162 Meggendorfer-Blätter, München <ZSZ<^<^^D(ID62dXID
Noch schlimmer — „Mein Papa hat ganz recht, Egon: du solltest dich um die Wirtschaft be-
kümmern, der Verwalter betrügt dich."
— „Liebes Kind, ich hab's schon manchmal versucht, aber ich bin dahinter ge-
kommen: wenn ich denke, ich arbeite was Tüchtiges, dann betrüge ich mich selbst."
Der alte Weinzierl ist immer ein sehr
worlkarger Mann gewesen, und nichts
warihm verdrieMcher, als irgend einem
Red und Ankwort stehen zu müffen,
wenn es nicht unbedingt notwendig war.
Das hat besonders gut der Peter
Eberl gewutzt, dem das Kaffeehaus am
Marktplatz gehöit hat.
Zehn Iabre lang ist der alte Wein-
zierl täylich punkt zwei Ahr nach dem
Mittageffen gekommen, hat stillschwei-
gend Kaffee getrunken und das bereit-
gelegte Ta eblatt gelesen und ist dann
um dreiviertel drei !lhr wieder ge-
gangen, ohne daß er „Guten Tag" oder
„Grüß Gott" gesagt hälte.
Plötzlich bleibt der Meinzierl aus.
Einen Tag — noch einen. Peter Eberl
erkundiqt sich nach dem Stammgast
und erfährt, daß die Frau Weinzierl
gestorben ist.
Am dritten Tag kommt der alte
Weinzierl wieder, pünktlich wie immer.
Nun hält es Eberl doch für seine
Pflicht, etwas zu sagen, tritt aus den
Stammgast zu und meint bedauernd:
„Lerr Weinzierl — Ihre verehrte
Frau Gemahlin ist verlchieden." Da
unterbricht ihn der alte Weinzierl mit
einem unwirschen Bbck und der jede
weitere Rede abschneidenden Bemer-
kung: „I woaß schol" F. K.
^eilgemäß
2an>! una flaaer. 2wisl unck Slreii.
ks ist eine taumeiige 2eit,
lllill nichls bören von Irieae una Iluh,
krülll una lchlägl a»s einanaer ru,
7inact im llaulen ikr llergnügen,
llna genießl er in vollen 2llgen,
llna lieht aen lcheel an, aer ableils lteht
llnä aem lolfllen öären aur aem lvege geht.
2ank una flaaer, Llreit una Lwifl.
6r il> kaum ru lagen, wie cr ffl.
wan muh lchon mit eigenen ffugen una Ohren
Seken una hörn öar sierumrumoren,
llna l'ch lt>» mit aem lllllck aer „erlölten"
llolke; aul lpalere 2eii vertrölten.
kkd NeUer
Zweifel
Nachbar: „Eigentümliche Mufikl Ist
das ein Komponist, der neue Wege sucht
— oder wird das Klavier gestimml?"
Winterbild
— „Warum umringt denn alles den
Menschen, der da gerade daher ge-
laufen kam? Lat er etwaS verbrochen?"
— „I wo, die wollen nur von ihm
profitieren, weil er sich warm gelaufen
hat."
Entgegenkommend
Autler: „Sie erklären sich also be-
friedigt, wenn ich Zhnen tausend Mark
dafür vergüte, daß ich Zhnen daS Ohr
abgefohren?"
— „O, vollkommen... da können Sie's
sogar behalten!"
Das LeHte
Arzt: „Verzagen Sie nicht. Nachdem
alle Pillen und Tränkchen ohne Wir-
kung geblieben find, will tch's noch mit
einem kleinen operativen Eingriff ver-
suchen. Wenn auch dieser vergeblich
ist, habe ich noch ein Lausmittel in
petto ... daS hilst aber sicher!"
Copyright 1SIS by I, F. Schreiber
Noch schlimmer — „Mein Papa hat ganz recht, Egon: du solltest dich um die Wirtschaft be-
kümmern, der Verwalter betrügt dich."
— „Liebes Kind, ich hab's schon manchmal versucht, aber ich bin dahinter ge-
kommen: wenn ich denke, ich arbeite was Tüchtiges, dann betrüge ich mich selbst."
Der alte Weinzierl ist immer ein sehr
worlkarger Mann gewesen, und nichts
warihm verdrieMcher, als irgend einem
Red und Ankwort stehen zu müffen,
wenn es nicht unbedingt notwendig war.
Das hat besonders gut der Peter
Eberl gewutzt, dem das Kaffeehaus am
Marktplatz gehöit hat.
Zehn Iabre lang ist der alte Wein-
zierl täylich punkt zwei Ahr nach dem
Mittageffen gekommen, hat stillschwei-
gend Kaffee getrunken und das bereit-
gelegte Ta eblatt gelesen und ist dann
um dreiviertel drei !lhr wieder ge-
gangen, ohne daß er „Guten Tag" oder
„Grüß Gott" gesagt hälte.
Plötzlich bleibt der Meinzierl aus.
Einen Tag — noch einen. Peter Eberl
erkundiqt sich nach dem Stammgast
und erfährt, daß die Frau Weinzierl
gestorben ist.
Am dritten Tag kommt der alte
Weinzierl wieder, pünktlich wie immer.
Nun hält es Eberl doch für seine
Pflicht, etwas zu sagen, tritt aus den
Stammgast zu und meint bedauernd:
„Lerr Weinzierl — Ihre verehrte
Frau Gemahlin ist verlchieden." Da
unterbricht ihn der alte Weinzierl mit
einem unwirschen Bbck und der jede
weitere Rede abschneidenden Bemer-
kung: „I woaß schol" F. K.
^eilgemäß
2an>! una flaaer. 2wisl unck Slreii.
ks ist eine taumeiige 2eit,
lllill nichls bören von Irieae una Iluh,
krülll una lchlägl a»s einanaer ru,
7inact im llaulen ikr llergnügen,
llna genießl er in vollen 2llgen,
llna lieht aen lcheel an, aer ableils lteht
llnä aem lolfllen öären aur aem lvege geht.
2ank una flaaer, Llreit una Lwifl.
6r il> kaum ru lagen, wie cr ffl.
wan muh lchon mit eigenen ffugen una Ohren
Seken una hörn öar sierumrumoren,
llna l'ch lt>» mit aem lllllck aer „erlölten"
llolke; aul lpalere 2eii vertrölten.
kkd NeUer
Zweifel
Nachbar: „Eigentümliche Mufikl Ist
das ein Komponist, der neue Wege sucht
— oder wird das Klavier gestimml?"
Winterbild
— „Warum umringt denn alles den
Menschen, der da gerade daher ge-
laufen kam? Lat er etwaS verbrochen?"
— „I wo, die wollen nur von ihm
profitieren, weil er sich warm gelaufen
hat."
Entgegenkommend
Autler: „Sie erklären sich also be-
friedigt, wenn ich Zhnen tausend Mark
dafür vergüte, daß ich Zhnen daS Ohr
abgefohren?"
— „O, vollkommen... da können Sie's
sogar behalten!"
Das LeHte
Arzt: „Verzagen Sie nicht. Nachdem
alle Pillen und Tränkchen ohne Wir-
kung geblieben find, will tch's noch mit
einem kleinen operativen Eingriff ver-
suchen. Wenn auch dieser vergeblich
ist, habe ich noch ein Lausmittel in
petto ... daS hilst aber sicher!"
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