Das erste Ehe-Iahr
20. September 1920. Meine liebe Frau schrieb mir
heute, daß sie nach Möglichkeit de» gemeinschaftlichen Laus-
halt besorgen möchte. Ich will ihr die Freude nicht verderben,
deshalb habe ich heute zwei Westen nach Lamburg geschickt,
damit sie die Knöpfe annähen kann. Infolge der hohen
Portosätze wird dieReparalur der Westen sehr teuer kommen;
aber das ist nun einmal so: Ohne große finanzielle Opfer
läßt sich heute ein gemeinschaftlicher Laushalt, und sei er
noch so relativ, nicht aufrecht erhalten. Meine Frau möchte
ger» auch die Küche besorgen; jedoch die tägliche Verfrachtung
einer Kochkiste von Lamburg nach München überfieigt unsere
Verhältnisse. Der gemeinschaftliche Laushalt wird sich also
nur durch die Versendung reperaturbedürftiger Westen
symbolisieren lassen.
26. Dezember 1920. Weihnachten! das schöne, für uns
leider nur relative Familienfest. Die einzige Möglichkeit,
wenigstens einige Augenblicke des Weihnachtsabends mit
meiner Frau zu verbringen, bestand nur in der Anmeldung
eines Ferngespräches. Eines dringenden Ferngespräches,
um zu vermeiden, daß die drei gemeinsam zu verbringenden
Minuten des Weihnachtsabends nicht erst an Neujahr zu-
stande kämen. Gegen dreifache Gebühr war es möglich,
de» gemeinsamen Weihnachtsabend schon am zweiten Weih-
nachtsfeiertag-Mittag zu verleben. Am das dreiminutige
Familienfest möglichst wiirdig zu begehen, hielt meine liebe
Frau eine Spieldose ans Mikrophon. Ich lauschte ganz
ergriffen, begreiflicherweise; denn noch an keinemWeihnachts-
fest war mir das schöne Lied „Stille Nacht" dringend aus
Lamburg telephoniert worden.
20. Iuni 1921. Endlich nach fast einjähriger Ehe werde
ich die Flitterwochen gemeinsam mit meiner Frau verleben
dürfen. Ich habe vor einem Monat mich in einem kleinen
oberbayrischen Gebirgsdorf zum Sommerausenthalt ange-
meldet. Telegraphisch natürlich, damit ich im August be-
stimmt Luartier erhalte. Der Wirt hat uns seine besten
Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt! Leißen Dank dir,
Alois Kröpflhuber, edler Schützer unserer Ehe!
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2
,o^vie 8clruppe» u 8pu1te» äer tteare vvirä b e-
Zeitigt äurcb tä^licdes XVLscdeo m. ä
vou LergiQLUu L e«., Raäebeul. 8e»tes Wttel
rur 8tärlLUu^ uuä Xrälti^uu^ äe» HaLrvvucbses.
:: :: Ober»I1 ru b»beo.
I_IeberZ3n§ auk ke8te bkabrun^, be80näer8
bei 2urück§ebliebener KnscbenbiläunZ.
tt. O. Opel, t.eip2>8, ttaräenbergstrske
»rlt Xsuroäruok, f. weiß,
Kart., rundeckig od. spitz.
50 St. Mk. 2.50 u. Porto.
vruolrerel ^os. «otde,
vreeüeu, 21urenüorkstr. 39/v.
fferrenanrug8foffe
ab ?3brikort billi§8t. kViu8ter krei.
?08t8okUeükao1i 30. 8premderg L. 29.
vLmenbQrt
unä alle lä8t1§en Körperb33re entkernt 8okort racklkLl
meL,^lstVLlin-llaLrentkerner".
Okt N3cbZe3bmt — äock nle erreickt! Veut8cde8
kelck8patent l>Io. 196617. Oolä. IVIeäaiUen: Pari8,
äntvverpen. Von ^errten, verm3tolo§en u. §ericbtl.
vereiä. Obemilrern 3l8 ^Lnrlicd un8cdLäIicd u. 8icder tvirkenä ZlLnr. beZutLcktet.
Versanäpackunx 1V1.2Y--- fgbMgnt: llerwauu Vaguer, ^olu 52, Muineutd»l8tr.99.
öribkinsrlckll uiu! klotgklil
kroisllste kosteiiloL /Vlax Nertmt, /VlarlcenIiÄUS, Nsmbui'Z f.
k>»ss»cieir pos7 ono ^ir»c«'rcustis7 »»c»
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«10 Ok s/lk^ros lVlvdircvloec»
svc«os »mcs
cu»/l,urxieo.kik«oirl.ttii8
- vc«» a«or
»»LeMroLkippc« K»cu osc«oc«»«nrek< «Lpr»,
«rocl."Lssios« p«Ac«roicnsr nrvtt
d!M-V0Kl(
/^Ile -Vlwliünkte über ?3883§e unä ?r3cbt äurcb äie Oesell-
8cb3kt in ^M8terä3m oäer äie in äen mewten OroÜstääten
bekinälicden Vertretun§en.
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20. September 1920. Meine liebe Frau schrieb mir
heute, daß sie nach Möglichkeit de» gemeinschaftlichen Laus-
halt besorgen möchte. Ich will ihr die Freude nicht verderben,
deshalb habe ich heute zwei Westen nach Lamburg geschickt,
damit sie die Knöpfe annähen kann. Infolge der hohen
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noch so relativ, nicht aufrecht erhalten. Meine Frau möchte
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Verhältnisse. Der gemeinschaftliche Laushalt wird sich also
nur durch die Versendung reperaturbedürftiger Westen
symbolisieren lassen.
26. Dezember 1920. Weihnachten! das schöne, für uns
leider nur relative Familienfest. Die einzige Möglichkeit,
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