Leltsamc Gcschichle von vier Deutschcn
den vorhandenen Atensilien umgegangen werdein Bollert
ivandte sich an Assessor Dr. Grosch, der dem Kanzleirat
recht gab, schließlich aber doch eine sogenannte „Prüsung
der Bedürfnisfrage" veranlaßte. Zu diesem Zweck kon-
ferierten der Assessor, der Kanzleirat und der Postsekretär
drei Tage lang, und schließlich bekam dann Bollert die ge-
wünschte Axt ausgehändigt. Leider fand er, daß sie un-
zweckmäßig aufbewahrt worden war; sie hatte durch Feuchtig-
keit Nost angesetzt und viel von ihrer Schärfe verloren.
Bollert brauchte einen halben Tag, sie mühsam auf einem
Stein zu schleisen. Postsekretär Schwingel sah dabei zu
und meldete dem Assessor, daß Bollert zu laugweilig beim
Schleifen gewesen wäre. Dr. Grosch schnauzte darauf den
Bollert gehörig an.
Während Bollert an der Lütte bauke, hatte er auch
noch für die Mahlzeiten zu sorgen, was ihm oft sehr viel
Zeit fortnahm. Zum Frühstück fing er gewöhnlich Fische,
die er vortrefflich zu braten verstand. Zum Mittagessen
gab es meistens Ziegenbraten, — wilde Ziegen streisten
zahlreich auf der Insel umher, u»d Bollert hatte eine Fang-
grube angelegt, was ihm auch einen halben Tag fortge-
nommen hatte. Zum Abendessen und als Zukost nahm man
mit Früchten vorlieb, die Bollert gleichfalls besorgke.
Es wurde eine vortreffliche Lütte. Mit einer gewissen
Feierlichkeit wurde sie bezogen. Assessor Dr. Grosch hielt
eine Einweihungsrede, in der er aber nicht unterließ, mit
scharfem T.adel zu bemerken, daß durch Bollerts Saumselig-
keit das Werk verspätet sertig geworden wäre. Bollert hatte
an diesem Tage für ein besonders prächtiges Effen gesorgt.
Nun schmeckte es ihm gar nicht recht; der Tadel schmerzte
ihn. Die dreiLerren Beamten aber speisten mit außerordent-
lichem Appetit. Nur vermißten sie nach der Mahlzeit mit
Bedauern den Tabak. Bollert wurde deshalb beauftragt,
am nächsten Tage die Znsel zu durchstreifen und zu forschen,
ob er nicht ein tabakähnliches Gewächs entdecken könnte.
Wirklich war er so glücklich, an einer von dem Ansiedlungs-
platz ziemlich weit entfernten Stelle eine Anzahl zwar nicht
grade edler, aber immerhin gut verwendbarer Tabakstauden
zu finden. Vielleicht mochten hier einmal vorübergehend
gelandete Seefahrer Tabaksaat ausgestreut haben. Es mag
hier gleich erwähnt werden, daß Bollert späterhin Tabak-
blätter erntete, die er vortrcfflich behandelte, und dann recht
geschickt Zigarren fabrizierte, die eifrig geraucht wurden.
Affessor Dr. Grosch rauchte etwa acht Stück täglich, Post-
sekretär Schwingel sechs, der Kanzleirat Krausewenz aber
mindestens zwölf. Bollert wurden zwei Zigarren für den
Tag zugebilligt; PostsekretärSchwingel aber, der den Vorrat
verwaltete, suchte ihm gewöhnlich die am schlechtesten ge-
ratenen heraus. „Warum haben Sie die Dinger nicht beffer
gemacht, mein Lieber!" sagte er dann.
Bollert hatte allerdings auch nicht grade Muße zu be-
haglichem Rauchgenuß wie die drei Lerren. Er mußte die
durchaus nötigen Vorräte für den Winter besorgen. Bollert
sammelte also Früchte und dörrte sie, fing Fische und kon-
servierte sie in Salz, das er durch Verdunstung von Meer-
wasser gewann, er schlachtete Ziegen und räucherte das Fleisch,
er stellte einen ganz gehörigen Zigarrenvorrat her, — ja,
er halte wirklich sehr viel zu bedenken und zu tun. Er war
aber immer guter Laune dabei, ganz im Gegensatz zu den
drci Beamten, die in eine immer mehr wachsende Ver-
drießlichkeit gerieten — jedenfalls, weil sie in ihrer unge-
Während das Odol-Mundwaffer den Zweck verfolgt, die Mundhöhle zu desinfizieren, haben wir mit der
Odol-Zahnpasta ein Präparat auf den Markt
gebracht, das für die mechanische Neinigung der
Zähne außerordentlich geeignet ist. Neben der
überaus feinkörnigen Beschaffenheit ist der eigen-
artige und aparte Geschmack und Geruch besonders
hervorzuheben.
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den vorhandenen Atensilien umgegangen werdein Bollert
ivandte sich an Assessor Dr. Grosch, der dem Kanzleirat
recht gab, schließlich aber doch eine sogenannte „Prüsung
der Bedürfnisfrage" veranlaßte. Zu diesem Zweck kon-
ferierten der Assessor, der Kanzleirat und der Postsekretär
drei Tage lang, und schließlich bekam dann Bollert die ge-
wünschte Axt ausgehändigt. Leider fand er, daß sie un-
zweckmäßig aufbewahrt worden war; sie hatte durch Feuchtig-
keit Nost angesetzt und viel von ihrer Schärfe verloren.
Bollert brauchte einen halben Tag, sie mühsam auf einem
Stein zu schleisen. Postsekretär Schwingel sah dabei zu
und meldete dem Assessor, daß Bollert zu laugweilig beim
Schleifen gewesen wäre. Dr. Grosch schnauzte darauf den
Bollert gehörig an.
Während Bollert an der Lütte bauke, hatte er auch
noch für die Mahlzeiten zu sorgen, was ihm oft sehr viel
Zeit fortnahm. Zum Frühstück fing er gewöhnlich Fische,
die er vortrefflich zu braten verstand. Zum Mittagessen
gab es meistens Ziegenbraten, — wilde Ziegen streisten
zahlreich auf der Insel umher, u»d Bollert hatte eine Fang-
grube angelegt, was ihm auch einen halben Tag fortge-
nommen hatte. Zum Abendessen und als Zukost nahm man
mit Früchten vorlieb, die Bollert gleichfalls besorgke.
Es wurde eine vortreffliche Lütte. Mit einer gewissen
Feierlichkeit wurde sie bezogen. Assessor Dr. Grosch hielt
eine Einweihungsrede, in der er aber nicht unterließ, mit
scharfem T.adel zu bemerken, daß durch Bollerts Saumselig-
keit das Werk verspätet sertig geworden wäre. Bollert hatte
an diesem Tage für ein besonders prächtiges Effen gesorgt.
Nun schmeckte es ihm gar nicht recht; der Tadel schmerzte
ihn. Die dreiLerren Beamten aber speisten mit außerordent-
lichem Appetit. Nur vermißten sie nach der Mahlzeit mit
Bedauern den Tabak. Bollert wurde deshalb beauftragt,
am nächsten Tage die Znsel zu durchstreifen und zu forschen,
ob er nicht ein tabakähnliches Gewächs entdecken könnte.
Wirklich war er so glücklich, an einer von dem Ansiedlungs-
platz ziemlich weit entfernten Stelle eine Anzahl zwar nicht
grade edler, aber immerhin gut verwendbarer Tabakstauden
zu finden. Vielleicht mochten hier einmal vorübergehend
gelandete Seefahrer Tabaksaat ausgestreut haben. Es mag
hier gleich erwähnt werden, daß Bollert späterhin Tabak-
blätter erntete, die er vortrcfflich behandelte, und dann recht
geschickt Zigarren fabrizierte, die eifrig geraucht wurden.
Affessor Dr. Grosch rauchte etwa acht Stück täglich, Post-
sekretär Schwingel sechs, der Kanzleirat Krausewenz aber
mindestens zwölf. Bollert wurden zwei Zigarren für den
Tag zugebilligt; PostsekretärSchwingel aber, der den Vorrat
verwaltete, suchte ihm gewöhnlich die am schlechtesten ge-
ratenen heraus. „Warum haben Sie die Dinger nicht beffer
gemacht, mein Lieber!" sagte er dann.
Bollert hatte allerdings auch nicht grade Muße zu be-
haglichem Rauchgenuß wie die drei Lerren. Er mußte die
durchaus nötigen Vorräte für den Winter besorgen. Bollert
sammelte also Früchte und dörrte sie, fing Fische und kon-
servierte sie in Salz, das er durch Verdunstung von Meer-
wasser gewann, er schlachtete Ziegen und räucherte das Fleisch,
er stellte einen ganz gehörigen Zigarrenvorrat her, — ja,
er halte wirklich sehr viel zu bedenken und zu tun. Er war
aber immer guter Laune dabei, ganz im Gegensatz zu den
drci Beamten, die in eine immer mehr wachsende Ver-
drießlichkeit gerieten — jedenfalls, weil sie in ihrer unge-
Während das Odol-Mundwaffer den Zweck verfolgt, die Mundhöhle zu desinfizieren, haben wir mit der
Odol-Zahnpasta ein Präparat auf den Markt
gebracht, das für die mechanische Neinigung der
Zähne außerordentlich geeignet ist. Neben der
überaus feinkörnigen Beschaffenheit ist der eigen-
artige und aparte Geschmack und Geruch besonders
hervorzuheben.
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