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Skirfame Teschtchte von »ter Deutschen

wohnten Lage Gepflogenheiten, die manche Iahre hindurch
die Basis ihres Daseins gebildet hatten, entbehren mußten.
Postsekretär Schwingel versuchte einmal, sich zu helfen, in-
dem er sich an das Fenster der Lütte seyte und sich vorstellte.
er säße an einem Schalter. Da aber an diesem Schalter
kein Publikum erschien, das er anschnauzen konnte, wurde
er noch unzufriedener.

Der Winter kam, und die Enge des Zusammenlebens
summierte diese verschiedenen Verdrießlichkeiten zu einem
Zufiande von Gereiztheit, der wohl hauptsächlich die Schuld
an der nu» »ahenden Katastrophe trug. Völlig klar sind
die Geschehnisse nicht; nähere Berichte fehle». Vermutungen
weisen aber darauf hin, daß infolge unrichtiger Aufspeicherung
cines Teils der Lebensmittcl — Postsekretär Schwingel
hatte darüber die Aufstcht — die Versorgung der unfrei-
willigen Kolonisten zwar nicht ganz gefährdet, aber doch
nicht völlig gesichert erschien, und daß deshalb von Assessor
Dr. Grosch ein Rationierungssystem eingeführt wurde. Viel-
leicht mag Bollert bei der Rationierung gar zu ungenügend
bedacht worden sein, — jedenfalls wurde er eines Tages
beschuldigt, unbefugterweise zu viel Nahrungsmittel zu sich
genommen zu haben. Bollert mag bei dieser Gelegenheit
zum erstenmal respektlos geantwortet habcn; vielleicht lag
es auch an der außerordentlich reizbaren Stimmung dei
drei Beamten, — genug, Bollert sollte bestraft werden.
Der Llebermacht erliegend, mußte er sich einsperren lassen,
— in dem von ihm selbst gebautcn Ziegenstall. Ganz natür-
licher Freiheitsdrang, daneben wohl auch die ihm nun däm-

mernde Erkenntnis seiner Lage in der kleinen Gemeinschaft
trieben ihn zu einem begreiflichen Schritt: Bollert brach
aus, Bollert entfloh. Da zugleich das von ihm bisher sorglich
behütete Boot verschwand, ist anzunehmen, daß er die Insel
verlassen hat. Ein Farmer namens Bollert soll später in
einem der westlichen Staaten der Llnion zu großem Wohl-
stand gelangt sein. Vielleicht ist es der Bollert dieser
Geschichte gewesen.

Assessor Dr. Grosch, Kanzleirat Krausewenz und Post-
sekretär Schwingel sind auf der Znsel zurückgeblieben. Aber
Bollert, ihr Ernährer und Versorger, fehlte; unfähig, sich
selbst zu erhalten, sind sie kümmerlich zugrunde gegangen.

So ist also aus dieser Geschichte die Lehre zu ziehn, daß
auf einen Bürger schließlich drei Beamte kommen kvnnen,
daß aber die Beamten es doch nicht gar zu weit treiben
dürfen, da sie dann ihren eigenen Antergang herbeiführen.

lÄ S

- „Warum verbietet die Polizei jeyt Tanzuntcrhaltungen?"

- „Weil die Strafmandate mehr einiragen als die Lust-
barkeitssteuer."

— „Mein Klient verklagt die Staatskasse auf Tragung der
Kosten für seinen Sanatoriumsaufenthalt. Es ist ihm vom
Finanzamt eine Steuerveranlagung zugemutet worden.
Gegen dieses Wort hat mein Klient »icht nur eine Idio-
synkrasie, sondern er gedenkt auch den Wahrheitsbeweis anzu-
treten, daß er tatsächlich keine Veranlagung für Steuern hat/'


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IVIeggönllonlör-SIättör llr. >576. 10. IVIüir 1921. Annono6ü^xp6cl>tiori.

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