Zeitschrift für Humor und Kunst' .
201
Nr. 1513
Dcr Bekannte auS der llibcn Leimat
Der „Stadtrat" hat Pintsch wieder schwer getroffen.
Er windet fich; er weiß fich nicht anders zu helfen, als daß
er mit einer Bewegung des Kopfes auf die schwarzlocklge
junge Dame deutet und mir zublinzelt. Das ist dumm von
Pintsch, denn dadurch schafft er ja ein Vertrauensverhältnis
zwischen unS beiden. Pintsch hat mich gcwiffermaßen an-
erkannt. Diese Anerkennung mache ich mir sofort zu Nutze,
indem ich aus dem Vorrat an SektglSsern auf dem Tisch
eines zu mir heranziehe. Pintsch starrt mich an. Er scheint
zu denken: Nein, was unsere jungen Leute in der Fremde
für Manieren annehmenl — Aber er wagt nicht. fich auf-
zulehnen; er schenkt ein und brummt dabei: „Warum ich
ausgerechnet heute in München bin? Wie das so kommt,
Lerr Dokkor, wenn man Geschäftsmann ist. Da kann man
sich die Tage nicht aussuchen, sein Geld zu retten. Jch hab's
ja vorgestern erfahren. Lätte ich mich nicht sofort auf die
Bahn geseht, wäre meine Ware jetzt schon verramscht. So
hab' ich wenigstens die Ware gerettet, — für zwanzigtau-
send Mark. Das war nämlich so-"
Pintsch tst eifrig geworden. Seine Erklärung, seine
Anwesenheit in München betrcffend, genügt mir, aber seine
kaufmännischen Erlebnifse würden mich langweilen. Ich falle
ihm also ins Wort mit der höflichen Erkundigung: „Ihre
verehrte Frau Gemahlin befindet fich doch hoffentlich recht
wohl?" Das war ein ins Dunkle abgefeuerter Schuß.
Pintsch mochte ja auch Witwer sein; zu den ledigen Leuten
gehörte er jedenfalls nicht. Aber nein, ich hatte getroffen.
Pintsch will mir wieder zublinzeln, aber ich laffe dieses Blinzeln
an mir abgleiten, und so muß er Auskunft geben. „Danke, Lerr
Doktor, danke, — es geht ihr vortrcfflich. Von dem Anfall
mit dem Wagen im Sommer hat fie fich völlig erholt."
Lierzu, Verehrtester, nicke ich gewichtig und spreche:
„Ia, ja, der Anfall mit dem Wagen, — daS hätte eine böse
Geschichte werden können. Mama hat mir davon geschrieben."
„Es stand ja auch in der Zeitung," bemerkt Pintsch
nicht ohne Stolz, worauf ich erkläre: „Richtig,- den ZeitungS-
ausschnitt hatte meine Mama damals ihrem Briefe beigelegt."
Das gefällt Pintsch, denn er sieht, daß Bekannte seine
und seiner Familie Angelegenheiten wichtig nehmen. Wenn
er nur wüßte, wer diese Bekannten sind. Zur Beruhigung
stürzt er ein Glas Sekt hinunter. Da« tue ich auch und
schaue dann Pintsch mit firahlenden Augen ins Gestcht.
„Sie können fich gar nicht vorstellen, verehrter Lerr Pintsch,
wie der Anblick eines bekannten Gesicbts aus meiner guten
Vatcrstadt auf mich wirkt. Die liebe Leimat grüßt mich,
Erinnerungen werden lebendig, freundliche Bilder tauchen
vor mir auf."
Oe8lckt8kaut m!1
8
s!8 638 üller 8cliün
^ltt^i bereicknet, unmerklicb in kür-
268ter 2eit mit allen
in u. aut ibr betinti
licben l^eintfeblern
vvie Hilitg85sn, pioksl
n 80MMS58pk-0886N,
r psldsflsoksn^s^sn
y röt6,gro88poi'.w6lks
L sebisfts ttsut U8W
/ ?<3cb LeenüixunA er-
> scbeint äie ttsut in
blencienüer 8cbön
beit, jubenülriscb u
rein, wie üie eines
unm^,'..^"8kübr. bequem 2U ttau8e unci
^leb Mr Ibre tim§ebun§. ?reis
16.50. (?orto 75 ?k§.)
en-8c1i en ke
"u 22, 0ot8llAmee 81eslZe rv. 2S d.
in v^ien 22: VVoIIreile 15.
^NSez.
pgt.^^6ke8eiti§un§cicb. öeutscb.l^eicks-
-^^osp. §rat. 5gnit2!-vepl>I. üslle s. 8.117 m.
nur >. 3°r Haarwuchs kann einzig u. allein
kanis^""ch Anwendung der neuen ameri-
Und m!" Methode.ärztl.empfohlen, radikal
Reis>„ unmer beseitigt werden. Deutsches
de», Autent Nr. 1SSSI7. Prämiiert Gol-
sortj„„ rdaille Paris, Antwerpen. So-
.Drsolg durch Eelbftanwcndung u.
zurM"I!,chreit wird garantiert, sonst Geld
echtt>„'Dreis Mk. S.— geg. Nachn. Nur
Kos»4 den alleinigenPatentinhaber und
^ruanten n. > i?i.
5,2, Blumenthalstr. M.
Alle BeinkrUmniungen ver-
deckt elegant nur mcin mech.
8eiii-kegiiliek-ü^gkgl
ohns Polster oder Kissen.
!9!eu! Tatalog grat.
Serin. Loekelch llaSebeul
I»o. 2 bel oresSen.
kröüke k>aIlborI<t«jk,>Veik«r velirbkungsllpielratim
klokie kmpkinlklirtHlreik , VorLüglicki« -^blkKikurig
« ^ /V L « L - s
Optilckie^nkkolk t). k? 60k! /XkkienOekelllltiokk
»rnri^r«ic»c8i/Vti 2
SchöneAugen
BNchiks^enek.Aua-nwallcr
stärkt u. vergrößert die
Auge» wunderbar,ver-
leiht ihnen strahlenden
Lkanz, macht sie aus-
drucksvoller u. besei-
!tigt dunkle Augenrän-
der sowie Rötung usw-,
Aerzikick Segutachtet.
charantiertnnschLdlich!
Zlasche M. 4.M u. 7.M.
Otto Reichel, Berlin S8,
Eisenbahnstraße 4,
25. 0k2. 1919. Iusert!onsgedüllrell4gesp. dIonpLrei»ereiied1.l,2Smit20°/»Dellerllnxsrll5cbIa8. Inseraten-/tnnabme bei slilllols IVI0886, üllllMlkll-lxpcllililM
k'osibb/"^" »uk lils VVocllennusxsde del ellen 8ucb- unä Kunstbanällinxen, 2eltunas-llxpeältlonen unli poslSmtern. yuartalsprel, <IZ blummern) in Oeutrclllanä Illll. s.—,
bllr lii„ ^ dtll. 5.27, untsr Kreurdanä vom Verlax 51k. S.—. In äen llinäern mit Kronenvökrung K 10.—, äurcll reltungsmarks X 10.S0, unter Kreurdanä K 12.—,
>n ltx.„ ,»i>äersn lliinäer äes IVeltpostvereins unter Kreurdanä Mk. S.M. vesonäer, In Scllutrpanpe verpsckte 5usxade; postderug IAK. S.M, unter Kreurdanä IAK. 7.—;
äern mit Kronsnväkrunx untsr Kreurdanä K 14.—. Im VVeltpostvereln unter Kreurbanä 51k. 8.M. Klnrelne Xummer M pix.» In KronenivSbrunß! K I.—.
8«i /imsi-NLSN uoä Ileadellullxsu vollen 81» »icli »u/ 6iea« /.eitaelirift d«»ietieu.
201
Nr. 1513
Dcr Bekannte auS der llibcn Leimat
Der „Stadtrat" hat Pintsch wieder schwer getroffen.
Er windet fich; er weiß fich nicht anders zu helfen, als daß
er mit einer Bewegung des Kopfes auf die schwarzlocklge
junge Dame deutet und mir zublinzelt. Das ist dumm von
Pintsch, denn dadurch schafft er ja ein Vertrauensverhältnis
zwischen unS beiden. Pintsch hat mich gcwiffermaßen an-
erkannt. Diese Anerkennung mache ich mir sofort zu Nutze,
indem ich aus dem Vorrat an SektglSsern auf dem Tisch
eines zu mir heranziehe. Pintsch starrt mich an. Er scheint
zu denken: Nein, was unsere jungen Leute in der Fremde
für Manieren annehmenl — Aber er wagt nicht. fich auf-
zulehnen; er schenkt ein und brummt dabei: „Warum ich
ausgerechnet heute in München bin? Wie das so kommt,
Lerr Dokkor, wenn man Geschäftsmann ist. Da kann man
sich die Tage nicht aussuchen, sein Geld zu retten. Jch hab's
ja vorgestern erfahren. Lätte ich mich nicht sofort auf die
Bahn geseht, wäre meine Ware jetzt schon verramscht. So
hab' ich wenigstens die Ware gerettet, — für zwanzigtau-
send Mark. Das war nämlich so-"
Pintsch tst eifrig geworden. Seine Erklärung, seine
Anwesenheit in München betrcffend, genügt mir, aber seine
kaufmännischen Erlebnifse würden mich langweilen. Ich falle
ihm also ins Wort mit der höflichen Erkundigung: „Ihre
verehrte Frau Gemahlin befindet fich doch hoffentlich recht
wohl?" Das war ein ins Dunkle abgefeuerter Schuß.
Pintsch mochte ja auch Witwer sein; zu den ledigen Leuten
gehörte er jedenfalls nicht. Aber nein, ich hatte getroffen.
Pintsch will mir wieder zublinzeln, aber ich laffe dieses Blinzeln
an mir abgleiten, und so muß er Auskunft geben. „Danke, Lerr
Doktor, danke, — es geht ihr vortrcfflich. Von dem Anfall
mit dem Wagen im Sommer hat fie fich völlig erholt."
Lierzu, Verehrtester, nicke ich gewichtig und spreche:
„Ia, ja, der Anfall mit dem Wagen, — daS hätte eine böse
Geschichte werden können. Mama hat mir davon geschrieben."
„Es stand ja auch in der Zeitung," bemerkt Pintsch
nicht ohne Stolz, worauf ich erkläre: „Richtig,- den ZeitungS-
ausschnitt hatte meine Mama damals ihrem Briefe beigelegt."
Das gefällt Pintsch, denn er sieht, daß Bekannte seine
und seiner Familie Angelegenheiten wichtig nehmen. Wenn
er nur wüßte, wer diese Bekannten sind. Zur Beruhigung
stürzt er ein Glas Sekt hinunter. Da« tue ich auch und
schaue dann Pintsch mit firahlenden Augen ins Gestcht.
„Sie können fich gar nicht vorstellen, verehrter Lerr Pintsch,
wie der Anblick eines bekannten Gesicbts aus meiner guten
Vatcrstadt auf mich wirkt. Die liebe Leimat grüßt mich,
Erinnerungen werden lebendig, freundliche Bilder tauchen
vor mir auf."
Oe8lckt8kaut m!1
8
s!8 638 üller 8cliün
^ltt^i bereicknet, unmerklicb in kür-
268ter 2eit mit allen
in u. aut ibr betinti
licben l^eintfeblern
vvie Hilitg85sn, pioksl
n 80MMS58pk-0886N,
r psldsflsoksn^s^sn
y röt6,gro88poi'.w6lks
L sebisfts ttsut U8W
/ ?<3cb LeenüixunA er-
> scbeint äie ttsut in
blencienüer 8cbön
beit, jubenülriscb u
rein, wie üie eines
unm^,'..^"8kübr. bequem 2U ttau8e unci
^leb Mr Ibre tim§ebun§. ?reis
16.50. (?orto 75 ?k§.)
en-8c1i en ke
"u 22, 0ot8llAmee 81eslZe rv. 2S d.
in v^ien 22: VVoIIreile 15.
^NSez.
pgt.^^6ke8eiti§un§cicb. öeutscb.l^eicks-
-^^osp. §rat. 5gnit2!-vepl>I. üslle s. 8.117 m.
nur >. 3°r Haarwuchs kann einzig u. allein
kanis^""ch Anwendung der neuen ameri-
Und m!" Methode.ärztl.empfohlen, radikal
Reis>„ unmer beseitigt werden. Deutsches
de», Autent Nr. 1SSSI7. Prämiiert Gol-
sortj„„ rdaille Paris, Antwerpen. So-
.Drsolg durch Eelbftanwcndung u.
zurM"I!,chreit wird garantiert, sonst Geld
echtt>„'Dreis Mk. S.— geg. Nachn. Nur
Kos»4 den alleinigenPatentinhaber und
^ruanten n. > i?i.
5,2, Blumenthalstr. M.
Alle BeinkrUmniungen ver-
deckt elegant nur mcin mech.
8eiii-kegiiliek-ü^gkgl
ohns Polster oder Kissen.
!9!eu! Tatalog grat.
Serin. Loekelch llaSebeul
I»o. 2 bel oresSen.
kröüke k>aIlborI<t«jk,>Veik«r velirbkungsllpielratim
klokie kmpkinlklirtHlreik , VorLüglicki« -^blkKikurig
« ^ /V L « L - s
Optilckie^nkkolk t). k? 60k! /XkkienOekelllltiokk
»rnri^r«ic»c8i/Vti 2
SchöneAugen
BNchiks^enek.Aua-nwallcr
stärkt u. vergrößert die
Auge» wunderbar,ver-
leiht ihnen strahlenden
Lkanz, macht sie aus-
drucksvoller u. besei-
!tigt dunkle Augenrän-
der sowie Rötung usw-,
Aerzikick Segutachtet.
charantiertnnschLdlich!
Zlasche M. 4.M u. 7.M.
Otto Reichel, Berlin S8,
Eisenbahnstraße 4,
25. 0k2. 1919. Iusert!onsgedüllrell4gesp. dIonpLrei»ereiied1.l,2Smit20°/»Dellerllnxsrll5cbIa8. Inseraten-/tnnabme bei slilllols IVI0886, üllllMlkll-lxpcllililM
k'osibb/"^" »uk lils VVocllennusxsde del ellen 8ucb- unä Kunstbanällinxen, 2eltunas-llxpeältlonen unli poslSmtern. yuartalsprel, <IZ blummern) in Oeutrclllanä Illll. s.—,
bllr lii„ ^ dtll. 5.27, untsr Kreurdanä vom Verlax 51k. S.—. In äen llinäern mit Kronenvökrung K 10.—, äurcll reltungsmarks X 10.S0, unter Kreurdanä K 12.—,
>n ltx.„ ,»i>äersn lliinäer äes IVeltpostvereins unter Kreurdanä Mk. S.M. vesonäer, In Scllutrpanpe verpsckte 5usxade; postderug IAK. S.M, unter Kreurdanä IAK. 7.—;
äern mit Kronsnväkrunx untsr Kreurdanä K 14.—. Im VVeltpostvereln unter Kreurbanä 51k. 8.M. Klnrelne Xummer M pix.» In KronenivSbrunß! K I.—.
8«i /imsi-NLSN uoä Ileadellullxsu vollen 81» »icli »u/ 6iea« /.eitaelirift d«»ietieu.