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186

Meggendorfer-Blätter, München

Das Weihnach'sgeschenk auf Abzahlung

und es war ja auch zu berüclfichkigen, daß Olga Trautmann
wahrscheinlich nur dieses eine Mal ein Geschenk für Eugen
Döllhaupt selbst bezahlcn mußte. Wenn sie erst mit ihm
verheiratet sein würde, dann würden kostbare Geschenke
nicht mehr nötig sein, und wenn sie ihm auch irgend etwas
schenkte, — nun, das würde ja dann eigenrltch aus seiner
Tasche bezahlt werden.

!lnd so kam es, daß am Weihnachtsabend, als bei der
Witwe Trautmann die Kerzen am Weihnachtsbaum brann-
ten, und Olga das elegante Samtetui öffaete und einenFreuden-
schrei ausstieß beim Anblick der strahlenden Bcillantbrosche,
und als alles Entzücken, Freude, Liebe, Freundschaft und
Eintracht war, — so kam es also, daß bei dieser schönen
Gelegenheit auch Eugen Döllhaupt unter dem Weihnachts-
baum ein Samtetui fand. !lnd darin laz eine Taschenuhr,
eine prachtvolle, ganz moderne, wunderbar flache Kavalier-
uhr. And sie war sogar, was bei einer Kavalieruhr ja
nicht unbedingt nötig ist, aus echtem Golde, wie ein ver-
trauenswürdiger Stempel bezeugte. Die innere Maschinerie
aber, denn die ist ja schließlich bei einer Uhr auch zu erwähnen,
war ein Präzisionswerk. Es war also eigentlich gar keine
!lhr, sondern ein Chronometer, und der mußte ein schönes
Stück Geld gekostet haben.

Lerr Döllhaupt mußte zunächst einen geheimen Schreck

überwinden, Besitzer einer Ahr geworden zu sein, wie sie
vielleicht nur seine höheren Vorgesetzten hatten. Aber
dann war er wirklich glücklich. Sein Dank strömte über.
Nein, aber so was auch! Solch eine herrliche Ahr hatte
er sich schon sein ganzes Leben lang gewllnscht. Das war
natürlich eine Aebertreibung; in der ersten Zeit seines
Lebens hatte er doch gar nicht gewußt, daß es überhavpt
Ahren gab, viel weniger denn fich eine gewünscht. Aber
jetzt war seine Freude über die Ahr genau so groß wie
die seiner Braut über die Brosche. Es war ein schöner,
ewig unvergeßlicher Weihnachtsabend, der schließlich noch
dadurch eine Krönung erhielt, daß die Brautleute ihre
Lochzeit festsetzten, — auf die zweite Woche des nächsten
Aprll. Denn zum ersten April hatte Eugen Döllhaupt
jene Gehaltszulage zu erwarten, die für die Führung eines
Lausstandcs nicht zu entbehren war.

In seinem Bureau erregte Lerr Döllhaupt nach den
Feiertagen den Neid aller Kollegen durch seinen Chrono-
meter. Nur einer der Lerren hatte noch eine Präzistons-
uhr, aber die war lange nicht so schön. Er hatte sie auch
erst seit kurzer Zeit; er halte sie auf Abzahlung erstanden,
von der Firma Zwiebler, Gabrilowski und Kompagnie, da-
mals, als Lerr Döllhaupt die Brillanlbrosche kaufte. Für
diese bezahlte Döllhaupt am ersten Ianuar die erste Rate.
Er hatte dabei die Empfindung, daß solche Ratenzahlungen


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von 8tuke ru LtuLe §ekübrt vvirä unä 8icb deim Verk388er in 3llen ^nZele^ ^
beiten 8tet8 p3t unä ^nleitunA bolen k3nn. O^äurcb k3nn äer 6rkol§ §3r n>L>
3U8bleiben. OiniZe ^U8rü§e 3U8 2eu§ni88en: „^uk »Ilen Oebieten, äie Ibre bebl
berübrt, b3de icb un§63knte 6ort8ckritte xem^cbt. II. 6." — „-Vl8 ä38 XVicbti^
er^cbeint mir, ä3Ü 8ie mir 80 recbt äen VVe§ 2ei§ten, 3uk äem M3n ^u kriscbe
Keben8mut unä 2U beller ^rbeit^kreuäe ßsel^nAt. tt. 6." — „Ibr Werk ist ä
vernunkt§em3üe Or§3ni83tion äe8 Oei8te8 unä vvirä von keinem 3näeren ^Vef^
übertrokken. 6.81." —,,8ie b3ben eine ^nleitun^rum 6rko1Z§e8cb3kken. äie jeäe» '
8leicb§ülti§ welcbem 8t3näe oäer 6iläun§88r3äe er 3N^ebören M3ßs, von §roüe>
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