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Zeitschrift für Humor und Kunst

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Das WeihnachtSgeschenl auf Abzahlung

^eigen, waS sein Mundwerk vermochte. Er war nicht um-
sonst Vertreter der Firma Zwiebler, Gabrilow?ki und
Kvmpagnie. sondern gegen Gehalt und Provifion. !lnd
"ach zehn Minuten hatte er. wieder eine Provision so gut
ivie in der Taschr. Lerr Eugen Töllhaupt hatte einen
^erkrag unterschrieben, in dem er fich verpfl chtcte, an jedem
dlonateersten an die Firma Zwiebler, Gabrilowsli und
Kvmpagnie den Betrag von zehn Mark zu senden. Dafür
bekam er setzt gleich die Brillantbrosche, die aber natürlich
bis zur völligen Begleichung der Kaufmmme Eigentum der
Firma blieb. So, das Geschäft war erledigt. Der kleine
schwarzhaarige Lerr mit den etwas gebogenen Beinen ver-
laufte dann noch einige andere Sachen, aber das interessiert
uns weiter nicht; es kann uns oanz egal sein, ob die Firma
3wiebler, Gabrilowsli und Kompagnie viel Geschäfte macht.
^Ver das wissen will, möge sich an ein Auskunftsbureau
b>enden.

Als Lerr Eugen Döllhaupt am Abend dieses für seine
Tinanzverhä tnisss auf lange Zeit hinaus so bedeutungs-
voll.n Tages seine Brauk besuchte, trug er das elegante
^amtetui mit der kostbaren Brillantbrosche bei sich, wohl-
derwahrt in der inneren linken Rocktasche. Wo bätte er
ks sonst auch lassen sollen? Bci sich zu Lause etwa, in
seinem möblierten Zimmer? O, da hälte ihm daS Kleinod
^vvmöglich gestoblen werden können. !lnd das wäie doch
hvradezu eine Ka'aürophe gewesen. So saß er denn, wäh-
''end die Witwc Trautmann das Abendbrot zurecht machke,
seiner Olga gegcnüber, und sein Lerz pochte und schlug gegeu

die R ppcn, gerade an der Stelle, wo von der anderen
Seite her das Etui gegen diese Rtppen drückte. Darüber
freute sich Lerr Döllhaupt. Ein paar leise Bedenken waren
ihm heute doch noch gekommen, ob es nicht allzu leichtsinnig
von ihm gewesen war, eine so große Verpflichtung einzugehn,
aber jeyt waren sie ganz und gar verjagt. Nein, er hatte
recht getan. Seine Olga sollle an dem ersten Weihnachts-
fest, das sie zusammen feierten, eine Freude haben wie noch
nie. Ordentiich bezwingen mußte er sich, die Aeberraschung
nicht jetzt schon voreilig zu verraten. Aber ein paar kleine
Andeutungen konrts er doch nicht unterlassen, — nur, um
Oiga rechl neugierig zu machen. Dann würde nachher die
Frcude umso größer sein. So sprach er denn, mit manchen
vielsagenden Pausen, innig und zärtlich: „Ach Schay. wenn
du wüßtest, was ich dir zu Weihnachten schenke! — O nein,

raten kannst du es nichtl-Aber ich glaube, es wird

dir sehr, sehr gefallenl — O, es ist elwas so Schönes, so
Wunderschöuesl — Nein, nein, ich sage es dic nicht! —
Aber überrascht wirst du seinl"

Fräulein Olga Trautmann freute sich nalürlich schon im
voraus. Aber sie wurde etwas nachdenklich. Sie wollke
se bstverständlich ihrem Bräutigam auch ctwas Schönes zu
Weihnachten schenken. Abcr was, — ja das wußte fie noch
nicht. And deshalb setzte sie sich, als Eugen gegangen war,
mit ihrer Mutter zu einer ernsten Beratung hin. Beide
Damen kamen Lberein, daß die WeihnachtSgabe sür den
Bräutigam, da von ihm anscheinend cin recht kostbares
Präient zu erwarten wäre, beileibe nicht zu gering auSfallen
dürfte. Es mußte etwas Bess res sein. Wenn es auch eine
ganze Menge Geld kostete, darauf durfte es nicht ankommen.

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