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Der Sohn und Trbe

kam das Arteil: ich wurde mit meiner Klage abgewiese».
Das Gericht entschied: Iim, der Lund, hat als einziger
Sohn und Erbe seiner Mutter vollkommen rechtmäßig den
Besitz der fünfzigtausend Dollars anzutreten."

Der Iustizrat Stiefenfoot schlug mit der Faust auf
den Tisch, daß Flaschen und Gläser klirrten. Dann fuhr
er sich mit beiden Länden in die Laare. „Aber das war
ja ein ganz wahnstnniges Arteil. Das war ja Blödsinn,
Verrücktheit, — das war meschuggel"

„Ia, ja, die Iuristen!" sagte Doktor Bösenberger etwas
spöttisch.

Der Iuftizrat ärgerte sich. „Reden Sie nicht immer
über die Iuristen!" fuhr er den Doktor an.

Der aber ließ sich nicht irre machen. „Wohl dem,"
sprach er, „der nichts mit de» Iuristen zu tun hat. Ich
habe noch nie in meinem Leben einen Prozeß gehabt, und
mein irdischer Besitz hat sich immer erfreulich vermehrt.
Ihre Klienten dagegen, lieber Instizrat, werden jedenfalls
immer ärmer."

Stiefenfoot fuhr ihn giftig an. „So, — und ich habe
noch nie einen Arzt bemüht. Dafür, lieber Doktor, bin ich
jedensalls gesiinder als alle Leute, die Sie jemals behandelt
haben."

Der würdige alte Mann suchte abzulenken. „Ia, das
war damals ein Donnerschlag sür mich, jenes Arteil. Am
liebsten hätte ich Iim natürlich totgeschlagen, aber was hätte
das genützt, — Iim hatte jedenfalls fehr viele Kinder, und
dann hätken die geerbt. Ach, ich hätte überhaupt alle Lu»de
totschlagen mögen. Wild wie der Teufel war ich!"

„Da haben Sie's, lieber Iustizrat," sagte Doktor Bö-
senberger, — „ihr Zuristen macht Teufel aus den Men-
schen."

„Mag sein, — aber ihr Aerzte inacht Engel aus ihnen,"
grinste der Iustizrat. Dieser Witz gefiel aber dem Doktor,
und so war der Friede wieder hergestellt.

Iustizrat Stiefenfool wandte sich wieder an den alten
würdigen Mann. „Ein seltsamer Fall. Laben Sie den
Prozeß in allen Instanzen verloren?"

„Nur in der erflen, mein Lerr," sagte der würdige
alte Mann tranrig; „ich hatte kein Geld mehr, weiter zu
gehn."

„Ah, nur in der ersten Instanz! Dann müffen wir die
Sache doch einmal überlegen. Gleich morgen werde ich mit
einem Kollegen sprechen, der mit dem amerikanischen Necht
vertraut ist. Die Berufungssrist wird allerdings wohl ab-
gelaufen sei», aber vielleicht gibt es doch noch irgend eine
Möglichkeit, den Fall wieder aufzunehmen. Denn ein Lund
als Sohn und Erbe, — also nein, das dars nicht sein!
Da muß etwas getan werden! Da könnte man ja als
Iurist aus der Laut fahrcn! Das ist ja geradezu un-
glaublich!"

„Freilich, — es ist ganz unglaublich!" sprach der alte
würdige Mann, und er sprach es bescheiden und leise. „!lnd
dann, mein Lerr, müssen Sie noch etwas ganz Besonderes
berücksichtigen."

„So, — was denn?" Iustizrat Stiefensoot zeigte großes
Interesse, und auch Doktor Bösenberger, der eben die vielen
auf dem Tisch aufgercihten Weinflaschen gezählt hatte,
wurde wieder aufmerksam.

Der alte würdige Mann erhob sich und nahm seinen
Lut. Er hielt sich am Tisch fest, denn seine Beine wollten
nicht mehr recht gehorchen. Er nahm sich zusammen, recht
deutlich sprechen zu können, denn auch seine Zunge wollte
auf einmal nicht mehr recht gehorchen. „Sie müssen be-
denken, mein Lerr," lallte er, „und es ist für die Beurtei-

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jlVIeggenöorfer-KIstter ftr. 1579. 31. Msrr 1921.

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