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— „Kinder, kooft mir 'n Luftballon abl"

— „Nee, da wär'n wir schön dumm, wo
heut' auch der Luftverkehr kontrolliert wird."

Sm BSdle

Jetztet hot se's au erfahre: dui zu ehre Lenke isch en
Eschterreichere gwä ond dui zur Rächte e Bayere. So beh
a beh hänt se fich au e biffele besser verschtande, ond z'letschte
ag'freindet. Denn wenn e Gaul ond e Kuh em selbigte
G'schpann gehe kenne — worom net au verschiedene Lands-
leit? So isch d' Zeit romg'loffe, ond am annere Morge hot
dui Chrischtene ehr Kur ag'fange. Ordetlich angscht isch ehre
worre druf. Aber do gwä isch se mol zur Kur, ond fir ibr
IÜ4

Geld hot se au ebbes
habe welle — verschtehl
fich. Wie der Badmeisch-
ter so arg viel Wasser
in den schene weiße Zu-
ber hot ei'laufe lasse.
sächt se: „Sie, Lerr
Badmcischter, gelle se,
no net gar z'viel, daß
i et dersauf." „Der-
saufe?" hot der Bad-
meischter g'lacht: „en
mei'm Schwefelwasser
versauft mer ette, b'hüt-
es! Lögschtens kommt
mer wieder neigebore
draus raus, so daß mer
wieder en sei Pfetsche-
kisse neischlupfe ka."

Dui Chrischtene hot
glei g'merkt, daß der
Badmeischter sei
Schväßle mit ehre hot.
So hot se au g'lacht,
ond hot au en Schpäßle
g'macht: „Do dät i mi
jo scheniere," hot se
g'moint: „wenn i em
Pfetschekisse heimkom
me müßt, zu meine Leut
ond bsonderschtzu meine
Kender." So hänt dui
beide ihr Schpäßle mit-
enander g'hät, ond nach
e baar Dag hot ehre des
Lebe em Bädle ganz gut
g'falle.

Moinet Ehr, des
gang jetzet so weiter?
Wisser Ehr nemme, wie
unser Schiller so won
derschee sächt:

„Doch mit des Geschickes
Mächten

Ischt kein eb'ger Bund
zu flechten

Ond des Onglick schreitet
schnell?"

So isch's au mit der
Chrischteneg'wese. Des
werdet Ehr jetzet glei
sehe: basset nur uf.

Em Bädle send älle
Badgäscht uf d' Berg
nuf grepselt ond in die
Wälder romglosfe, ond
hänt von dere „scheene
Nadur" g'schwätzt. Des g'heer halt au zu ere Kur, hot dui
Chrischtene denkt. So isch se als au emol en de Wald g'loffe,
ond wie se wieder rauskommt, begegnet ehre 's Lerr Baroh's.
D' Frau Baroh isch glei schtehe bliebe ond hot ehre d' Land
gebe — 's isch e liebe Dam gwä — ond sächt: „Sind Sie
auch hier, meine liebe Frau Wörnle? Das ist ja hübsch, daß
wir uns begegnen! Zch habe gar nickt gewußt, daß Sie
krank sind: hoff- ntlich erholen Sie sich hier recht bald. And
wie bekommt Ihnen denn das Bad?"
 
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