— „Nun zeigen Sie mal, Lerr Photograph, daß Sie kein Engländer sind."
— „Wieso denn?"
— ,Na, die Engländer wollen doch Deutsche nicht gut aufnehmen.'
Der Mnbruch
Dann gab es wieder solche, denen man es ansah, daß sie
hier wie zu Lause waren: die berufsmäßigen Fianeure mit
der stereotypen Sieghaftigkeit. Alle diese so verschiedenen
Menschen aber vereinigte jeyt die zweckvolle ilnabsichtlichkeit
dieses lässtgen Lin und Lers zu etwas einheitlichem. Wie
von einem unsichtbaren Negisseur geleitel, schienen sie hier
ein wohleinstudiertes Massenstlick zu spielen, und morgen
und übermorgen wurde dasselbe Stück gegeben. Die Ak-
teure wechselten, das Stück begann pünktlich auf die Minute,
doch unverabredet und unangesagt, ewig gleich und ewig
wieder anders.
Lans Arnhold wandte seinen Blick der Läuserseite zu.
Da sah man Läden. Alle Güter der Erde, seit kurzer Zeit
erst wieder auf den Markt geworfen und sündhast teuer,
waren in größter Fülle und buntester Abwechslung geschmack-
voll aufgestapelt und raffiniert zurechtgestellt. Um den tau-
sendsten Teil von allem zu erstehen, mußtc man Millionär
sein, um eine Straße auszukaufen, brauchte man wahrschein-
lich eine Milliarde oder eine ähnliche schwindelhohe Summe.
Alle diese Dinge standen im Dienst der materiellen Lebens-
freude und des Luxus. Sie winkten und riefen: Kaufe mich!
Ich will Dir gehören! Ich verspreche Dir Genuß und
vielerlei Lust! And auch die andern, die man nicht brauchen
konnte, lockten und wollten besessen sein.
Da gah es blinkcnde Mcsser und schneidende Skalpelle,
erlcsene Möbel und Teppiche, breit und prunkend, Delika-
tessen und Früchte, die man förmlich diiften sah. Da waren
ausländische Tabake, brauner Lolländer in ehrenfesten Rollen
und mit behäbigen Aufschriften, goldiger englischer Shag,
lang und fädig. Da sah man nutzlos-reizende Regenschirme,
die darauf berechnet waren, nicht aufgespannt zu werden,
und die nur hüsch sind, wenn sie in ganz bcstimmter Weise
getragen werden, Stöcke mit geschnittenen Achatknöpfen und
ilS
— „Wieso denn?"
— ,Na, die Engländer wollen doch Deutsche nicht gut aufnehmen.'
Der Mnbruch
Dann gab es wieder solche, denen man es ansah, daß sie
hier wie zu Lause waren: die berufsmäßigen Fianeure mit
der stereotypen Sieghaftigkeit. Alle diese so verschiedenen
Menschen aber vereinigte jeyt die zweckvolle ilnabsichtlichkeit
dieses lässtgen Lin und Lers zu etwas einheitlichem. Wie
von einem unsichtbaren Negisseur geleitel, schienen sie hier
ein wohleinstudiertes Massenstlick zu spielen, und morgen
und übermorgen wurde dasselbe Stück gegeben. Die Ak-
teure wechselten, das Stück begann pünktlich auf die Minute,
doch unverabredet und unangesagt, ewig gleich und ewig
wieder anders.
Lans Arnhold wandte seinen Blick der Läuserseite zu.
Da sah man Läden. Alle Güter der Erde, seit kurzer Zeit
erst wieder auf den Markt geworfen und sündhast teuer,
waren in größter Fülle und buntester Abwechslung geschmack-
voll aufgestapelt und raffiniert zurechtgestellt. Um den tau-
sendsten Teil von allem zu erstehen, mußtc man Millionär
sein, um eine Straße auszukaufen, brauchte man wahrschein-
lich eine Milliarde oder eine ähnliche schwindelhohe Summe.
Alle diese Dinge standen im Dienst der materiellen Lebens-
freude und des Luxus. Sie winkten und riefen: Kaufe mich!
Ich will Dir gehören! Ich verspreche Dir Genuß und
vielerlei Lust! And auch die andern, die man nicht brauchen
konnte, lockten und wollten besessen sein.
Da gah es blinkcnde Mcsser und schneidende Skalpelle,
erlcsene Möbel und Teppiche, breit und prunkend, Delika-
tessen und Früchte, die man förmlich diiften sah. Da waren
ausländische Tabake, brauner Lolländer in ehrenfesten Rollen
und mit behäbigen Aufschriften, goldiger englischer Shag,
lang und fädig. Da sah man nutzlos-reizende Regenschirme,
die darauf berechnet waren, nicht aufgespannt zu werden,
und die nur hüsch sind, wenn sie in ganz bcstimmter Weise
getragen werden, Stöcke mit geschnittenen Achatknöpfen und
ilS