschiebt nämlick Alles .unter-
dessen". Lächelnd begrüßte der heidnische Casanova seine
versammelte Polygamie mit dem Zuruf: