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LleronyinuS, der Junggeselle

der Tugendhaftigkeit — den einzigen Vorzug, den es
besaß — deshalb tauchte darin einen Augenblick lang der
Gedanke auf, durch einen berufsmäßigen Einbrecher bei
Frau Blumreisinger die Adrefse der künftigen Gattin stehlen
zu lassen. Aber nur einen Augenblick, denn schon im nächsten
wies seine Tugendhaftigkeit diefen teuflischen Plan mit Ent-
rüstung zurück, mit umso größerer Entrüstung, als der Ein-
brecher ja auch Provision verlangt hätte. Äieronymus
seuszte erleichtert auf. Die Tugend der Sparsamkeit hatte
ihn vor einem Verbrechen bewahrt. Nein, nimmermehr
wollte er eine Missetat verüben lassen, die Geld kostete.
Es mußte doch schließlich eine anständige und korrekte Art
und Weise geben, unentgeltlich den Namen seiner Frau zu
erfahren. Natürlich gab es das! Lieronymus eilte zu seinem
Freund Eusebius Wurmlinger und trug ihm sein Anliegen
vor: „Ich verlange absolut nichts Ehrenrühriges von dir,
sondern bitte dich nur, zu Frau Blumreisinger zu gehen
und Namen und Adresse der Dame zu erfragen. Du mußt
natürlich sagen, daß du selbst sie heiraten willst. Dann wird
sie dir schon Rede und Antwort stehen. Auf diese Weise
erfahre ich dann den Namen, und die Provision bleibt erspart;
denn die bekäme Frau Blumreisinger nur, wenn sie selbst
den Freier vermittelt hätte. Du verstehst mich? Gut, geh'
also mit Gott!" Eusebius ging mit Gott zu Frau Blum-
reisinger.

Lieronymus wartete ungeduldig auf die Rückkehr seines
Freundes, wartete Tage, Wochen lang. Dann hielt er es
»icht mehr aus, trotz seines Quietismus. Er eilte zu Eusebius'
Behausung. Die Wirtin, die ihn empfing, teilte ihm mit,
daß Lerr Wurmlinger in dringenden Angelegenheiten ver-

reist sei. Lieroiiymus wartete weiter, einmal mußte Eusebius
zurück kommen! Vielleicht brachte er ihm sogar seine künftige
Gattin mitl Es geht nichts über einen guten Freund. And
wie er so gerührt an Eusebius dachte, kam ein Brief von
dessen Land aus einer fernen Stadt. Lieronymus öffnete
ihn und las:

„Lieber Freund! Vor allem noch herzlichsten Dank für
Deine Liebenswürdigkeit, mich zu Frau Blumreisinger ge-
schickt zu haben. Sie sang mir das Lob der von Dir ge-
wählten Gattin in solchen Tönen, daß ich mich selbst entschloß,
sie zu heiraten. Dabei bediente ich mich Deiner köstlichen
Jdee und stelltemichFrauBlumreisingerunterDeinemNamen
vor, um meine Frau ohne finanzielle Verluste heiraten zu
können. Durch die Angabe Deines Namens erwachsen Dir
ja keinerlei Spesen, da Du die Dame ja nicht bekommen
hast. Denn heute habe ich mich mit ihr verlobt! In Treue
Dein aufrichtiger Freund Eusebius."

Lieronymus wankle zu seinem Lehnstuhl und schlug die
Abendzeitung auf mit dem festen Entschluß, wenn ihm je
wieder aus diesem Wege eine Dame begegne, die seinen
herabgestimmten Idealforderungen entspräche, lieber doch
die Provision zu zahlen. Denn er steht absolut nicht ein,
warum er noch einmal einem Freund eine billige Gattin,
die cr selbst haben möchte, vermitteln solle.

Der Preis

— „Na, hören Sie: An der Wurst im Schaufenster steht
heute: .Ausiiahmepreis 20 Mark' . . . sonst kostet sie doch
nur neunzehn?"

— „Na eben; da ist's doch ein Ausnahmepreis!"


Odol, das einzig dastehende Zahnpflegemittel, verfolgt den
Keime zu beseitigen. Will man daneben die mechanische
Neinigung der Zähne noch sördern, so verwende man
die Sdol-Zahnpasta, die infolge ihres Gehaltes an
heilsamen, dabei aber unschädlichen Salzen zahnstein-
lösend und desinfizierend wirkt, ohne die Zahnsubstanz
zu verletzen. Sie macht die Zähne weiß und glänzend.

Zweck, die Mundhöhle zu desinfizieren und gesundheitsschädliche


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