Das Meislerstiick
müffe», denn diese Rache würde wahrhaft himmlisch aus°
fallen. Er nahm einen telepathischen Taschenapparat zur
Land und telegraphierte dem Doktor das Wort Glaubersalz
ins Gehirn. Der zuckte zusammen. Seine Augen flammten.
Er stürzte zu den Gläsern.
Der junge Teufel ging, aber nun zitterten ihm doch
die Beine. Mit einem Male war er stch der ganzen Trag-
weike seines Tuns bewußt, und dazu hatte er eben noch
einen Schatten bemerkt, an dem er das abgewetzte Lang
horn des Oberzeremonienmeister Pulifex zu erkennen glaubte.
Man hatte ihn also beobachtet.
Nun konnte die Sache gut werden. lilnter hundert
Iahren Spukkammer würde es nicht abgehen So einfach
in den Limmel entwifchen, ließ sich nicht mehr mVchen; denn
erftens waren seine Papiere noch nicht in OrdnÄng, und
ganz ohne Formalitäten ging die Sache doch nicht. Ferner
aber würde Großmutter ihn unterwegs glatt absangen lassen.
Da half nichts, als Leichtsinn vorschützen, den würde
inan ihm noch am leichtesten glauben und vielleicht nicht
an Niedertracht denken.
Zitternd unh zagend nahte er dem Löllentor. Bescheiden
llopfte er an.
Da sprangen die großen Türflügel auf, und ein un-
beschreibliches Bild bot sich dem verblllfften Pelzepup.
Großmutter stand mit Vater Satan im Lintergrunde.
Beide lächelten ihm ohne Linterhalt mit teuflischer Liebe
zu. Als er ihnen bittend entgegenschritt, wurde er vo»
einer Ehrengarde von Oberteufeln eingeholt. Zu beiden
Seiten des Weges standen die niedlichflen Lcxchen und be-
warfen ihn zur feierlichen Begrüßung mit brennenden
Schwefel- und Phosphorstücken. Große Räucherpfannen
waren aufgestellt, in denen die besten Pferdehaare des
Magazins verbrannt wurden.
Großmutter aber reichte dem Ankömmling ihre Klaue
und sprach:
„Du bist unser lieber Sohn und sollst von heute an
als Kompagno» in das Geschäft aufgenommen werden.
Du hast nicht eins, nein, zwei Meisterstücke von wahrhaft
menschlicher Rasfiniertheit vollbracht. Der junge Müller
wird durch den Reichtum natürlich verdorben und verfällt
uns; das Nährpräparat dagegen, das den Menschen den
Zweck zur Betätigung ihrer Kraft nimmt, wird aus der
Menschheit ein Leer von Faulenzern und Unflate» machen.
Der Äimmel hat ausgespielt."
Der schnell gefaßte Pelzepup markierte Selbstverständ-
lichkeit, spuckte aber doch pflichtschuldigst Großmutter und
Bater in die Lände.
Da entstand am Eingang Aufregung. Der Löllen-Blitz-
eilbote „Donnerschlag" brachte eine Depesche vom General-
agenten.
Großmutter riß sie auf und lief grüngelb an.
„Natürlich, wieder die Konkurrenz-o diese-
so ein ekelhafter Engel hat zugesehen und Gegenminen ge-
legt. Der alte Schröpfkopf hat auf Baiffe spekuliert gehabt;
er lag daneben, und der Schlag hat ihn gerührt. Müller
ist auf sich gestellt und bleibt anständig. !lnd hier, hier —
— es ist zum Erzengelholen: was hat sich der Doktor
Schnepel einblasen laffen? Sein Nährpräparat hat er dem
Staat überlassen, der natürlich sosort cine Reichswirtschaft-
ftelle sür das Universalnährmittel geschaffen hat. Drei
Äotels sind bereits für die nötigen Büros beschlagnahmt
dol ist unübertroffen und konkurrenzlos. Es wird heute vielsach in Verbindung mit Odol-Zahnpasta benutzt, die sich
für die mechanische Reinigung der Zähne außerordentlich
bewährt hat. Die Sdol-Zahnpasta ivirkt durch ihren
Gehalt an heilsamen, aber dabei unschädlichen Salzen
mild desinfizierend und zeichnet sich durch ihre feinkörnigc
Beschaffenheit und den eigenartigen, aparten Geschmack
und Geruch besonders aus.
Bsi ^ukrLgsu uuä LöstöUuuxeu evoUsu 8io sioll suk äis ,Lloxxsuäorksr-Llätter" Usrisbsu.
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müffe», denn diese Rache würde wahrhaft himmlisch aus°
fallen. Er nahm einen telepathischen Taschenapparat zur
Land und telegraphierte dem Doktor das Wort Glaubersalz
ins Gehirn. Der zuckte zusammen. Seine Augen flammten.
Er stürzte zu den Gläsern.
Der junge Teufel ging, aber nun zitterten ihm doch
die Beine. Mit einem Male war er stch der ganzen Trag-
weike seines Tuns bewußt, und dazu hatte er eben noch
einen Schatten bemerkt, an dem er das abgewetzte Lang
horn des Oberzeremonienmeister Pulifex zu erkennen glaubte.
Man hatte ihn also beobachtet.
Nun konnte die Sache gut werden. lilnter hundert
Iahren Spukkammer würde es nicht abgehen So einfach
in den Limmel entwifchen, ließ sich nicht mehr mVchen; denn
erftens waren seine Papiere noch nicht in OrdnÄng, und
ganz ohne Formalitäten ging die Sache doch nicht. Ferner
aber würde Großmutter ihn unterwegs glatt absangen lassen.
Da half nichts, als Leichtsinn vorschützen, den würde
inan ihm noch am leichtesten glauben und vielleicht nicht
an Niedertracht denken.
Zitternd unh zagend nahte er dem Löllentor. Bescheiden
llopfte er an.
Da sprangen die großen Türflügel auf, und ein un-
beschreibliches Bild bot sich dem verblllfften Pelzepup.
Großmutter stand mit Vater Satan im Lintergrunde.
Beide lächelten ihm ohne Linterhalt mit teuflischer Liebe
zu. Als er ihnen bittend entgegenschritt, wurde er vo»
einer Ehrengarde von Oberteufeln eingeholt. Zu beiden
Seiten des Weges standen die niedlichflen Lcxchen und be-
warfen ihn zur feierlichen Begrüßung mit brennenden
Schwefel- und Phosphorstücken. Große Räucherpfannen
waren aufgestellt, in denen die besten Pferdehaare des
Magazins verbrannt wurden.
Großmutter aber reichte dem Ankömmling ihre Klaue
und sprach:
„Du bist unser lieber Sohn und sollst von heute an
als Kompagno» in das Geschäft aufgenommen werden.
Du hast nicht eins, nein, zwei Meisterstücke von wahrhaft
menschlicher Rasfiniertheit vollbracht. Der junge Müller
wird durch den Reichtum natürlich verdorben und verfällt
uns; das Nährpräparat dagegen, das den Menschen den
Zweck zur Betätigung ihrer Kraft nimmt, wird aus der
Menschheit ein Leer von Faulenzern und Unflate» machen.
Der Äimmel hat ausgespielt."
Der schnell gefaßte Pelzepup markierte Selbstverständ-
lichkeit, spuckte aber doch pflichtschuldigst Großmutter und
Bater in die Lände.
Da entstand am Eingang Aufregung. Der Löllen-Blitz-
eilbote „Donnerschlag" brachte eine Depesche vom General-
agenten.
Großmutter riß sie auf und lief grüngelb an.
„Natürlich, wieder die Konkurrenz-o diese-
so ein ekelhafter Engel hat zugesehen und Gegenminen ge-
legt. Der alte Schröpfkopf hat auf Baiffe spekuliert gehabt;
er lag daneben, und der Schlag hat ihn gerührt. Müller
ist auf sich gestellt und bleibt anständig. !lnd hier, hier —
— es ist zum Erzengelholen: was hat sich der Doktor
Schnepel einblasen laffen? Sein Nährpräparat hat er dem
Staat überlassen, der natürlich sosort cine Reichswirtschaft-
ftelle sür das Universalnährmittel geschaffen hat. Drei
Äotels sind bereits für die nötigen Büros beschlagnahmt
dol ist unübertroffen und konkurrenzlos. Es wird heute vielsach in Verbindung mit Odol-Zahnpasta benutzt, die sich
für die mechanische Reinigung der Zähne außerordentlich
bewährt hat. Die Sdol-Zahnpasta ivirkt durch ihren
Gehalt an heilsamen, aber dabei unschädlichen Salzen
mild desinfizierend und zeichnet sich durch ihre feinkörnigc
Beschaffenheit und den eigenartigen, aparten Geschmack
und Geruch besonders aus.
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