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Der Dansker

Aber dann mnßte er gleich wieder zwei Kümmel trinken.
Ach was, trinken? Die Kehle hinunter schmieß er sie. Das
war ja nicht nur gemein, das war ja hundsgemein. Denn
was stand da ganz trocken zu lesen? „Gegen dcn Fiskus,
die Kirche und Korporationen, welchen die Nechte dcs Fis-
kus oder der Kirche beigelegt sind, findet nur cine viernnd-
vierzigjährige Verjährung stalt." — Wie kam der Fiskus
dazu, eine Ausnahme für sich haben zu wollen? Der Kirche
hätte Friedrich PvPP diese Ausnahme schon gegönnt, denn
er war ein frommer Mann, und außerdem gehörte der
Dansker nicht der Kirchc. Aber dem Fiskus gönnte er dic
Ausnahme nicht, denn er >var ein aufrechter Bürger, und
außerdcm gehörte dem Fiskus der Dansker. -14 Iahre lang also
mußte Popp seine Kühe im Dansker stehn haben, dann konnte
sie der Fiskus nicht mehr daraus vertreiben. Das heißt: es
brauchten natürlich nicht immer dieselben Kühe zu sein; das
war nicht nötig, sie durften schon wechseln. 44Fahre! Fricd-
rich Popp rechnete. Ostern 1843 hatte er den Kuhstall bezogen
oder vielmehr beziehen lassen, durch die L?ühe »ämlich, — also
zu Ostern 1887 würde der Fiskus gegen Popp und seine Kühe
ohnmächtig werden! Als Popp das ausgerechnet hatte, tat
cr, was der Mensch manchmal tut, wenn er mit einer
Rechnung sertig ift: er fluchte ganz entsehlich. Dann trank

er den ganzen Nest aus der Kümmelflasche aus und ging
zu Bett. Schnapstrinken ist in jedem Fall etwas Ver-
nünftiges. Zn diesem Fall aber war es ganz besonders
verniinftig, denn ohne den viclen Schnaps hätte Popp in
dieser Nacht gar nicht schlafen können. And schlafen muß
der Mensch.-

Friedrich Popp hat manchmal große Sorge um seinen
Kuhstall gehabt. Zu Ostern des Iahres >848 wurde diese
Sorge etwas schwächer, aus Griiuden, die mit den Be-
sonderheiten jenes Iahres zusammenhingen. Ein paar Tage
lang trug er sich sogar mit dem Plan, in aller Oeffentlich-
keit ganz frech sich zum Asurpator des Kuhstalls aufzu-
werfen. 2lber er besann sich und wurde wieder zahmer,
wie das damals ja auch viele andere Leute wurden. Nein,
mit Gewalt war da nichts zu machen. Die Zeit war die
Bundesgenossin Friedrich Popps. Die Zeit wird manch-
mal als Bnndesgenossin betrachtet; es kommen dabei aber
auch Irrtümer vor. Popp aber hatte in seinem Fall ganz
recht.

Er hatte sich nun schon sehr an seinen Kuhstall gewöhnt.
Iedesmal aber, wenn Ostern , herankam, beschlich ihn doch
ein recht unangenehmes Gefühl. Za, ein Iahr war nun
glücklich wieder vorbei, aber wie würde das im nächsten
wcrden? Wenn der Fiskus, nämlich die Königliche Regie-

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