Berufswechsel — „Mit dem Sludium §i»g das »icht mehr in
dieser verfluchten Zeit, beim Schleifstein stehe ich
mich besser. And nun verdiene ich, der ich immer
Pazifist war, mir mein Brot als Scharfmacher."
Sonntag nachmittag
§reundlich lockt -ie grüne Ilur,
Wolkenlos zeigt sich öer Himmel;
Darum örängt in L>ie Natur
Sich ein menschliches Gewimmel.
Welche §ülle wird geschautl
Wie sie wandern, wie sie schwärmen I
Meistens sind sie etwas laut, —
Kein Vergnügen ohne Lärmen.
Zür öen Nenschenfreund ist Las
Eine Vuelle Les Behagens,
Und er sieht mit Lust öen Spaß
Zeiertäglichen Betragens.
Doch -er Pessimist, er grollt,
Weil die Nassen ihn verdrießen,
Und er wünscht sich: Ua, jetzt sollt'
Es auf einmal tüchtig gießenl
— „Warum schickst du denn alle deine
Briefe unfrankiert weg? Da müssen
die Empfänger doch bloß Strafporto
bezahlen."
— „Das sollen sie ja auch! Jch will, daß
die Post endlich ihr Defizit einbringt."
Beim Photographen
Kleines Zugeständnis
— „Gnädiges Fräulein, ich fürchte, die Aufnahme ist miß-
lungen. Sie haben stch nicht ruhig gchalten und daher voraus-
sichtlich zwei oder drei Köpfe."
— „Das ist ja herrlich! Bitte, machen Sie mir zwei Dutzend
Abzüge davon! Ich wollt' schon immer gar zu gern ein
expresstonifiisches Bild von mir haben."
Stilblüte
llm einer drückenden Verlegen-
heit abzuhelfen, brachte er seine letzten
echt venezianischen Gläser unter den
Lammer.
In einem hin
Fremder: „Ich war ja gar nicht bei
der Nauferei beteiligt; was fällt Ihnen
ein, mich auch hinauszuwerfen?"
Lausknecht: „Na, 's ist ja doch
gleich Polizeistunde!"
Naiver Trost
— „Schade, daß dieser Naum, den
ich als Schlafzimmer gebrauchen
wollte, so niedrig ist!"
— „Na, beim Schlafzimmer hat's
nicht viel zu sagen — da liegt man
ja meistens!"
136
Knuffke, der erprobte Schutzmann, trisft zwischen zwölf
und ein llhr nachts auf ein Individuum, das sich läjsig
auf der Bordschwelle niedergelassen hat und, wie ein Eng-
länder, den okkupierten Platz anscheinend nicht mehr zu
verlassen gedenkt. Mit einigen verhältnismäßig gütigen
Worten erklärt er, das giuge nicht und da sollte doch gleich
der Deiwel dreinschlagen.
Das Individuum lallk: „Seien
Sie mal so besoffen wie ich, Lerr
Wachtmeister, dann setzen- Sie sich
auch auf die Straße."
Knuffke ist nicht unzugänglich.
Er-überlegt sich den Fall. Dann aber
meint er: „llnsinn, - hingejeht hab'
ich mich noch nie."
— „Nein, das muß anders werden!
Ich habe bisher ganz umsonst gelebt."
- „llmsonst! Na, besser können Sie
es doch heute gar nicht verlangen."
Im Atelier
— „Ihr Bild kaufe ich nicht, wenn's
auch 'n Original ist; eine gute Kopie
istmir lieber als 'n schlechtesOriginal!"
— „Sie können auch 'ne Kopie von
dem Bild haben!"
dieser verfluchten Zeit, beim Schleifstein stehe ich
mich besser. And nun verdiene ich, der ich immer
Pazifist war, mir mein Brot als Scharfmacher."
Sonntag nachmittag
§reundlich lockt -ie grüne Ilur,
Wolkenlos zeigt sich öer Himmel;
Darum örängt in L>ie Natur
Sich ein menschliches Gewimmel.
Welche §ülle wird geschautl
Wie sie wandern, wie sie schwärmen I
Meistens sind sie etwas laut, —
Kein Vergnügen ohne Lärmen.
Zür öen Nenschenfreund ist Las
Eine Vuelle Les Behagens,
Und er sieht mit Lust öen Spaß
Zeiertäglichen Betragens.
Doch -er Pessimist, er grollt,
Weil die Nassen ihn verdrießen,
Und er wünscht sich: Ua, jetzt sollt'
Es auf einmal tüchtig gießenl
— „Warum schickst du denn alle deine
Briefe unfrankiert weg? Da müssen
die Empfänger doch bloß Strafporto
bezahlen."
— „Das sollen sie ja auch! Jch will, daß
die Post endlich ihr Defizit einbringt."
Beim Photographen
Kleines Zugeständnis
— „Gnädiges Fräulein, ich fürchte, die Aufnahme ist miß-
lungen. Sie haben stch nicht ruhig gchalten und daher voraus-
sichtlich zwei oder drei Köpfe."
— „Das ist ja herrlich! Bitte, machen Sie mir zwei Dutzend
Abzüge davon! Ich wollt' schon immer gar zu gern ein
expresstonifiisches Bild von mir haben."
Stilblüte
llm einer drückenden Verlegen-
heit abzuhelfen, brachte er seine letzten
echt venezianischen Gläser unter den
Lammer.
In einem hin
Fremder: „Ich war ja gar nicht bei
der Nauferei beteiligt; was fällt Ihnen
ein, mich auch hinauszuwerfen?"
Lausknecht: „Na, 's ist ja doch
gleich Polizeistunde!"
Naiver Trost
— „Schade, daß dieser Naum, den
ich als Schlafzimmer gebrauchen
wollte, so niedrig ist!"
— „Na, beim Schlafzimmer hat's
nicht viel zu sagen — da liegt man
ja meistens!"
136
Knuffke, der erprobte Schutzmann, trisft zwischen zwölf
und ein llhr nachts auf ein Individuum, das sich läjsig
auf der Bordschwelle niedergelassen hat und, wie ein Eng-
länder, den okkupierten Platz anscheinend nicht mehr zu
verlassen gedenkt. Mit einigen verhältnismäßig gütigen
Worten erklärt er, das giuge nicht und da sollte doch gleich
der Deiwel dreinschlagen.
Das Individuum lallk: „Seien
Sie mal so besoffen wie ich, Lerr
Wachtmeister, dann setzen- Sie sich
auch auf die Straße."
Knuffke ist nicht unzugänglich.
Er-überlegt sich den Fall. Dann aber
meint er: „llnsinn, - hingejeht hab'
ich mich noch nie."
— „Nein, das muß anders werden!
Ich habe bisher ganz umsonst gelebt."
- „llmsonst! Na, besser können Sie
es doch heute gar nicht verlangen."
Im Atelier
— „Ihr Bild kaufe ich nicht, wenn's
auch 'n Original ist; eine gute Kopie
istmir lieber als 'n schlechtesOriginal!"
— „Sie können auch 'ne Kopie von
dem Bild haben!"