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130 Meggcndorfer-Blätter, München

— „Da wird allweil über d' Arbeitsleit' g'schimpft, daß s' z'vül valanga tän,
aba davo red't neamand, wos heitzotag 's Schnupfa und Raucha kost't."

Betriebsstoff

Prinzipientreu

Strakenräuber: „Also wie gesaqt: die Uhr herausl
Am besten geben Sie sie mir freiwtllig, damit ich iie nicht
mit Gewalt zu nehmen brauche . . . ich möchte so lange
wte möglich 'n ehrlicher Kerl bleibenl"

Eingeweiht

Fremder: „Nach der Statifiik kommt auf die männlichen
Einwohner dieses Ortes durchschnittlich eine Maß Bier
pro Tag, das ist sehr günstig!"

Bäuertn: „Za, aber was die noch so nebenher saufen!"

Lün LoNing haää twei iiavaliers,
De wuilren beiä ehr friegen;

Sin ut äe Ziaät unä ein vont Lanä,
Zei kunnt 'c u!ch schöner kricgen.
De irste äeä sich Or. piii!.,
privaräyzent betitel,

De anner wir ein Oekonom
Mit Namen lcrischan Dietel.

Lottings Wahl

Doch kiek mal, uck äe Oekonom,
Woft, schrieben äeä hei spärlich,
Doch schickr hei manches Poftpakek,
Oha, äe roken herrlich,

Zwors nich nah Rosen, nee, nah äpeck,
Nah Boääer, Wuft un Srieben
An sproken äütlicher von Leiw,
kls ellenlanges ächrieben.

Doch süh, äa ging äat Ltreiken los;

Da ftreikten ärratenkihrers,
tlrbeiters, ächaffners un Barbiers,
Dauletzren uck äe Lchrers,
äülvft Doktors un Dozenten gor, —
Dagääglich wurä äat slimmer.

Doch stunä äe Welt äeswegen ftill? —
Ih wo, äe ging as ümmerl

ttllnäs'Iang sch ckc äe Doktor ehr
Ein'n äcruz von roäe Rosen,

Ack tlnsichtskorten äutzenäwies
An ähnlich hübsche Zchosen.

An irft äe Breif, äe hei ehr schrew!
Seäichtels kunnt hei maken
äo mit Awec un poesie, —

Dat ging äörch Marks un ttnaken!

Da süfzt lün Lolt: „tlch, leiwer Sott,
Wen nehm ick von äe beiäen?

Fru Doktorn mücht ick leiwer woll
6s bloßen Dietelsch heiren!

6IIein wat nutzt ein vulles Herz,
Wenn lerrig is äe Magen!

6ch, gev mi einer äoch ein'n Rat,
Mit wem ick äak sall wagen!"

Mit einmal oewer ftreikten uck
De Buern alltausamen, —
Bautz, ftunä äe Weltgeschicht äa ftill,
6s wir 's upn Proppen kamen!

Da seggt lütt LoN: »Bewohr mi 6oNl
Wat poesiel Wat Tirel!
tzck holt mi an reelle Ding'! —

A ! iegte Isrischan Dietel."

Martha MWer

Copyright ISlg by I. F. Schreiber
 
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