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Queckfllber

Als der große Krieg im Wetterglas der Völker Slurm
besagte, haben Gradsokluge auf das Barometer eingehackt:
„Du bist schuld!... nein, d»!..." And die Mülter haben
drüber weinen müssen. Fluchen, lachen, weinen, alles steckt
in dem geheimnisvollen blg.

Auch dieEitelkeitsteckt drin. Der Spiegelbelag weist's aus.

Quecksilber wird in Idria in Steiermark gewonnen.
Mein Nebenmann hat diesen Namen nicht behalten könncn.
„Zdria?" sagte ich, „denkst einfach Loldrio!"

Richtig wird er in der Prüfung ausgefragt, wo Queck
silber vorkäme, und hat „Loldrio!" gestottert und wäre
beinah' durchgesallen. Steckt also auch noch Bosheit drin,
oder ist es Schalk?

Es steckt noch mehr darin. Nicht umsonst ist's dreizehn
Komma fünf neun sechs mal schwerer als das Wasser.

Das letzte, was darin steckt, zeigt es freilich nicht jedem
Man muß dazu krank sein. Dann erst tun sich seine schweren
Wunder aus.

Eigentlich hieß sie Schwester Arsula. Wir aber nannten
sie die Thermometerschwester. Freundlich nickend trat sie
dreimal täglich an die Betten: „§,amma scho g'messen?"
Liebreich schlenkerte sie das Thermometer, daß die etwa
abgerissenen Quecksilberfäden sich wieder zusammenfügen
möchten. And sie fügten sich zusammen. Nicht nur diese.

So ging sie durch das ganze Laus. Zweihundert
Betten. „Lamma scho gmessen?" hatte sie zu sagen, weiter
nichts, das war der Inhalt ihres Tages. Arm? Ich weiß
nicht. Ich weiß nur, daß sie eines Tages ausblieb, wortlos.

ohne Abschied, in eine andre Stadt versetzt. So verlangt's
der Orden. Ein Wärter kam und maß, stumm und sachlich.
Wie lagen wir in unsren Betten voller Sehnsucht nach dem
liebreichen Schlenker, nach dem Nicken, nach dem — völlig
sinnlosen — sagte der Oberarzt — „Lamma scho g'messen?"
Die besten Silberfäden schienen uns zerrissen. Mißmutig
starrten wir der Silbersäule in das Glasgestcht.

Nach und nach gewann sie wieder Leben. Wir glitten
ihrem Zucken nach auf den Tabellen über unsren Köpsen.
Nicht auf dem Kranken, auf dem Blatt zu Läupten ruht
der erste Arztblick. Lat es dort in wildem Auf und Ab
geblitzt und starrten Chimborassospitzen hoch — wie viel
sachter klangen da die letzten Schritte gegen 's Bett. Lief
der Silberfaden aber flach und friedlich durchs Papier —
wie zuverstchtlich knarrten da des Arztes Stiefel.

An diesem Silberfaden hing ja unser aller Schicksal.
Anerbittlich stach er gegen Limmel, wenn's aufs letzte ging,
und schenkte uns im Fallen wieder unsrer Mutter Erde.

!lnd war doch zwischen den metallenen Anerbittlichkeiten
Platz noch für Lumor.

Schwesternschaft und Aerzte führten einen zähen Ther-
mometerkampf: Lie Achselhöhle! und hie Darm! „Wenn
unser Lerrgott einen zu sich nehmen will," bekannte Schwester
Ludovica, „gibt er nicht auf Thermometerlagen acht."

Das war dieselbe Schwester, die, wenn Thermometer
irgendwie versagten, mild vermittelte: „Schreib'n wir halt
sechsadreißig auf."

Sparet die Entrüstung, Freunde — in keiner Abteilung
ging der Tod spärlicher um als bei Schwester Ludovica.

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