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Telepatbte

kommandierte weiter, seinen Willen unentwegt gerichtet auf
des Iünglings Briestasche. And der Magier, der sugge-
stiven Arkraft des Schusters gehorchend, holte sie mit ent-
schiedenem Griff aus des Iünglings Smoking. Entfaltete
sie, fingerte in den Fächern, hielt inne, fingerte wieder,
hielt wieder inne, schüttelte unwillig das gedankenlesende
Fetthaupt und ricf erregt seinem geistigen Führer, dem
Schuster, zu: „Sie denken nicht angestrengt genug an den
Gegenstand, den ich suchen soll!"

Der Schuster, seines ehrlichen Wollens sich wohl be-
wustt, empörte sich: „Nanu, aber so was! An das, was
Sie suchen sollen, denke ich schon seit Monaten, mein Lieber!"

„Sie denken, daß es hier in der Brieftasche steckt, und
da steckt es doch nicht! Äier sind nur fünf Mark und Sie
suchen?"

„Ich suche," ries der Schuster exaltiert — überlegen,
„ich sucbe 852 Mark 50 Pfennia, die mir der Kerl da schuldet."

„Tut mir sehr leid" rief der Magier ironisch, „Sie
überschätzen mein Vermögen, Ich kann natürlich auch nicht
ackthundertzweiundfünfsig Mark holen aus einer Brief-
tasche, in der nur fünf stecken."

Das Publikum brüllte erheitert über die Ohnmacht
jenseikigen Vermögens.

Doch der geschäststüchtige Schuster ließ sich nickt aus der
Fassung bringen: „Dann behalt' ich eben die fünf Mark
und den Rest von 847 Mark 50 Pfennig zahlen Sie darauf
aus Ihrer Tasche, weil Sie meine Aufgabe nicht lösen konnten.
Da bleiben Ihnen von den versprochenen tausend Mark
immer noch 152 Mark 50 Pfennig erspart. Sie machen
also kein schlecktes Geschäft dabei. Oder wenn Sie wollen,
mache ich Ihnen für die 152 Mark ein Paar Stiefel. Zum
Selbstkostenpreis; denn Sie haben mit Ihrer Kunst mehr
vermocht als der Gerichtsvollziehr, Sie haben dem Kerl da
wenigstens fünf Mark aus der Tasche geholt."

Nach einer durchtanzten Karnevalsnacht saß ich im „Donisl"
beim ersten Frühstück, bestehend aus einer Maß Bier
und Wcißwürsten. Reben mir ein echter Maurer, der
seinen ersten Morgentrunk einnahm, während ich als un-
echter Bauer travestiert war. Beim Anblick des Arbeits-
mannes pochte mein Gewissen; ich fürchtete derbe Vor-
würfe hören zu müssen und hüllte mick in Schweigen
und Inkognito. Er sah mich ein paar Mal prüfend an,
stieß dann prostend seinen Maßkrug an meinen und
ließ mir sogar ein Paar Weißwürste bringen. Golt sei
Dank, er hielt mich für echt. Als er fortging, drückte er
mir noch bieder die Land: „Wo san S' denn z' Laus,
am nächsten Sonntag kimm i nämli und hol mir a paar
Pfund Schmalz."

S!

„Ich glaube nicht, daß auS dem sozialen Staat waS
wird."

— „Nun ja, — mit dem, was man bisher sozialisiert hal,
läßt sich freilich kein Staat machen."

— „So viel falsche Banknoten gibt es jetzt, — und von
den echten sollen sie kaum zu unterscheiden sein."

— „Ich meine, sie werden vielleicht etwas sauberer sein."

Llnverkäuflich

Der Schriftsteller Lisenhorst wundert sich. „Es ist
doch merkwürdig," meint er, „wenn jemand noch alte Frie-
densware angeboten bekommt, greift er mit beiden Länden
zu und freut sich. Aber meine drei Nomane, die ich schon
seit zehn Iahren liegen habe, will kein Verleger nehmen.'

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^lk. 16.50, unter Kieuxbancl po^ttrei vom Ver>3^ innerbald Veut8cblrmcl8 unä 0eut8cbÖsterrelcb8 IV1K. 21.—. cienjeni§en I^änciern. cleren Valuta nlcbt v-68entiick

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