Der Einl»'»ch
Geschäftstätigkeit große Drahtnetze vorhängte. Da hindnrch-
zuseheitz war nicht schön.
Nur der Eingang blieb noch frei nnd zwei halbrunde
Scheiben rechts nnd links. An diese heftete sich ^lrnhold.
Plötzlich schreckte ihn ei» Scharren und Lache» auf. Zwei
kichernde junge Verkäuferinnen standen hinter ihm mit einem
runden Gitter. Er sah, daß die andcre Scheibe bereits
fertig verschlosse«< >var. Im Laden brannte nur mehr ein
einziges Licht. Die Mädchen lachten halb verlegen, halb
herausfordernd, offenbar mit sich nicht im reinen, ob man
hier ein Abenteuer anknupfe» könne oder ob es besser sei,
so schnell wie möglich fertig zu werdcu und nach Äausc
zu kommen.
„Bitte!" sagte Arnhold und ging schnell fort.
Die Fenster des Geschäftes waren noch erleuchtet. Die
Straße hatte sich merkwürdig rasch geleert. Die meiften
Läden waren schon geschlossen und dunkel. Arnhold streiste
durch die reizlosen, stumpf gewordenen Straßen. Seinc
Gedanken kreisten um einen Punkt: welche Macht alle diese
Gcgenstände in deu Läden hatten!
Sie konnten nnglücklich und glücklich machen, je nachdein
man sie besitzen konnte oder nicht. Sicherlich konnte man
schwer unter ihrem Mangel leiden, besonders wenn man
wie er init einer gewiffen reizbaren Enipfänglichkeit für
dcrlei Dinge ausgestattet war. Ihr Besitz vermochtc zwar
kein großes, edles Glück zu gebe», konnte für sich allein keine
Quelle tiefer Befriedigung sein, aber er war doch die Vor-
bedingung zu jedem höheren Glück, wenigstens für ihn, der
»un einmal nicht äußeres Glück von innerem trennen konnte.
Alles dies fühlte er mehr, als daß er es sich denkend klar
machte. Es waren übrigens Gedanken, die er schon oft
gedacht hatte, und so konnte er sich ganz ihrem Gefühls-
gehalt hingeben.
Er lief mehr als er ging dnrch leere »nd dunkle Straßen-
züge. Ein Blick hätte ihn belehrt, daß er hier in einer
Gegend war, die er noch nie betreten hatte, aber er sah es
nicht. Es war kühl, aber er fieberte und seine Gedanken
traten immer von neuem dieselbe Reise an nm die Lerr
lichkeiten dieser Erde. Er rannte in irgend einer Richtung
weiter, die Äände in die Manteltaschen gebohrt und
streichelte den Samt, der sie auskleidete. Dabei dachte cr
an den taubenblaucn Morgenanzug und die seidengeknüpften
Shawls, an köstlich kiihl durch die Finger rinnendes Leinen.
Er stand mitlen in allen Köstlichkeiten des Ladens, und sie
gehörte» ihm. Er zog Fächer um Fächer auf und schaute
hinein. Er wählte aus und stellte aus seinem Vorrat für
cine Reise zusammen. Er legte alles auf den Tisch und ging
prüfend die Front ab, hier etwas fortnehmcnd, dort elwas zu-
fügend. Wieder und wieder ließ cr alles durch die Fingcr
gleiten. Neiu! Es fehlte ctwas. Ah, ein Negenmantel.
i)iber keiner paßte zu der Farbc der übrigen Garderobe,
weder der braune, noch der grüne, noch der gelbe. So ent-
schied cr sich schließlich für eineu kohlschwarze» Teermantel.
Er zerknitterte n»d zerwühlte mechanisch den Samt,
den er in den Lände» hielt. Seine Finger lösten sich erst.
als er plötzlich Licht sah. Er schwang sich leicht und behend
über ein niedriges Gitter, ging zwischen zwei halbrunden
Scheiben einige wenige Stufen hinauf und zog ein Schlüssel-
bund aus der Tasche. Ei» Schloß sprang nach zweimaligem
Probieren auf. Es war etwas dunkel. Äans ^lrnhold
machte mehr Licht. Der Schalter war gleich rechts an der
Türe, die er offen ließ. Viele Lampen flammten auf. Es
zog kalt hinein, aber er fieberte und merkte es nicht. Ein
Lächeln glitt über sein Gesicht.
Er trug den taubenblauen Morgcnanzug, die seiden-
geknüpften Shawls und die Wäsche aus köstlich kühlem
Leineu auf einen besonderen Tisch. Fächer um Fächer zog
er auf und schaute hinein. Er mnßte fllr eine Reise aus
wählen. Wohin! Ins Miltelmeer, ja richtig! nnd weiter
/Vlieinisser pabrikant:
kinreme^ keslckt
roZixe Pri8cbe unci blülen^arte Ilaut verleibt ein^i^
„«exvcklin-Krem". ^7»-
ttauluiireinlgskeilen, Somnier^prossen. IVtite88er.
pickel sovvie köte unci paubeit. 's-iusel'cisacb erprokt.
8icbere VVirkun,^. Prei8 /V1ilcb^Ia8äo8e IVi. 9.
llermsnn Vsgner, Lüln 32. Lluinenlkslstrsüe 99.
Verv/encien 8u cili^ pat.n.InrNr»»r>I, vvelciies sotort
KIg88e Oe8icbt8t3rde 80vvie 8«»n>n>«> 8ß»> «»88«n
^»«»nn«nln »»«> «> /«ugl. ?rei8 /Vib 9 50
»r>n»»n-I HL>>»K»»> n <2.
MkMLirKLtlUIM:
!»>-. OetrlinrrL LL Qle., berlin
Verl. 8ie Orati^bro^cbüre über 8an.
pat Or. >Vei5e'8 xikttreie biau^kuren.
VV. 203, pol8üamer 8trake 104a.
Iig8kn- II. k>Mvösbe88ksliiig,
gsrsntiert sciimerrtos in einer vetianälung
susrukübren. -- öekilbtstisutkcbätkuren. Lc-
seitigung von falten, flccken. Nalenröte.
abktckenäen Okren. sfriegsenlrteiiungen
im ^osrnel. 5pex. Institut. Müncben.
^eriäenrrtrasre n i>.
vie rote klsrke
von 8taat83n>valt8cb3fl8rat ot 1 o ooI cim 3 nn.
3eäen /VVittvvocti ein läekt in allen Kiosken.
Verla§ kerlin 8W. II, Orostbeerenslr. I.
rstir
IVIeggknäorför-ölättöi' Nr. 1574, 24. ssöbruklr 1921,
IN8enio»8^eküliren kür äie 4868p. ^onpareibe^eile ^ I111s1I1pp»1-^X llptütion
ocier cieren i-3um 5 —. In^eruten ^nnabme be, «»UNOII M0886, ttllOOOOVN H.Xj/6UItI00.
cleren Valuta niclil wesentlicb Iiölier i8t 3>8 vor cism Krie^e /Vlk. 17.20. 2Vn cieut8cbe -Vcire88en in 'überseeiscben bänclern, nucb cier 's8cbeclio-8Iov3kei unci pumänien iVtk. 20.- .
blacb bänciern mik we entlicb böberer Valuta 3>8 vor ciem I<rie§e 8cbweir:er-pr8. 6. ocier cieren 1<ur8vvert. Ije80näer8 in 8cbutrpappe verpackte äu^abe: ?08t-
be^uZs ocier postüberweisun^ vom Verl32 /Vlk. 16.50, unter Kreu^bnnci postkrei voin VerlaZ innerbalb l)eul8cb>3nä8 unä veutscbösterreicbs /V1K. 21.—. biacb äenjenlßjen
Geschäftstätigkeit große Drahtnetze vorhängte. Da hindnrch-
zuseheitz war nicht schön.
Nur der Eingang blieb noch frei nnd zwei halbrunde
Scheiben rechts nnd links. An diese heftete sich ^lrnhold.
Plötzlich schreckte ihn ei» Scharren und Lache» auf. Zwei
kichernde junge Verkäuferinnen standen hinter ihm mit einem
runden Gitter. Er sah, daß die andcre Scheibe bereits
fertig verschlosse«< >var. Im Laden brannte nur mehr ein
einziges Licht. Die Mädchen lachten halb verlegen, halb
herausfordernd, offenbar mit sich nicht im reinen, ob man
hier ein Abenteuer anknupfe» könne oder ob es besser sei,
so schnell wie möglich fertig zu werdcu und nach Äausc
zu kommen.
„Bitte!" sagte Arnhold und ging schnell fort.
Die Fenster des Geschäftes waren noch erleuchtet. Die
Straße hatte sich merkwürdig rasch geleert. Die meiften
Läden waren schon geschlossen und dunkel. Arnhold streiste
durch die reizlosen, stumpf gewordenen Straßen. Seinc
Gedanken kreisten um einen Punkt: welche Macht alle diese
Gcgenstände in deu Läden hatten!
Sie konnten nnglücklich und glücklich machen, je nachdein
man sie besitzen konnte oder nicht. Sicherlich konnte man
schwer unter ihrem Mangel leiden, besonders wenn man
wie er init einer gewiffen reizbaren Enipfänglichkeit für
dcrlei Dinge ausgestattet war. Ihr Besitz vermochtc zwar
kein großes, edles Glück zu gebe», konnte für sich allein keine
Quelle tiefer Befriedigung sein, aber er war doch die Vor-
bedingung zu jedem höheren Glück, wenigstens für ihn, der
»un einmal nicht äußeres Glück von innerem trennen konnte.
Alles dies fühlte er mehr, als daß er es sich denkend klar
machte. Es waren übrigens Gedanken, die er schon oft
gedacht hatte, und so konnte er sich ganz ihrem Gefühls-
gehalt hingeben.
Er lief mehr als er ging dnrch leere »nd dunkle Straßen-
züge. Ein Blick hätte ihn belehrt, daß er hier in einer
Gegend war, die er noch nie betreten hatte, aber er sah es
nicht. Es war kühl, aber er fieberte und seine Gedanken
traten immer von neuem dieselbe Reise an nm die Lerr
lichkeiten dieser Erde. Er rannte in irgend einer Richtung
weiter, die Äände in die Manteltaschen gebohrt und
streichelte den Samt, der sie auskleidete. Dabei dachte cr
an den taubenblaucn Morgenanzug und die seidengeknüpften
Shawls, an köstlich kiihl durch die Finger rinnendes Leinen.
Er stand mitlen in allen Köstlichkeiten des Ladens, und sie
gehörte» ihm. Er zog Fächer um Fächer auf und schaute
hinein. Er wählte aus und stellte aus seinem Vorrat für
cine Reise zusammen. Er legte alles auf den Tisch und ging
prüfend die Front ab, hier etwas fortnehmcnd, dort elwas zu-
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i)iber keiner paßte zu der Farbc der übrigen Garderobe,
weder der braune, noch der grüne, noch der gelbe. So ent-
schied cr sich schließlich für eineu kohlschwarze» Teermantel.
Er zerknitterte n»d zerwühlte mechanisch den Samt,
den er in den Lände» hielt. Seine Finger lösten sich erst.
als er plötzlich Licht sah. Er schwang sich leicht und behend
über ein niedriges Gitter, ging zwischen zwei halbrunden
Scheiben einige wenige Stufen hinauf und zog ein Schlüssel-
bund aus der Tasche. Ei» Schloß sprang nach zweimaligem
Probieren auf. Es war etwas dunkel. Äans ^lrnhold
machte mehr Licht. Der Schalter war gleich rechts an der
Türe, die er offen ließ. Viele Lampen flammten auf. Es
zog kalt hinein, aber er fieberte und merkte es nicht. Ein
Lächeln glitt über sein Gesicht.
Er trug den taubenblauen Morgcnanzug, die seiden-
geknüpften Shawls und die Wäsche aus köstlich kühlem
Leineu auf einen besonderen Tisch. Fächer um Fächer zog
er auf und schaute hinein. Er mnßte fllr eine Reise aus
wählen. Wohin! Ins Miltelmeer, ja richtig! nnd weiter
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ttauluiireinlgskeilen, Somnier^prossen. IVtite88er.
pickel sovvie köte unci paubeit. 's-iusel'cisacb erprokt.
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im ^osrnel. 5pex. Institut. Müncben.
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3eäen /VVittvvocti ein läekt in allen Kiosken.
Verla§ kerlin 8W. II, Orostbeerenslr. I.
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IVIeggknäorför-ölättöi' Nr. 1574, 24. ssöbruklr 1921,
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blacb bänciern mik we entlicb böberer Valuta 3>8 vor ciem I<rie§e 8cbweir:er-pr8. 6. ocier cieren 1<ur8vvert. Ije80näer8 in 8cbutrpappe verpackte äu^abe: ?08t-
be^uZs ocier postüberweisun^ vom Verl32 /Vlk. 16.50, unter Kreu^bnnci postkrei voin VerlaZ innerbalb l)eul8cb>3nä8 unä veutscbösterreicbs /V1K. 21.—. biacb äenjenlßjen