Aber die Polizei behauptet jetzt,
ich hätte ein Glücksspiel veran-
staltet, und die Bank hätte ich
gehalten. And es war doch blotz
eine ganz harmlose Anterhal-
tung! Ia, und was meinen Sie
nun, Lerr Doltor: was wird
das Gericht zu meiner Erklärung
sagen?"
„Das Gericht?" Nechtsan-
walt Dr. Kiepenkamp überlegt.
„Ich will Ihnen was sagen, Lerr
Zcnkenbach, — das Gericht wird
sagen: wie können Sie mit so
faulen Ausreden ankommen!
Sie sind wohl verrückt!"
Da schlägt sich Emil Zenken-
bach vergnügt mit der flachen
Äand auf's Vein. „Schön, soll
mich das Gericht für verrückt
halten, — was Besseres kann
ich mir ja gar nicht wünschen!"
—on.
Zerstreut
Die Primadonna
— „Vester Doktor, Sie müssen mir gegen den Direktor helfen, — ich singe nicht."
— „Gnädigste, — aber ich kann tatsächlich kein Aebel konstatieren."
— „Sagen Sie dem Direktor, was Sie wollen, Doktor, — ich kann nicht auftreten."
— „Nicht auflreten? Da könnten Sie stch höchstens den Futz verstaucht haben."
Gattin: „Ansere Lenne legt
nicht mehr; man muß ste
schlachten!"
Professor: „Glaubst du, daß
das helfen wird?"
Die harmlose tlnterhattung
weiter: „Auf einmal sagt einer von den Gästen: ,Wie geht
das eigentlich mit dem Irsnts et Qusrsnte?' Nun, zu-
fällig. ganz zufällig habe ich so ein bißchen Ahnung vom
Irsnts et Qusrsnts, und weil ich ein gefälliger Mann bin,
fange ich an zu erklären. Ich male vier große Felder auf
den Tisck, — nun, Sie werdens doch auch wissen, Lerr Dok-
tor: für k?suge, ttoir, Loulsur und Invsrss. — Ich nehme
die 312 Karten, ich lege die zwei Reihen aus: in der oberen
Reihe liegen Pique Zehn, Äerzen Fünf, Treff Zwei, Pique
Neun, Karo Vier und der Karo Bube, — macht grade
Vierzig, denn Sie werden doch wissen, Lerr Doktor,
daß davei die Figuren Zehn und da» As Eins zählen.
In der unteren Reihe liegen Treff Zehn, Karo Lkönig,
Pique Sieben und Lerzen Dame, — macht Sieben-
unddreißig. Gewonnen haben also k?c>ugs und lrivsrse.
Meine Gäste hat das sehr interessierl; manche habens
aber nicht gleich verstanden, und da hab' ich's noch
ein paarmal wiederholt, und das war doch gewiß eine
harmlose Anterhaltung. Aber da, — bums, wirv auf
einmal die Türe aufgerissen, und die Polizei kommt
an und nimmt uns allesamt fest. !Ind das Geld, vas
auf dem Tisch lag, hat die Polizei auch genommen."
„Erlauben Sie, Lerr Zenkenbach," fragt Dr.
Kiepenkamp, — „wie kam denn Geld auf den Tisch?"
„Warum soll denn kein Geld auf dem Tisch gelegen
haben?" memt Emil Zenlenbach ein bißchen un-
geduldig. „Die Leute haben doch jetzt alle so dicke Bries-
taschen, — die stnd doch unbequem, wenn man abends
so gemütlich sitzt. Da haben die Leute eben die Brief-
taschen mal ein bißchen 'rausgenommen und vor sich
auf den Tisch gelegt, — da ist doch nichts dabei.
148
Väterlicher Stoßseufzer
— „Was einem die beiden Rangen für Aerger machenl
Wegen dem Iungen wachsen einem graue Laare und wegen
dem Mädel möchte man sie sich ausraufen!"
81 8!
Ein Schulinspektor hielt einst eine Schulvisitation ab und stellte
dabei selbst einige Fragen; unter anderem: „Was ist ein
Laster?" Antwort: „Die Sünde, wenn sie zur Gewohnheit
wird!" „Gut, >st also der Selvstmord auch ein Laster?" „Ia,"
brüllt der ganze Chorus, „wenn er zur Gewohnheit wird!"
Dir will ich das Rösle geben;
Willst du es nicht haben,
Tust mir leid, dann schmetß ich's eben
In den Straßengraben.
ich hätte ein Glücksspiel veran-
staltet, und die Bank hätte ich
gehalten. And es war doch blotz
eine ganz harmlose Anterhal-
tung! Ia, und was meinen Sie
nun, Lerr Doltor: was wird
das Gericht zu meiner Erklärung
sagen?"
„Das Gericht?" Nechtsan-
walt Dr. Kiepenkamp überlegt.
„Ich will Ihnen was sagen, Lerr
Zcnkenbach, — das Gericht wird
sagen: wie können Sie mit so
faulen Ausreden ankommen!
Sie sind wohl verrückt!"
Da schlägt sich Emil Zenken-
bach vergnügt mit der flachen
Äand auf's Vein. „Schön, soll
mich das Gericht für verrückt
halten, — was Besseres kann
ich mir ja gar nicht wünschen!"
—on.
Zerstreut
Die Primadonna
— „Vester Doktor, Sie müssen mir gegen den Direktor helfen, — ich singe nicht."
— „Gnädigste, — aber ich kann tatsächlich kein Aebel konstatieren."
— „Sagen Sie dem Direktor, was Sie wollen, Doktor, — ich kann nicht auftreten."
— „Nicht auflreten? Da könnten Sie stch höchstens den Futz verstaucht haben."
Gattin: „Ansere Lenne legt
nicht mehr; man muß ste
schlachten!"
Professor: „Glaubst du, daß
das helfen wird?"
Die harmlose tlnterhattung
weiter: „Auf einmal sagt einer von den Gästen: ,Wie geht
das eigentlich mit dem Irsnts et Qusrsnte?' Nun, zu-
fällig. ganz zufällig habe ich so ein bißchen Ahnung vom
Irsnts et Qusrsnts, und weil ich ein gefälliger Mann bin,
fange ich an zu erklären. Ich male vier große Felder auf
den Tisck, — nun, Sie werdens doch auch wissen, Lerr Dok-
tor: für k?suge, ttoir, Loulsur und Invsrss. — Ich nehme
die 312 Karten, ich lege die zwei Reihen aus: in der oberen
Reihe liegen Pique Zehn, Äerzen Fünf, Treff Zwei, Pique
Neun, Karo Vier und der Karo Bube, — macht grade
Vierzig, denn Sie werden doch wissen, Lerr Doktor,
daß davei die Figuren Zehn und da» As Eins zählen.
In der unteren Reihe liegen Treff Zehn, Karo Lkönig,
Pique Sieben und Lerzen Dame, — macht Sieben-
unddreißig. Gewonnen haben also k?c>ugs und lrivsrse.
Meine Gäste hat das sehr interessierl; manche habens
aber nicht gleich verstanden, und da hab' ich's noch
ein paarmal wiederholt, und das war doch gewiß eine
harmlose Anterhaltung. Aber da, — bums, wirv auf
einmal die Türe aufgerissen, und die Polizei kommt
an und nimmt uns allesamt fest. !Ind das Geld, vas
auf dem Tisch lag, hat die Polizei auch genommen."
„Erlauben Sie, Lerr Zenkenbach," fragt Dr.
Kiepenkamp, — „wie kam denn Geld auf den Tisch?"
„Warum soll denn kein Geld auf dem Tisch gelegen
haben?" memt Emil Zenlenbach ein bißchen un-
geduldig. „Die Leute haben doch jetzt alle so dicke Bries-
taschen, — die stnd doch unbequem, wenn man abends
so gemütlich sitzt. Da haben die Leute eben die Brief-
taschen mal ein bißchen 'rausgenommen und vor sich
auf den Tisch gelegt, — da ist doch nichts dabei.
148
Väterlicher Stoßseufzer
— „Was einem die beiden Rangen für Aerger machenl
Wegen dem Iungen wachsen einem graue Laare und wegen
dem Mädel möchte man sie sich ausraufen!"
81 8!
Ein Schulinspektor hielt einst eine Schulvisitation ab und stellte
dabei selbst einige Fragen; unter anderem: „Was ist ein
Laster?" Antwort: „Die Sünde, wenn sie zur Gewohnheit
wird!" „Gut, >st also der Selvstmord auch ein Laster?" „Ia,"
brüllt der ganze Chorus, „wenn er zur Gewohnheit wird!"
Dir will ich das Rösle geben;
Willst du es nicht haben,
Tust mir leid, dann schmetß ich's eben
In den Straßengraben.