Kalpar Neblichs Erlebniffe
Im Sanatorium, wohin man lhn von der Polizeiwache
aus gebracht hatte, ging der angefangene Prozeß auf selt-
same Art weiter. Das Kausalgesetz schien aufgehoben, das
Leben lief umgekehrt.
Er ließ sich zum Beispiel die Laare schneiden, kurz da-
rauf erreichten sie ihre größte Länge, um dann bis zum
nächsten Schneiden langsam kürzer zu werden. Wenn er
sich anzog, lag er gleich darauf wie aus der Kanone ge-
schossen im Bett und schlief frisch und ausgeruht ein, um
am vorhergehenden Abend todmüde zu erwachen. Nach
dem Essen stellte sich ein Mordshunger ein, der dann bis
zur »ächsten Mahlzeit — oder war es die vorige? — all-
mählich verschwand.
Wenn er sich einen Zahn plombieren ließ, bekam er
nach der Reihe Zahnschmerzen, Wurzelhautentzündung und
eine dicke Backe. Nach einiger Zeit war dann der Zahn
hohl und wurde nach und nach ganz gesund.
Als er einmal einen Lerrn ohrfeigte und darauf wieder
einen Schlag erhielt, wagte er nicht zu entscheiden, wie denn
nun eigentlich der Ablauf gewesen sei. Latte er zuerst ge-
schlagen oder der andere.
Klavierstücke spielte er in der Musikhalle peinlich genau
von hinten nach vorn, wenn er Fenster schloß, beklagten sich
andre Leute über gräßlichen Zug.
So ging es eine ganze Weile. Er hatte alles erst mit
Erstaunen beobachtet, sich aber dann ganz an diesen Zustand
angepaßt und machte nichts mehr falsch, das heißt: er hätte
ja gar nichts falsch machen können, denn aus jeder Wirkung
entwickelte sich bei ihm eine notwendige und unvermeidliche
Arsache. Er tat nichts böses, konnte aber aus dem Sana-
torium nicht entlassen wcrden?
Da kam etwas unerwartetes. Eines Abends wollte er
gerade das Licht ausdrehen, um noch etwas zu lesen, bis ein
Freund nachmittags zu Besuch käme. Da ging es wirklich aus.
Alte Neminiszenzen tauchten in Neblich auf. Er ging
zu Bett, erstaunt und beglückt, und schlief nicht wie sonst
bis zum vorigen Abend sondern bis zum nächste» Morgen.
Der Prozeß hatte sich umgekehrt und lief mit beschleunigtem
Tempo rückwärts.
Schon war die seinerzeit unter so überraschenden !lm-
ständen unterbrochene Neise von Berlin nach Franksurt
längst vorbei. Es war eine Wohltat für ihn, wieder Ge
schäftsofferten empfangen zu können, auf die er nicht erst
hinterher die Annoncen loslassen mußte.
Er sauste nur so durch sein Leben. Zunächst durch be-
Lrneuern 8ie II,re Oe8ickt8tiaut mit >
8ctn-öäer-8ct,enke'8
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Itei'Iin 22, potsUamer 8tral!e IV. 2S d.
In IVien I./22, IVoUreUe 15.
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5clir»ubclo»e d4.16,—,c». I?lcl -
Vo»«v dl.22.—. ?r,llsoi,i4ei)y.
Larliv 5 5b Oberwellrtr. 19.
»clierlc öerlia )04) 1r»o!«> 2u-
Sekutr keßSL äie vrlppe
u. HeilunZ cler Qrippe u. v. 3nä. I<r3nkk.
von?. K. Or. öerZer cl3rk in keiner?3milie
keklen. IV1.2.50^3ckn., 3uck inkriekm^rken.
/^l8 ^xi8ten2 ocl. I^ebener>verb kok. Nskstt!
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SO, Eisenbahnstraße 4
73
Dv: -0.ulru^vu und Hsnrsiiuu^vu vroiivn vis sivn uul ais ^orsgsxsucrurtsr-lälÄrrsr- bsrislien.
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