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Das Ktnd

Ni'ides. Deshalb sprichst du vo» den Farben! Ach, wenn
die Liebe stirbt!

Der Mann: Deine Logik ist auch aus dem Kino!

Die Fraui (§s sällt alles auf dich zurück!

Der Mann: Auch das Gelbe?

Das Kind: Dada! Bäääääh!

Mann und Frau: Dsssssssst!

Das Kind: Dada! Bäääääaääääh!

Der Mann: Du hvrst, das 5k'ind in nnruhiq. Es wird
die panze Nacht schreicn, wahrscheinlich bis an den blanen
Moraen, wenn man es jetzt allein lästt!

Die Frau: Es hat Grnnd, zu jchreienl Göiine ibm doch
seine Aufschreie. Es sind seine Eksiasen imd ohue Ekstaseu
Der Manu: Ich werde inich bei demer Niutter erku»
digen, ob du anch in diesem ^llter sv viel geschrien hast!

Der neue Siil

— „Das Pastell ist ja ganz nett, blos sehlt Schwung und
Beweguug — -

— „Nee, was da blosz wü'der 'ne Menge Staub auf dem
Bilde sitzt.

Die Frau: Sie wird dir diese Auskunft nicht geben,
weil Äerzlosigkcit einer Frau den Tod gibt.

Der Mann: Es wird eine rhetorische Frage sein, auf
die man keine Antwort will. Faffe es vielmehr meinet-
ivegen als Anklage auf, als Fehdehandschuh!

Die Frau: Anklage! Fehdchandschuh! Weil ich ins
Kino will! Du weitzt doch, wie ich für das Kind sorge!
Ich tue ja die langen Abende nichts anderes, als an es
denken!

Der Mann: Ich war immcr der Ansicht, dast man im
Kino nichts denkt!

Die Frau: Fffuil Ein Mann weitz nie, wie es ist,
wenn Frauen Mütter werden. — D» wirst ihm, wenn icb
nicht da bin, die Flasche geben?

Der Mann: Das weiß ich noch nicht. Zch gehe auch
ins Kino. Ich will auch Erlebniffe haben!

Die Frau: Liebloser!

Der Mann: Im Gegenteil! Ich gehe zu Äenny Porten.
Du weistt nicht, wie es ist, wenn der Flieder blüht!

Das Kind: Dada! Bäääääääääh!

Mann und Frau: Pssssssst!

Das Kind: Dada! Dada! Büäääääääääääääääh!

Die Frau: Ictzt schreit es schon zum sechsten Male, und
du willst es wirklich allein lassen?

Der Mann: Wir lassen es beide allein!

Die Frau: Wenn Männer herzlos werden !

Der Mann: Wcnn Frauen kinosücktig wer- !

Das Kind: Dada! Dada! Dada! Bääääääääääääääh!
(Nian hört ein seltsames Geräusch.)

Der Mann: Da haben wir den Segcn! <Er rauft
sich die Laare. Ein Kinobillett wird zerrissen, dann ein
dumpfer Fall). Vorhang! ?>. W.

Der Polizeihund

Als ick noch Lilfsschreiber beim Magistrat der Stadt
Zippelzerbst war, wurde auf Vcranlassuug des neuen
Polizeiinspekkors die Ansckaffiing cines Polizeihundes
belcklossen und Schuymann Bräsicke mit dcr Abrichtung
betraut.

Was ich Zhnen jctzt sage, bleibt unker uns! sprach

er zu mir. 5öier in Zippclzeibst niaust nur einer,

und das ist der Schlosseikarl! . . Zch rickte nun de» K>und
so ab, daß er gleich zum Echlosserkarl läuft, sobald er auf
eine Spur gesetzt wird! . . . Dann werde »ch mit dem
üund stets Ehre einlegen . . .!

VokIe8e-fiben6

Oer Oicbiter >ie8t. 0!s büaueri 5etin eritrückt
L»e xcbivsr^e üocke, xeirie blugen xcbiattsri,

Unct s!ns »vsncist 8>cti on ibiren Osttsn:

„>n seiner disbie tübil' icbi rnicbi begiückt!"

Oer Oicbiter üert. Oer Ostte rcbireclct empor:

„vu gönn8t rn!r nicbit, e!n billcbien einrunicken.
i.sl) micb in I?ubi unc> ciicb von ibm beglücicen. . ."
Oer vicbter iiext: „Ou bist'r, clie icb ericor.

Ou bist's, ci!s xcböriste, ecieiste cier sirsu'n!" —

Ourcb xe>ciens Oecvsncisr cvebt ein l?suxcben,
tzinci siie brsuen, ciie ciem Oicbtsr isuxcben,
Vermeinen, xicb >n xeinem Liicic ru scbsun. . .

beo tkeüe,

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