— „Na, Lehmann: wissen Sie auch, was fiir 'n Anterschied ist
zwischen so einem Faß und Eurer kommunistischen Partei?"
— „Nee, Lerr Direktor!"
-,,Na, bei 'nemFaß sind dieReifen sehr wichtig und bei EurerkommunistischenPartei dieAnreifen."
Pferdekrankheit
- „Der Neitlehrer sagte,
er habe mir ein Voll-
blutpferd gegeben. Das
arme Vieh scheint aber
an Vollblutarmut zu
leiden."
Spekulativ
— „Tausend Mark Be-
triebskapital, und ich
wäre bald ein ver-
mögender Mannl"
— „Was wollen Sie
mit tausend Mark?"
— „Leiratsannoncen
aufgeben."
Mißverständnis
— „Gegen diesen scheuß-
lichen Lusten müssen Sie
unbedingt etwas tunl"
— „Ich habe gestern
abcnd zehn Glas Glüh-
wein getrunken!"
— „NichtübellAberdas
genügt nicht!"
— „Ia, mehr kann ich
nicht vertragen!"
Der Monteur
Neulich wollte die elektrische Lampe auf meinem Schreib-
tisch nicht brennen. Die Axt im Laus erspart den Zimmer-
mann, und ein paar im Äause vorrätige Lamellen, etwas
Leitungslihe und dergleichen unter Amständen den Monteur,
der sür großes Geld kleine Schäden an der elektrischen Lei-
tung behebt. Diesmal aber konnte ich die Quelle der Störung
doch nicht selbst entdecken, und deshalb ging ich zu „Wenz-
linger L Stopp.e, Anternehmen für elektrische Installation,
Lebenswege
kriiäer waren Max unä Lmil Schmeäer;
lhre auhre Nednlichkeit war stark.
Lel äes ststers eoäe erdte jeäer
ktwa achtunävierrigtaulenä Mark.
l)ie; gejchad vor rrveiunäxwanrig Pdren.
ldre Lebensrvege trennten lich.
Max unä kmil daben vie! erkadren,
voch äer llnlerlchieä rvar rvesentlich.
Max erölknete mlt leiner krblchakt
kinen kleinen Inäultriebetrleb,
llnä er äachte: lll ennman stramm unä äerb lchakkt,
lllirä rvas ä'raus! DerZIeist sti meln prlnrip!
kmlig, unermüällch rvar er tätig,
Immer dlnler äem Selchäkte der,
va; von Pdr ru Iahr errveltert ltetlg,
llnä lo drachte er's xum Millionär.
Lager von sämtlichen elektrischen Beleuchtungs-, Koch- und
Leizgeräten usw." und bat dort, daß man mir helfen möchte.
Wenzlinger L Stoppke versprachen, mir „umgehend" eineu
Monteur zu schicken.
Der Monteur kam auch wirklich schon nach drei Tagen.
Er war ein kleiner Mann, der von lebhaftem Geiste zu sein
und eiue naiürliche Neigung zu haben schien, alles recht
fix und hurtig zu ertedigen. Ich merkte ihm ordentlich an,
wie schwer es ihm wurde, langsam, umständlich und mit
großen Verzögerungen zu arbeiten. Aber
das ging nun einmal nicht anders.
Lsutzutage muß auf diese Art gear-
beitet werden, sonst versündigt man stch
gegen den Geist der neuen Zeit. Gegen
Abend war der Monteur fertig: meine
Lampe brannte wieder.
„So, Äerr, nun können Sie wieder
an Ihrem Schreibtisch sitzen und arbeiten,"
sagte derMonteur. „Ia, Sie haben's gut!"
„Aber warum denn?" fragte ich,
denn ich war sehr erstaunt, jemand sagen
zu hören, daß man es gut hätte, wenn
man am Schreibtisch sitzen und arbeiten
müßte.
Der Monteur nickte eisrig. „Aber
ja doch l Sie haben's gut, Sie arbeiten
doch für sich selber. Aber ich, — na,
sür wen arbeit' ich denn? Arbeit ich
fllr mich? Nee, — für Wenzlinger L
Stoppke arbeite ich! Damit die Kerle
kmll aber, als er'; 8elä empkangen,
vacht' xunächst nui an ?iäelität.
rieit wäi's immer noch, vvas anrukangen,
Meinte er, äoch lchllestlich war's ru lpäl.
P, veiplempert unä verkleckert lckänälich
Aar äann äas ererbte Ilapital,
llnä lo kanä stch 6ml! Schmeäer enälich
Irgenäwo beim untern perlonal.
kinstiger 2u>ammendang verlchwlnäet
vurch llerlchieäendeit äer Lebensbahn.
^wilchen Max unä kmll Scdmeäer kinäet
kine tieke Istukt stch aukgetan.
Max gilt nun als ein reaktionärer,
^kngelchrvollener Ilapitalist,
Lmil lammelt raäikale hörer
llm stch, äenn er lprlchl al; llommunlst.
Piro
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