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k>Isvi§a»'e nece88e e8t

— „Mensch, Krause, -
nm den Sieg bringen.

bis ins graue Alter würde es Ihnen leid tun, wenn Sie uns
Äalten Sie durch, und wenn Sie nachher tot umfallenl"

Csext rum litelbilcl)

k^onciesu

„/^s6sme, icti erstsunen,

XVie küki 2is ksuts 8in6!
scsieint, 5ie sisben ksunen, —
/^sclerne, iek rnuk erstsunsn.
5eibst suk ein rgrtlieb ksunen
6>eibt sturnm rnein bolües Xinci.
ff^scksme, icb rnuk erstsunsn,
XVie kübl 5ie beute sinc>!"

,,/^ein Uerr Qsrngbl, 5ie nennen
6in Kin6 micb vvobl mit bug,
Oa uns 6ie 6sürs trennen.
/^ein bierr Qemebl, 5ie nennen
ffsicii Isuniscb unc> verkennsn,
vsk Xin6er okt nicbt klug.
^iein Uerr Oemgbl, 5ie nennen
6in Xin6 micb vobl mit bug."

6r v/sr v/obl reicb sn Zskren,
Oocb sie ivsr srm sn Qslci
Onci ciscbt', ins Oiück lu tsirren.
6r rvsr rvoirl reicir sn Zgiiren,
5ie rvolit' es nicirt gervsirrsn;

5o geirt es in 6er >Vs>t.

5r rvsr rvoiri reicir sn 6sirren,
Oocir sis rvsr srm sn QeI6.

—0N.

Erzieher Film

Adolar, der Poet, erzählte mir: „Ia, ich habe mich dem Film zugewendet
und beabsichtige, auf einige Zeit meine Phantasie einmal ganz in den Dienst
der belebten Leinwand zu stellen. Drei Films habe ich bereits erfunden und
geschrieben. Aber glauben Sie mir: nicht etwa aus schnöder Erwerbslust,
sondern aus der Erkenntnis heraus, daß es dem Filmdichter wie keinem andern
gegeben ist, auf die Seele des Volkes einzuwirken. Mit wie leicht empfäng-
lichen Gemiitern sitzt doch die Menge vor dem bewegten Lichtbilde, das die
Schaubühne als moralische Anstalt abzulösen bestimmt ist! O, da lätzt sich eine
gar köstliche Saat streuen! Seien Sie überzeugt: der Film wird, wenn er erst
in den richtigen .Händen ist, ein Volkserziehungsmitkel von eminenter ethischer
Bedeutung werden. klnd eben deshalb achte ich mich nicht für zu erhaben, als
daß ich nicht auch Films dichten und, da das nun einmal eine sehr nette Bei-
gabe ist. ein ganz schönes Stück Geld dafür einnehmen sollte."

„Na ja," meinte ich, „und was sind das für Films, die Sie schon ge-
schrieben haben?"

Adolar rleb sich die Lände. „Ia, da habe ich ein paar ganz famose
Einfälle gehabt. Sensationell, sage ich Ihnen. Also, im ersten Film handelt
es sich um einen grandiosen Einbruch in eine Bank. Mit dem äußersten
Nasfinement ausgeführt. Ein berühmter Detektiv wird mit der Ausklärung
betraut. Alle Vorgänge rekonstruierend — es wird alles ganz genau gezeigt
— kommt der Mann zu der ungeheuerlichen Entdeckung, daß er selbst den Ernbruch
verübt hat. Aber wie war das möglich? Ganz einfach: ein Verbrecher hatte
die Tat dem Detektiv suggeriert, der ste dann in hypnotischem Schlafe ausführte.

Im zweiten Film kommt ein ganz rätselhaftcr Todesfall vor. Ein sehr
reicher Mann wird von seinem vermutlichen Erben allmählich vergiftet, in einer
Art, die, wenigstens für Europa, ganz neu ist und eigentlich jede Entdeckung
ausschließt. Das Gift ist jcnes, das die Jnder Gongsong nennen. Der Film
führt vor, wie es zubereitet wird. Die allereinfachste Sache der Welt. Ieder-
mann kann dies wahrhaft scheußliche, aber ganz sicher wirkende Gift selbst zu-
bereiten. Paffen Sie auf: man nimmt dazu, das hat doch jeder Mensch im
Lause, einen —-—"

Und nun gab mir Adolar an, wie jedermann jenes gräßliche Gift fabri-
zieren kann. Aber ich werde es lieber nicht weiter erzählen. Vielleicht mache
ich selbst einmal eine kleine Menge davon, — um sie Adolar zu verabreichen,
wenn er zu viel Films schreibt.

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