Eine mißlungene Lleberraschung
— „So, morgen wollen wir den Äerrn Professor zum Ge-
burtsrag mit dem Riesen-Zwetschgenmuskuchen überraschen!
Ietzt lege ich ihn einstweilen zum auskühlen hierherl"
Professor: „Ah! Sieh dal Da hat mir die brave Äaus-
hälterin wieder einmal ein schönes Geburtstagsgeschenk
gemacht: Einen schönen prächtigen Bettvorleger!
Ver Bllck tn dte Zukunft
„Ia, denke dir, — wir wollten doch in vierzehn Tagen
die Abendgesellschaft geben. Das geht nicht. Einer von
den Gästen wird sich im Anfangsstadium der Grippe und
ein anderer in dem der Blattern befinden, hat mir die Dame
erzählt."
„Das wäre ja eine verfluchte Geschichte!" sagt Lerr
Sonnekamp.
„Nicht wahr? Aber ich weiß, was wir machen. Wir
geben die Gesellschaft ganz einfach erst in vier Wochen, da
werden die beiden Leute schon so weit sein, daß ste absagen
müssen. !lnd denke dir: vor der Oper soll ich mich hüten,
hat mir die Dame gesagt. Ich würde mir ein Vein im
Theater brechen, hat sie gesagt. Schrecklich, nicht wahr?
Aber ich habe sie gefragt, bei welcher Oper das sein würde,
und da hat sie mir dann — sie mußte freilich lqnoe nach-
denken — erklärt, bei Carmew würde es sein. Na, nun
gehe ich natürlich niemals mehr in ,Carmew. Ich bin nur
froh, daß ich das weiß, — sonst hätte ich wirklich auf das
ganze Abonnemcnt für die Oper verzichtet. Ich werde die
Karte für.Carmew der Regicrungsrätin Wenzlich schenken,
vielleicht bricht die sich dann ei» Vein."
„Donnerwetter noch mall" brummt Lerr Sonnekamp.
„So fluche doch nicht gleich, — ich meine das ja nicht
schlimm mit der Negierungsrätin. Ia, und dann hat mir
die Frau Kreide —, — jene interessante Dame, wollte ich
sagen, erzählt, ich sollte unserer Köchin nicht kündigen, die
nächste würde nur noch schlimmer sein. Na, das macht
doch nichts. Ich habe sie gefragt, ob dann vielleicht die
zweitnächste besser se>n würde, nnd da hat sie ja gemeint.
Ietzt lündige ich natürlich sofort, damit wir recht bald die
zweitnächste ins Laus kriegen."
„So eine blödsinnige Personl" brüllt Lerr Sonnekamp.
„Die Köchin? Nun ja, darum werde ich ihr ja auch
kündigen. Aber pass' doch auf, Albert, nimm doch nicht
immer die Ze>tung vor! Du mußt »ächstens mal an die
Direltionen von ein paar Nordseebädern um Prospekte
schreiben; das kann man nicht früh genug tun. Denle dir
bloß: die Frau Kreide —, - — die Dame hat mir prophezeit,
ich müßte mich in diesem Sommer vor dem Lande hüten,
ein wütender Bulle würde mich sehr gesährlich verlehen.
Siehst du, wie recht ich stets gehabt habe: schon immer hatte
ich vor Vullen Angst Ich wollie dir erst vorschlagen, daß
wir diesen Sommer ganz in der Nähe aufs Land gehn,
damit es doch nicht so teuer wird. Aber jeyt ist das natür-
lich ausgeschlossen. Wenn's auch viel mehr kostet, — wir
gehn auf irgend eine Nordseeinsel, wo gar kein Bülle ist.
Danach müssen wir uns vorher genau erkundigen. Aber
sage mal, Albert: fehlt dir was? Was machst du für ein
Gesicht? Geht es dir nicht gut? Last du Verdruß gehabt?"
Lerr Sonnekamp lächelt matt. „Aber ganz und gar
nicht. Mir geht es vortrefflich. Ich war schon lange nicht
so vergnügt wie heute."
„Das freut mich. Dann kann ich es dir ja gleich sagen,
lieber Albert: du mußt mir noch hundert Mark geben, —
die Rechnung vom Fleischer hat hunderl Mark mehr gemacht.
Ich hatte falsch addiert."
„Lundert Mark. Grade hundert Mark?" sagt Lerr
Sonnekamp etwas sehr laut. „So eine-." Aber dann
versinkt er in Schweigen und tiefes Nachdenken, in dem die
Witwe Auguste Kreidebaum eine Lauptrolle spielt.
—on.
— „So, morgen wollen wir den Äerrn Professor zum Ge-
burtsrag mit dem Riesen-Zwetschgenmuskuchen überraschen!
Ietzt lege ich ihn einstweilen zum auskühlen hierherl"
Professor: „Ah! Sieh dal Da hat mir die brave Äaus-
hälterin wieder einmal ein schönes Geburtstagsgeschenk
gemacht: Einen schönen prächtigen Bettvorleger!
Ver Bllck tn dte Zukunft
„Ia, denke dir, — wir wollten doch in vierzehn Tagen
die Abendgesellschaft geben. Das geht nicht. Einer von
den Gästen wird sich im Anfangsstadium der Grippe und
ein anderer in dem der Blattern befinden, hat mir die Dame
erzählt."
„Das wäre ja eine verfluchte Geschichte!" sagt Lerr
Sonnekamp.
„Nicht wahr? Aber ich weiß, was wir machen. Wir
geben die Gesellschaft ganz einfach erst in vier Wochen, da
werden die beiden Leute schon so weit sein, daß ste absagen
müssen. !lnd denke dir: vor der Oper soll ich mich hüten,
hat mir die Dame gesagt. Ich würde mir ein Vein im
Theater brechen, hat sie gesagt. Schrecklich, nicht wahr?
Aber ich habe sie gefragt, bei welcher Oper das sein würde,
und da hat sie mir dann — sie mußte freilich lqnoe nach-
denken — erklärt, bei Carmew würde es sein. Na, nun
gehe ich natürlich niemals mehr in ,Carmew. Ich bin nur
froh, daß ich das weiß, — sonst hätte ich wirklich auf das
ganze Abonnemcnt für die Oper verzichtet. Ich werde die
Karte für.Carmew der Regicrungsrätin Wenzlich schenken,
vielleicht bricht die sich dann ei» Vein."
„Donnerwetter noch mall" brummt Lerr Sonnekamp.
„So fluche doch nicht gleich, — ich meine das ja nicht
schlimm mit der Negierungsrätin. Ia, und dann hat mir
die Frau Kreide —, — jene interessante Dame, wollte ich
sagen, erzählt, ich sollte unserer Köchin nicht kündigen, die
nächste würde nur noch schlimmer sein. Na, das macht
doch nichts. Ich habe sie gefragt, ob dann vielleicht die
zweitnächste besser se>n würde, nnd da hat sie ja gemeint.
Ietzt lündige ich natürlich sofort, damit wir recht bald die
zweitnächste ins Laus kriegen."
„So eine blödsinnige Personl" brüllt Lerr Sonnekamp.
„Die Köchin? Nun ja, darum werde ich ihr ja auch
kündigen. Aber pass' doch auf, Albert, nimm doch nicht
immer die Ze>tung vor! Du mußt »ächstens mal an die
Direltionen von ein paar Nordseebädern um Prospekte
schreiben; das kann man nicht früh genug tun. Denle dir
bloß: die Frau Kreide —, - — die Dame hat mir prophezeit,
ich müßte mich in diesem Sommer vor dem Lande hüten,
ein wütender Bulle würde mich sehr gesährlich verlehen.
Siehst du, wie recht ich stets gehabt habe: schon immer hatte
ich vor Vullen Angst Ich wollie dir erst vorschlagen, daß
wir diesen Sommer ganz in der Nähe aufs Land gehn,
damit es doch nicht so teuer wird. Aber jeyt ist das natür-
lich ausgeschlossen. Wenn's auch viel mehr kostet, — wir
gehn auf irgend eine Nordseeinsel, wo gar kein Bülle ist.
Danach müssen wir uns vorher genau erkundigen. Aber
sage mal, Albert: fehlt dir was? Was machst du für ein
Gesicht? Geht es dir nicht gut? Last du Verdruß gehabt?"
Lerr Sonnekamp lächelt matt. „Aber ganz und gar
nicht. Mir geht es vortrefflich. Ich war schon lange nicht
so vergnügt wie heute."
„Das freut mich. Dann kann ich es dir ja gleich sagen,
lieber Albert: du mußt mir noch hundert Mark geben, —
die Rechnung vom Fleischer hat hunderl Mark mehr gemacht.
Ich hatte falsch addiert."
„Lundert Mark. Grade hundert Mark?" sagt Lerr
Sonnekamp etwas sehr laut. „So eine-." Aber dann
versinkt er in Schweigen und tiefes Nachdenken, in dem die
Witwe Auguste Kreidebaum eine Lauptrolle spielt.
—on.