AusbUck
— „Na, darüber sollt grad' ihr Landelsleut' euch freuen, — es
wird ja doch die Zeit kommen, wo ihr's uns wieder abnehmt."
X
Ia, so kann das wirklich nicht mehr
weiter gehn! Die Reichsdruckerei hat
ohnehin schon über die Kraft zu tun, also
darf man sie »icht noch unnütze Arbeiten
ausführen lafsen, — ganz abgesehen von
dem zwecklos dabei vergeudeten Gelde,
worauf allerdings der Fiskus in neuerer
Zeit nicht mehr so viel Rückstcht nimmt.
Da sind also vor einiger Zeit von
heute auf morgen die Preise der Znvali-
denmarken um das Doppelte erhöht wor-
den. Ietzt hat nun auch die Post wieder
neue Gebühren angesetzt, und die Reichs-
druckerei muß sich mühen und schuften und
neue Marken machen. Lat sie dann aber
einen großen Äaufen der neuen Marken
fertig, dann kommen wieder neue Porto-
sätze, und so geht das immer weiter.
Man sehe nunmehr also davon ab,
den Marken einen bestimmten Preis auf-
zudrucken. Man gebe einfach eine „x-
Marke", eine „2x Marke", eine „3x-
Marke" und so weiter heraus. Von Zeit
zu Zeit wird dann bekannt gegeben, wel-
chen Wert x haben soll. Leißt es zum
Beispiel: x ist gleich l 0 Pfennigen, — dann
weiß bei den gegenwärtigen Portosätzen
jeder, daß er auf eine Ortspostkarte eine
3xMarke,einen einfachen Brief eine 6x-
Zeelennot
8elit, ivis liunästisr uricl Kstrsn
Ist cler Lürgsr rvlegsspslten,
iVstirenc! tsincllicde 0sivsltsn
In itirn sutsinsnclsrplstren.
Oncl er trsgt, ob stsstLbssrntiscti
(tiltsn 8tils) ciss rictitigs vesrs,
Oäer rsciilcsler 8tsrnmtisct>
Oie gegsbns titmospbsrs.
>Vsiter prükt er seins tisigung:
8o>I er streiken, soll er ivsblsn,
8oll er ssins tirrns stsblen
Onä tür ivslcbs ltebsrreugung?
8oll er seinen Oslst erkltrsn
tur ciis neue Vsltsnsctisuung,
80II er ^lsnscbenbebs sctnvitren,
iVlclmst er slcb cler Vsrclsuung?
tislt er sicb rum Oränungsblocks,
borciert er lllrivvobnsrivsbrsn,
llskt er selns 8timms kören
Oisserbslb lm „8cbvvsrrsn Locics"?
8oll er clem öesltr entssgsn
Uncl vsrbotns limsturrvvstten
blebst östormlclsen trsgen,
tieusn 2eitsn lllngsng scbstten?
tintitbssen, Icsum ru tsssen,
iVlsviel er sucb cirübsr ciscbts!
Vlell er gern ciss elne möcbts
(inci clss sncisre nickt Issssn.
ltrxi mit 2vvsitel unci mit Quslsn
?rs» gstüllt clls lloclenjoppen,
Irsgt er ssine beicien 8sslsn
/villigsstirnmt rum tibsnciscboppen.
n. vv.
Marke, auf einen doppelten Brief eine
8x Marke zu kleben hat und so weiter.
Wenn es ein Vierteljahr später dann
heißt: die Post muß sich wieder ein biß-
chen mehr bezahlen laffen, und jetzt ist
x gleich 30 Pfennigen, — nun, dann kann
man die vorrätigen Marken ruhig weiter
verkausen. —
Vielleicht wäre zu überlegen, ob man
dies System nicht auch bei der Ausgabe
des Papiergeldes anwenden sollte. In
diesem Fall aber nicht aus Gründen des
Nutzens, sondern aus solchen der Ehrlich-
keit und Offenheit, denn x müßte dann,
wie in der Mathematik, eine unbekannte
Größe bleiben. Ob nämlich auf einer
Banknote 50 Mark steht oder x Mark, —
das ist ja ganz egal. Denn wieviel so ein
Ding eigentlich wert ist, vermag ja doch
niemand zu sagen. Piro
Der verliebte Vogelhändler
Fräulein: „Denken Sie denn wirklich
recht oft an mich, Lerr Piepmatz?"
— „O, Fräulein Ottilie, Ihren Namen
flüstere ich so häufig vor mich hin, daß
ihn meine sämtlichen Papageien bereits
nachsprechen!"
135
— „Na, darüber sollt grad' ihr Landelsleut' euch freuen, — es
wird ja doch die Zeit kommen, wo ihr's uns wieder abnehmt."
X
Ia, so kann das wirklich nicht mehr
weiter gehn! Die Reichsdruckerei hat
ohnehin schon über die Kraft zu tun, also
darf man sie »icht noch unnütze Arbeiten
ausführen lafsen, — ganz abgesehen von
dem zwecklos dabei vergeudeten Gelde,
worauf allerdings der Fiskus in neuerer
Zeit nicht mehr so viel Rückstcht nimmt.
Da sind also vor einiger Zeit von
heute auf morgen die Preise der Znvali-
denmarken um das Doppelte erhöht wor-
den. Ietzt hat nun auch die Post wieder
neue Gebühren angesetzt, und die Reichs-
druckerei muß sich mühen und schuften und
neue Marken machen. Lat sie dann aber
einen großen Äaufen der neuen Marken
fertig, dann kommen wieder neue Porto-
sätze, und so geht das immer weiter.
Man sehe nunmehr also davon ab,
den Marken einen bestimmten Preis auf-
zudrucken. Man gebe einfach eine „x-
Marke", eine „2x Marke", eine „3x-
Marke" und so weiter heraus. Von Zeit
zu Zeit wird dann bekannt gegeben, wel-
chen Wert x haben soll. Leißt es zum
Beispiel: x ist gleich l 0 Pfennigen, — dann
weiß bei den gegenwärtigen Portosätzen
jeder, daß er auf eine Ortspostkarte eine
3xMarke,einen einfachen Brief eine 6x-
Zeelennot
8elit, ivis liunästisr uricl Kstrsn
Ist cler Lürgsr rvlegsspslten,
iVstirenc! tsincllicde 0sivsltsn
In itirn sutsinsnclsrplstren.
Oncl er trsgt, ob stsstLbssrntiscti
(tiltsn 8tils) ciss rictitigs vesrs,
Oäer rsciilcsler 8tsrnmtisct>
Oie gegsbns titmospbsrs.
>Vsiter prükt er seins tisigung:
8o>I er streiken, soll er ivsblsn,
8oll er ssins tirrns stsblen
Onä tür ivslcbs ltebsrreugung?
8oll er seinen Oslst erkltrsn
tur ciis neue Vsltsnsctisuung,
80II er ^lsnscbenbebs sctnvitren,
iVlclmst er slcb cler Vsrclsuung?
tislt er sicb rum Oränungsblocks,
borciert er lllrivvobnsrivsbrsn,
llskt er selns 8timms kören
Oisserbslb lm „8cbvvsrrsn Locics"?
8oll er clem öesltr entssgsn
Uncl vsrbotns limsturrvvstten
blebst östormlclsen trsgen,
tieusn 2eitsn lllngsng scbstten?
tintitbssen, Icsum ru tsssen,
iVlsviel er sucb cirübsr ciscbts!
Vlell er gern ciss elne möcbts
(inci clss sncisre nickt Issssn.
ltrxi mit 2vvsitel unci mit Quslsn
?rs» gstüllt clls lloclenjoppen,
Irsgt er ssine beicien 8sslsn
/villigsstirnmt rum tibsnciscboppen.
n. vv.
Marke, auf einen doppelten Brief eine
8x Marke zu kleben hat und so weiter.
Wenn es ein Vierteljahr später dann
heißt: die Post muß sich wieder ein biß-
chen mehr bezahlen laffen, und jetzt ist
x gleich 30 Pfennigen, — nun, dann kann
man die vorrätigen Marken ruhig weiter
verkausen. —
Vielleicht wäre zu überlegen, ob man
dies System nicht auch bei der Ausgabe
des Papiergeldes anwenden sollte. In
diesem Fall aber nicht aus Gründen des
Nutzens, sondern aus solchen der Ehrlich-
keit und Offenheit, denn x müßte dann,
wie in der Mathematik, eine unbekannte
Größe bleiben. Ob nämlich auf einer
Banknote 50 Mark steht oder x Mark, —
das ist ja ganz egal. Denn wieviel so ein
Ding eigentlich wert ist, vermag ja doch
niemand zu sagen. Piro
Der verliebte Vogelhändler
Fräulein: „Denken Sie denn wirklich
recht oft an mich, Lerr Piepmatz?"
— „O, Fräulein Ottilie, Ihren Namen
flüstere ich so häufig vor mich hin, daß
ihn meine sämtlichen Papageien bereits
nachsprechen!"
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