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175b

1511

Zeitschrift für Hurnor und Kunst

Weihnachtsgeschenke mitbringen, die sich zur Steuerhinter-
ziehung vortrefflich eignen, wie ein Dutzend Nembrandts
und ein paar Kleinigkeiten aus dem preußischen Kronschatz.
Sein Bankkonto sei heute schon, wo sie bei der vierten
Deklination stehen, auf lOOOOO Mark angewachsen. Erhofft,
wenn seine Fortschritte so anhalten, es bis zum Absokutorium
aus mindestens 5 Millionen zu bringen und sich dann nach
Vollendung seiner Gymnasialstudien zur Ruhe zn setzen.

!lnd da soll man auf die heutige Iugend nicht stolz
sein? Ich habe es ja immer gesagt, die bringt es weiter
als wir! .Vekuba

Berechtigte Befürchtungen

Zm Pariser „Iournal" gibt der Franzose Iean Nodier
den lebhaften Besorgnissen Ausdruck, die ihn beim Anblick
der Briefmarken der deutschen Nationalversammlung be-
schlichen haben. Auf der Zehnpfennigmarke sieht er die
deutsche Eiche vom Blitz getroffen, aber inimer noch be-
denklich fest in der Erde wurzeln, auf der Fünfzehnpfennig-
marke blieb von der Eiche zwar nur noch ein bescheidener
Banmstumpf übrig, aber die neu hervorschießenden Triebe
deuten auf gefährliche Lebenszähigkeit, auf der Fünfund-
zwanzigpfennigmarke ist der assyrische Maurer gar mit

IasKruchband

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Lerden vergessen!

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Oe8eIl8cd3kter eine ?o1le 8pielen u. über-
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cßsr QesellscksN
kür v,skre Kultur (gegr-ISVO)

^iÄ^En ckie nsturMsetrliclie vrxsniscüe lilnkeii ckes Iivrperlicli-beistlxen,
nUicb-relij-Ivsen unck stnZtliclren Uebens unck nut ckleser OruncklgAe eln Zz-stem
v,?? Vebens, ckss leibliclre OesunckunA, seeliscüe Lrneuerun^, iirstsrkuiu- cker
Niillens- unck OeckZnkenkrZtte IN slcii scbliebt. /ul XVunsck persönllcbe /n-
leitunxen. »u« Si-ietei,: 8is bsben meln Verstiincknls tür ckos virbllcb
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kür ckos vabre Olücb" iVik. 4.—, ,,/iviscben sickt- unck unslcbtbsren
eben" 55b. 2.—, „Irrencke 4'riebe" 54b. 3.— „VortröZe über Oeckonbenkrokt"
, z Zjv. E Krakt unck I.!cbt 54b. 1.50 <?ostsckecbbonto 22 721
'kurlsrube). Ve, lsg !<, ->»« ,,i,r> I.l«;t>t, Ldt 2, l> > il»>, ^ >. Ii. g4.

Ziegeln und Kelle ausgerüstet, um den drohendeu Wieder-
aufbau auszuführen. L>err Nodier fürchtet nicht ohne Grund,
daß wir uus doch vielleicht wieder ausraffen köunten. Die
Briefniarkeu siud dafür sehr verdächtige Anzeichen. Wie
würde sich Äerr Nodier erst fürchteu, wenn er mich kemiou
würde. Ich versinnbilde nämlich im Auftrag des Neiches
den demnächst ausbrechenden Aufschwung. So trage ich
Eichlaub auf meinem Lut, ferner Chemisettchen mit blauen
Veilchen, die bekanntlich ebenso wie wir einstweilen im
Verborgenen blühen. Meine Strümpfe sind grün, zum
Zeichen dafür, daß wir wieder zu hoffen anfangeu, einst-
weilen wenigstens an den untersten Extremitäten. Ich trage
einen Nerzmantel, der mit Schafspelz gefüttert ist, woraus
mit aller Deutlichkeit zu erkennen ist, daß wir reißende
Wölfe sind. Mein Iunge erhält zn Weihnachten einen
Ankersteinbaukasten, ein untrügliches Zeichen dafür, daß
der gefürchtete Wiederaufbau unmittelbar bevorsteht. Ieden
Morgen wasche ich mich in kaltem Wasser, um mich für
den nächsten Weltkrieg abzuhärten, jeden zweiten Tag rasiere
ich mich selbst, nm gegen jede künftige Verwundung gefeit
zn sein. Am Abend vor dem Schlafengehen nehme ich eine
Dosis Opium, um angenehm zu träumen, zu träumen von
Deutschlands Zukunft. 5oerr Nodier, wen fürchte» Sie jetzt
mehr, mich oder die Briefmarke? Ief.

ooLirr

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