Die Beseitigung des Eisenbahndefizits
Bei den Verhandlungen im Reichsfinanzministerium
über die Forderungen der Eisenbahner hat Staatssekretär
Stieler crwähut, daß die Eisenbahn auf jede Mark, die sie
einnehme, zwei Mark Ausgaben rechnen müsse.
„Das ist ja ganz schrecklich!" sprach Professor Kegel-
mann, der große Mathematiker, als er dies las. „Aber
dagegen muß es doch ein Mittel geben. Antersuchen wir
das einmal genau und »ehmen wir die Mathematik zu Lilfe,
die einzige unfehlbare unter den Wissenschaften!"
!lnd Professor Kegelmann überlegte: „Also: ich nenne
die Einuahmen der Eisenbahn x und die ^lusgaben r, dann
verhält sich x zu r wie 1 zu 2. Ich habe also folgende
Proportion: x:r — 1:2. Schön! Ich will nun, daß sich
die Ausgaben, nämlich r, vermindern sollen. Sagen wir:
zunächst einmal auf den zehnten Teil, also auf Wen»
ich x durch 10 dividiere, danu muß ich aber auch die ander»
Glieder der Proportio» durch 10 dividieren. Demnach er-
halte ich: Das ist schon ein sehr er-
freuliches Resultat. Noch viel erfreulicher wird es, wenn
ich die Glieder der Proportion noch mehr verkleinere und
etwa schreibe: Es ist doch ganz klar:
je größer ich in dein Bruch, dessen Zähler r ist, den Nenner
mache, desto kleiner wird er werden. Der größte Nenner
aber, dcn ich mir denken kann, ist oo, womit wir Mathe-
matiker bekanntlich eine unendliche Größe bezeichnen. Nun-
x r 12
mehr erhalte ich also die Proportion: —: — — — :-
OQ OO QO QQ
Ganz prächtig! x durch unendlich ist gleich Null; r durch
unendlich ist auch gleich Null, und ebenso sind 1 und 2 durch
unendlich gleich Null, denn ob ich auch jede beliebige Äköße
durch unendlich dividiere, immer erhalte ich als Resultat
Null. Kurzum, als ganz gewiß ergibt sich: wenn x, nämlich
die Einnahmen, gleich Null ist, dann ist auch r, nämlich die
Ausgaben, gleich Null. Das Problem ist gelöst: die Eisen-
bahn braucht nur für ihre Leistungen kein Geld mehr zu
verlangen, dann wird sie auch keine Ausgaben mehr haben.
Leureka!"
Lierauf steckte Professor Kegelmann seine Zahnbürste
und ein Stück Seife in die Tasche, zog seinen Mantel an,
setzte den Lut auf und ging nach dem Bahnhof, um nach
Berlin zu fahren und dem Eisenbahnminister sein Mittel
zur Beseitigung des Eisenbahndefizits mitzuteilen. Da aber
Professor Kegelmann in Königsberg wohnt und eine Fahr-
karte von dort nach Berlin sehr viel Geld kostet, da außerdem
der Prosessor sein Sanierungssystem sofort in Anwendung
bringen, nämlich umsonst sahren wollte, ließ man ihn nicht
in den Zug steigen. Deshalb ist vorläufig leider nicht daran
zu denken, daß das Defizit der Eisenbahn verschwinden wird.
—on.
Versäumter Reichtum
Ein ältliches Fräulein wandelte vorüber. Emil Srengel-
wald seufzte schwer. „Das ist die Laura! Vor zehn Iahren
war ich mit ihr verlobt, aber ich ließ die Geschichte wieder
auseinandergehn. Wenn ich daran denke, — eine Kugel
könnte ich mir vor den Kopf schießcn. Lätte ich sie ge-
heiratet, — ein Mann von etwa hundert Millionen könnte
ich heute sein."
„Nanu, hat das Fräulein einen Onkel in Amerika?"
„Nee, aber einen Bruder hat sie, der in der Wumba
war und dort viel zu sagen gehabt hat."
kin nsusr vsruk
isl Ueule Uie 8or§6 von l3U86ncl6N, <Ü6 UnLi' dlsli6ri§en 'kiiii^ked, idres I.6de>lL-
Keruk6s, deraudt sinä. ^llen, U!e uinlernen müssen, empkedlen v!r cluker, idre
-VliAemeinbiiclunA ru debsn, dxamen oäsr prukunjren nucdxudolen, ksdiencle lceuk-
mSnniscde ocler banlctecdniscke Kenntnisse ru erZänxen, eine lunclvirtscdeltllcde
dgcddtlciunZ xu ercverben ocler lecdniscdes uncl kgcdrvissenscdgktlicdes Können xu
vervolllcoinmnen. VerlsnAen Lie clgder nocd deute gusküdrl. k 70 über
üie Selbstunterrlcdtsmetdocle dusliii c-cier kür tecdniscde u. kscdtvlssenscdukt-
licde Itllcluuu cic-u gusküdrl. I'r aspalLl 81 über clgs bvsteiu lvcnnuclc-
Ilricdkelrl kostenlos unrl portokrei. blcincl unrl Ueruk bitten rvir gnxuKeben.
OviriLvO o: Ikuelikelll, Veilrrrr^drirlilirliilllriirri, Nalsrlsiiii.
und de I>etl« P-Ii-Islen, die lustigcn Sprachzcitschristcn!
Bestcs Mittel, Ihre englischcn u. iranziis. Sprachkennt-
niffe aufzufrischen und zu crweitcrn. Leicht verständlich.
anregcnd. lehrreich. Kein lästigcs Nachschlagen, im
Wörterbuch,LaVokabclnu.ErklLrungenbeigefügt. über
Zv.ooo Abonnenten! — Jcde Zsitschrift viertcljährlich
M.7.2Ü durch Vuchdandcl od. Postamt, M. 7.8Ü direkl.
Gcbr. Prnistian, Verlag Hamburg 7«, Alstcrdam 7.
Postschcrkkonto: 18!i (Hamburg). Probcscitcn kostenlos.
clie beste l.ilienmilcbseif6
fün rsnke >veis?e flsut unc!
blenclencl scbönen °feint.
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b'rosxedts ^ratis. riclcers VerlsZ, l.eipr>Z 40. Lrospedto ^ratis.
wie l)u innerlick dl8t, 80 muüt Ou aucli 3U88eken. Oncl
Ou Kann8t, >venn vu ivill8t. — iVUt verblükenäer, velken-
6er. klecki^er ttaut. mit iVlite85ern, ?u8teln, ?unreln unci
^räbenküüen nocb Iän§er berumrulauken, i5t vkirklicb nicbt
notivenüi^. — Or. I-jenl8cbel8 V^ikö-^ppLrgt, v. ?. 0.
retu^cliiert üurcb ivobltätiZ5te atmo5pkäri5cbe 8au§- unä Oruck>virkun§ aNv Onreinbeit
Neb, auvk« an volllivminvi, ve^. Lcbaklt neue reine. xe^unäe ut. vvi I,üi gi
iSglivlRv ?ort8cbritte. Verjünxt vvirksam um )3bre. — Ka-sinvliseliv» tHi'unrlmItlvI
I. Kangvs. ärrtl. emploblen. vollbe^äbrt. — Qie er8len ?3§e sckon üderreuZen vicb. ciie
kolxenüen m^eben vicb clauernck ^um ^Vikö-?reunc1e.
?rei8 mil porto eink. 20.50, ele§. 35.50
blgcbnabme 50 ?f. mekr. — kunmaliZe ^n^cbgkkunxk.
UiiküDr. «entsckei.
8p. 70, vrsscten.
! o 'ick IlsstkIIuii-:'N «vollon 8is sioli »ut üis ^Llsxxsnäorker-glikktsr" beriske».
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Bei den Verhandlungen im Reichsfinanzministerium
über die Forderungen der Eisenbahner hat Staatssekretär
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einnehme, zwei Mark Ausgaben rechnen müsse.
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mann, der große Mathematiker, als er dies las. „Aber
dagegen muß es doch ein Mittel geben. Antersuchen wir
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die Ausgaben, nämlich r, vermindern sollen. Sagen wir:
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Glieder der Proportio» durch 10 dividieren. Demnach er-
halte ich: Das ist schon ein sehr er-
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ich die Glieder der Proportion noch mehr verkleinere und
etwa schreibe: Es ist doch ganz klar:
je größer ich in dein Bruch, dessen Zähler r ist, den Nenner
mache, desto kleiner wird er werden. Der größte Nenner
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