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Selbst erworben — „Was haben Sie denn für einen originellen
Schwimmgiirtel. Lerr Pengelmann?"

— „Aufgereihie Sekikorken, — den ganzen Gürtel hab'
ich mir im letzten Winter felbst zusammen gesoffen."

— „Ernteten Sie mit Ihrem Vortrag viel Beifall?"

— „And ob! Die anwesenden Damen klatschten von Anfang
bis Ende."

Vorzug

— „Sie haben doch gewiß wie Jhre beiden Vorgänger
auch eine Tochter Ihres Vorgesetzten zur Frau gekriegt?"

— „Bewahre!"

— „Nanu, da müssen Sie aber Protektion gehabt haben!"

Dialog

— „Le Girgl — wo eini?"

— „Da außi!"

— „Wo außi?"

— „Dort eini!"

— „Fritz hat sich selbständig gemacht
und geheiratet."

— „Blödsinn!"

— „Was Blödsinn?"

— „Na, wenn er geheiratet hat, ist er
doch nicht selbständig."

— „A's wir verlobt waren, hast du bloß
Augen geworfen, Amalie, jetzt stnd wir
schon zehn Iahre verheiratet, und du
wirfst schon mit Tellern. Wenn das fo
weitergeht. muß ich zur silbernen Lochzeit
das Büfett anschrauben laffen."

Ansere Karoline geht zur Kartenlegerin.
Sie will ihre Zukunft wissen. Als ste
zurllckkommt, befrage ich sie über das
Ergebnis.

„Sie hat gelegt: Ober, König, Aß
und Acht."

„Und das bedeutet?"

„Das bedeutet: der Ober vom Re-
staurant König ist ein rechtes Aas, vor
dem soll ich mich in acht nehmen "

Prohibitivmittel

— „An Durscht hob' i scho in alla Fruah! Do derf i nöt
arbat'n, sunst wird a bloß no größa."

— „Warum kaufst du dir so viele neue Anzüge?"

— „Es quält mich, immer in denselben Sachen herum-
zulaufen."

— „Also Stoffwechselkrankheit."

Frieärich, zubenannt Flssessor !<orte,
Mar im Lchwimmen graäezu ein 5tar,
Orei Minuten blieb er — haste kvorte? —
Unter waffer schwimmenä unnchtbar.
Ulle vamen wuräen blaß unä b.ässer
Unä bestaunten seinen Ivwenmut,
Unä üam äann nach oben äer Ussesser,
waren sie ihm alle äoppslt gut.

Uch, rvie zärtlich unä wie lieblich klang,
was cker holäe vamenchor ihm sang:
Frieärich. äas vauchen ist fürchterlich,
vauche nicht so tief unter!

Ueber wasser lieben wir äich,

Uber nicht äarunter.

Schief geht es ganz sicher mal,
willtt äu nicht gehorchen.

Seh nicht unter Null Normal,
Herzensassessorchen!

vie Unlerseebraut

wieäer schwamm er einstmals unterseeisch,
Oas Monokel sasz ihm ganz famos.

Lr benahm sich immer europäisch,
war auch unter wasser taäellos.

Oa, schon ziemlich ferne vom Sestaäe,
— Uortes Herze wie ein Hammer Ichlug, —
Sah er eine tauchenäe Najaäe —
Lelbstverstänälich auch im Schwimmanzug.
Frieärich wollte sich nach oben ärehn,
Uber ihre schönen Uugen slehn:
Srieärich, äas Oauchen ist wonniglich,
Oauchen wir tiefer unter!

Ueber wasser schon lieb ich äich —
Uber nun erst äarunter!

Oben lieben sie äich all,
Uälhchen, Sretchen, Oorchen,

Uber unter Uull Uormal
llch nur, Ussessorchen.

6aberihr 'nen Hanäkuß? Na, äas mein ich!

Oaäellos natürlich, aber stumm.
Ooch äann sausten sie nach oben schleunig,
Oenn äie äiei Mtnuten waren um.
Ungelangt alsäann am wasserspiegel,
Fühlte Uorte sich passiv verlobt,

Cr erkannte Iräulein §riäa lNügel.
Uber wie er innerlich auch tobt,
Oiese Zache ist ja klipp unä klar,
Unä am Ltranä steht schon äas Llternpaar.
§rieärich, äas Oauchen ist kein Lpaß,
Oauche nicht so tief unter!

Ueber wasser siehst äu was,

Uber nicht äarunter.

Merk äir es auf jeäen §all:
willst äu äich verloben,

Oleib nicht unter UuII Normal,
Lchwimme erst nach oben!

Cmriander

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Copyright IS2l bh I. F. Schreibcr
 
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