In der Eil' — „Die drei Damen haben ja plötzlich ganz veränderte Figuren?"
— „Ia, die schliefc» zusammen aus einem Zimmer, und da haben
sie sich in der Eil', wie's scheint, verkehrt zusammengesetzt!"
EtN Äädie Von Sophie von Adelung
<Dcr Nachdrnck isch verbotte»
Do isch mer vorich dui Bäcke-Chrischtene eig'falle, wisset
Ehr, die sell, die in Buchebach ihr Lädle hot, grad hinter
der Kerch honte. Von dere weiß i e g'spaßig's G'schichtle;
ond's Beschte dra isch: 's isch wohr. Ihr derfet's kecklich
glaube. I verzähl iberhaupt nex als wie wahre G'schichtle.
Erfondene send Bubapperleszeugs. Aber gellet, Ihr saget
ehre nex dervo, daß Ihr's em Blättle g'lese hänt, sonscht
werd se bes. Es mag neam'd gern em Blättle schtaon: des
hot älleweil sei Äogille, — au wenn mer nex Orechts dao hot.
Sodele: i fang jehet a.
D' Bäcke-Chrischtene hot's nach ihres Mann's Dod arg
schwer g'hät. E Iährle sechse, achte — des älles isch vorem
Krieg bassiert — hot se sich rechtschaffe plage misse. 's G'schäft
hot et recht gehe welle. En Buchebach send »o zwoi annere
Bäcke g'wä, jonge, schaffige Mannsleut: ond mcr woiß jo:
100
dadergege kommt en arme Witfrau mit
vier Kenderle net uf, ond ihr G'sell war
au et der rächte. Kurzom, 's isch älles
schöpp gange ond 's war e rechts Kreuz.
's Äerr Pfarrers ond 's Schultheiße
hänt afang's ihr Brot aus Mitleid bei
der Chrischtene g'holt. Wie aber e baar
mal Vegele* en de Wecke dren g'wä
send, ond im Brotlaib e mol e Kender
schtrempfle — freilich bloß so e ganz
e kloi wonzigs — do häbet 's Lerr
Pfarrers ond 's Schultheiße ihr Brot
lieber beim Schmiedebäck honte g'holt.
Se send halt gar so arg heikel g'wä.
E Kenderschtrempfle isch doch gar 'et so
was args. Zom Glick send et älle Lcut
so. Des wär no scheener!
Dui Chrischtene hot's nadierlich arg
ibel g'nomme, denn so Ebbes redt sich
als bald rum en eme Ort. Se hot en neie
Gselle g'nomme, ond desmol isch's koi
leher g'wä. Er hot sei Sächle g'schafft,
wie en alter, hot ebbes uf d' Reinlichkeit
g'halte denn bei'm Essedsach isch des
eineweg e Lauptsach, ond nach'eme halbe
Iohr oder so send der Chrischtene ihre
Wasser- ond Millichweck die schenschte
am Ort g'wä, so daß älle Lonoratiore,
's Lerr Pfarrers ond 's Schultheiße
obedra, wieder zu ehra naganga send.
Do siecht mer, was en oiziger G'sell wert
sei ka, wenn's der rächte isch. Mit der
Zeit hot dni Chrischtene no en zweite
Gselle nemme kenne. Dui Kenderle send
au rag'wachse ond habet selber e bißele
mitschaffe helfe em Laushalt. Nachher
isch's älleweil besser gange, ond dui
Chrischtene hot scho dra denkt, en eige's
Laus z'kaufet mit ere größere Vack-
schtub ond eme hellere Lade. Se hot
bloß abwarte welle, bis daß dem Ebers-"
bächer sei alter Vatter vollends schterbe
dät: na hätt sui des ganze Awese kauft.
En dem Sommer, von dem i verzähle
will, isch e Mordshitz g'wä: mer isch
aus'm Schwitze schier fascht nemme 'raus-
komme. Die Maulwirf hänt sich nemme
in d' Erd nei verschlupfe kenne, so hart
isch se g'wä, ond send dod em Feld rom g'lege, ond 's
Wasser en de Bronne isch schier vertrockend.
An eme Morge sächt dui Bäcke-Chrischtene zu der Ricke-
Bas, ehrer Nachbare, wie's beide am Bronne schtehet: „Du,
Ricke-Bas, i hao mir's iberlegt, Gerschtern send 's Lerr
Baroh's vom Schlößle en's Bädle g'fahre. I fahr au na
fir e Wochener viere."
D' Ricke-Bas hot vor Schreck fascht de Eimer falle laon.
„Wo willscht na, Chrischtene?" hot se g'fragt.
„Lörscht's jo: en's Bad. Die G'selle schaffet au ohne
mi ihr Sächle, ond dui alt Arschel, mein's Mann's selig
Vatter'sschweschter kommt ens Laus zu de Kender."
D' Ricke-Bas hot no so guckt. „Bischt du net bei Droscht,
Chrischtene?" sächt se: „Du ond en e Bad? Ia, was willscht
denn du dort daon, em Bad?"
» Me-<w>irmcr.
— „Ia, die schliefc» zusammen aus einem Zimmer, und da haben
sie sich in der Eil', wie's scheint, verkehrt zusammengesetzt!"
EtN Äädie Von Sophie von Adelung
<Dcr Nachdrnck isch verbotte»
Do isch mer vorich dui Bäcke-Chrischtene eig'falle, wisset
Ehr, die sell, die in Buchebach ihr Lädle hot, grad hinter
der Kerch honte. Von dere weiß i e g'spaßig's G'schichtle;
ond's Beschte dra isch: 's isch wohr. Ihr derfet's kecklich
glaube. I verzähl iberhaupt nex als wie wahre G'schichtle.
Erfondene send Bubapperleszeugs. Aber gellet, Ihr saget
ehre nex dervo, daß Ihr's em Blättle g'lese hänt, sonscht
werd se bes. Es mag neam'd gern em Blättle schtaon: des
hot älleweil sei Äogille, — au wenn mer nex Orechts dao hot.
Sodele: i fang jehet a.
D' Bäcke-Chrischtene hot's nach ihres Mann's Dod arg
schwer g'hät. E Iährle sechse, achte — des älles isch vorem
Krieg bassiert — hot se sich rechtschaffe plage misse. 's G'schäft
hot et recht gehe welle. En Buchebach send »o zwoi annere
Bäcke g'wä, jonge, schaffige Mannsleut: ond mcr woiß jo:
100
dadergege kommt en arme Witfrau mit
vier Kenderle net uf, ond ihr G'sell war
au et der rächte. Kurzom, 's isch älles
schöpp gange ond 's war e rechts Kreuz.
's Äerr Pfarrers ond 's Schultheiße
hänt afang's ihr Brot aus Mitleid bei
der Chrischtene g'holt. Wie aber e baar
mal Vegele* en de Wecke dren g'wä
send, ond im Brotlaib e mol e Kender
schtrempfle — freilich bloß so e ganz
e kloi wonzigs — do häbet 's Lerr
Pfarrers ond 's Schultheiße ihr Brot
lieber beim Schmiedebäck honte g'holt.
Se send halt gar so arg heikel g'wä.
E Kenderschtrempfle isch doch gar 'et so
was args. Zom Glick send et älle Lcut
so. Des wär no scheener!
Dui Chrischtene hot's nadierlich arg
ibel g'nomme, denn so Ebbes redt sich
als bald rum en eme Ort. Se hot en neie
Gselle g'nomme, ond desmol isch's koi
leher g'wä. Er hot sei Sächle g'schafft,
wie en alter, hot ebbes uf d' Reinlichkeit
g'halte denn bei'm Essedsach isch des
eineweg e Lauptsach, ond nach'eme halbe
Iohr oder so send der Chrischtene ihre
Wasser- ond Millichweck die schenschte
am Ort g'wä, so daß älle Lonoratiore,
's Lerr Pfarrers ond 's Schultheiße
obedra, wieder zu ehra naganga send.
Do siecht mer, was en oiziger G'sell wert
sei ka, wenn's der rächte isch. Mit der
Zeit hot dni Chrischtene no en zweite
Gselle nemme kenne. Dui Kenderle send
au rag'wachse ond habet selber e bißele
mitschaffe helfe em Laushalt. Nachher
isch's älleweil besser gange, ond dui
Chrischtene hot scho dra denkt, en eige's
Laus z'kaufet mit ere größere Vack-
schtub ond eme hellere Lade. Se hot
bloß abwarte welle, bis daß dem Ebers-"
bächer sei alter Vatter vollends schterbe
dät: na hätt sui des ganze Awese kauft.
En dem Sommer, von dem i verzähle
will, isch e Mordshitz g'wä: mer isch
aus'm Schwitze schier fascht nemme 'raus-
komme. Die Maulwirf hänt sich nemme
in d' Erd nei verschlupfe kenne, so hart
isch se g'wä, ond send dod em Feld rom g'lege, ond 's
Wasser en de Bronne isch schier vertrockend.
An eme Morge sächt dui Bäcke-Chrischtene zu der Ricke-
Bas, ehrer Nachbare, wie's beide am Bronne schtehet: „Du,
Ricke-Bas, i hao mir's iberlegt, Gerschtern send 's Lerr
Baroh's vom Schlößle en's Bädle g'fahre. I fahr au na
fir e Wochener viere."
D' Ricke-Bas hot vor Schreck fascht de Eimer falle laon.
„Wo willscht na, Chrischtene?" hot se g'fragt.
„Lörscht's jo: en's Bad. Die G'selle schaffet au ohne
mi ihr Sächle, ond dui alt Arschel, mein's Mann's selig
Vatter'sschweschter kommt ens Laus zu de Kender."
D' Ricke-Bas hot no so guckt. „Bischt du net bei Droscht,
Chrischtene?" sächt se: „Du ond en e Bad? Ia, was willscht
denn du dort daon, em Bad?"
» Me-<w>irmcr.