Die faulen Lehrbuben
schweren Kehrichtkorb in den Lof zur Aschentonne, — —
das kann man doch hier oben auch ausleeren!"
— „Sie, Johann, es ist hier etwas schwitl, öffnen Sie mal
den Ventilator!-—"
Trost
— „Mit meiner Frau ist's schrecklich; immer stellt sie mir
ihren vorigen Gatten als Muster hin!"
— „Na, trösten Sie sich, bei Ihrem Nachfolger werden
Sie das Muster sein!"
4
„Warnong vor dere Legbix!"
Von sellcre Sophie von Adelung
Den ganze wieschde, bludige Grieg hot er mitg'macht,
der Schwitzgäbele, ond koin Grätzerle hot er dervodrage —
ond jehded uf oimal, gucket au! griegt eich der ganz
g'schwend em vorichde Iohr, fascht von ei'm Dag zom
annere, en weiße Schlick en seine schwarze Loor, grad an
der Schläfe — en ganz schlohweiße Schlick, wie Ebber, der
was ganz Firchdirchs derlebt hot. Äeilig froh sollt er
doch sei, der Kerle, häb i denkt, daß er draus raus isch aus
dere Äell, ond was braucht der no hentedrei en weiße
Äaarschlick z'griege! Wie-n°er mir's aber na selber ver-
zählt hot, der Schwitzgäbele, was ehm basfiert isch — Äerr
du meine Gite! Gruselt hot mirs no so de Buckel ronder
vom bloße Zuheere, des kann i eich sage.
Scho als Bub hot ers mege, des Mimile; se hänt als
z'samme g'spielt als Kender. E herzig's nett's Mädele
war's, lieb ond mögelig, ond wie-n-er vom Grieg heim-
komme-n-isch, hot er sich vollends arg verliebt en es. Ond,
was e Lauptsach isch — se hot ehn au mega ond hot seincr
Mudder baßt. Sonscht hätt sie's ehm scho verd'leidt, denn
se hot bei ihre Kender wohne welle — anderschder hätt se's
nett dan. Er hält au scho lang om dees Mädele ag'halte —
bloß, daß mei Adolf gar so a schichterner isch. So hot er's
älleweil von eim Dag uf de nägschde verschobe. G'wißt hot
er's ja, daß ehn sei Mimile mag ond koi'n annere. Aber vor
es hi'z'drette ond z'sage: „So, jetzt werd Äochzich g'macht"
— so arg ehn au sei Mudder derzu a driebe hot — des hot
er sich et traut; s' geit halt so Leit.
D' Frau Bräzebder isch e dicke, dicke Frau mit eme
dreifache Dovpelkcnn. Wie se's macht, en dera elende Zeit,
wo mer nex als wie lompigd's Effa griegt, — des isch mir
e Rädsel. Sui selber b'hauptet zwor, se sei vor'm Grieg
no kumpletter g'wä. Aber dees isch e pure O'meglichkeit.
Freilich, verschaffe kennt se sich jo Aelles, 's Schwitzgäbeles:
Oier ond Votter, Käs ond Bauchläpple ond so Sächle; se
habes jo. Aber oineweg: e dreisachs Doppelkenn, noi, des
isch z'viel, ond schee ijch anderscht.
Er, der Schwitzgäbele, isch Zahdechniker. Aber d'Leit
dut er et arg ploga en jeiner Folderkammer. Denn erschdens
hot er en viel z'weichs Lerz, ond se derbarmet ehn z'arg.
Ond dann braucht's er's jo au etta. Am liebschde schafft
er uf sei'm Gitle, uf der Sleige drobe; des isch sei greeschd
Freid. D' Frau Bräzebder goht als au nuf mit ihrem
Stricket, wenn se d' Gicht et plogt, ond freit sich an de
Blaume ond an de Vegele. Nadierlich hot se als au des
Mimile ei'glade mit ihre Eldere ond se händ a Kaffeele droba
dronke. Se hot's gern g'sche, wenn die beide jonge Leitle
z'sammakomme send, ond hot dem Mimile als a biffele
fladdiert. Wenn no ihr Adolf Aschdald g'macht ond om
des Mädele aghalte hätt.
's werd jetzdet akkerad e Iohr ond e baar Woche her sei
ond 's war au eni Lerbschd. Da kommt mci Adolf eines
Dags ganz auß'm Ääusle heim.
„E Sind ischts oud e Schand, wie ons die Lausbube
b'schtehle!" hot er scho em rei'komma g'rufe: „Ietzt denk
no, Mamme, an onser'm scheenschte Schbalierbiercbäumle,
woisch, die ,Bonn Menascheer', do hänt se mer älle ronder-
g'holt. Ond i hab se doch dem Mimile seincr Mudder
zum Bräsent b'schtimmt g'hät. Ictzt wie i heit nausgeh
mit eme Grättle ond will's abzovfa — leer isch's Schbalier-
bäumle — b utt leer. Die verfluchte Saubube die! Aber
wenn i se verd'wisch — bloß, daß mcr se halt nie net ver-
d'wischt, weil daß se mecschdens bei der Nacht kommet.
I hätt wahrhaftig et ibel Luscht, e Legbix hi z'dunt en
schweren Kehrichtkorb in den Lof zur Aschentonne, — —
das kann man doch hier oben auch ausleeren!"
— „Sie, Johann, es ist hier etwas schwitl, öffnen Sie mal
den Ventilator!-—"
Trost
— „Mit meiner Frau ist's schrecklich; immer stellt sie mir
ihren vorigen Gatten als Muster hin!"
— „Na, trösten Sie sich, bei Ihrem Nachfolger werden
Sie das Muster sein!"
4
„Warnong vor dere Legbix!"
Von sellcre Sophie von Adelung
Den ganze wieschde, bludige Grieg hot er mitg'macht,
der Schwitzgäbele, ond koin Grätzerle hot er dervodrage —
ond jehded uf oimal, gucket au! griegt eich der ganz
g'schwend em vorichde Iohr, fascht von ei'm Dag zom
annere, en weiße Schlick en seine schwarze Loor, grad an
der Schläfe — en ganz schlohweiße Schlick, wie Ebber, der
was ganz Firchdirchs derlebt hot. Äeilig froh sollt er
doch sei, der Kerle, häb i denkt, daß er draus raus isch aus
dere Äell, ond was braucht der no hentedrei en weiße
Äaarschlick z'griege! Wie-n°er mir's aber na selber ver-
zählt hot, der Schwitzgäbele, was ehm basfiert isch — Äerr
du meine Gite! Gruselt hot mirs no so de Buckel ronder
vom bloße Zuheere, des kann i eich sage.
Scho als Bub hot ers mege, des Mimile; se hänt als
z'samme g'spielt als Kender. E herzig's nett's Mädele
war's, lieb ond mögelig, ond wie-n-er vom Grieg heim-
komme-n-isch, hot er sich vollends arg verliebt en es. Ond,
was e Lauptsach isch — se hot ehn au mega ond hot seincr
Mudder baßt. Sonscht hätt sie's ehm scho verd'leidt, denn
se hot bei ihre Kender wohne welle — anderschder hätt se's
nett dan. Er hält au scho lang om dees Mädele ag'halte —
bloß, daß mei Adolf gar so a schichterner isch. So hot er's
älleweil von eim Dag uf de nägschde verschobe. G'wißt hot
er's ja, daß ehn sei Mimile mag ond koi'n annere. Aber vor
es hi'z'drette ond z'sage: „So, jetzt werd Äochzich g'macht"
— so arg ehn au sei Mudder derzu a driebe hot — des hot
er sich et traut; s' geit halt so Leit.
D' Frau Bräzebder isch e dicke, dicke Frau mit eme
dreifache Dovpelkcnn. Wie se's macht, en dera elende Zeit,
wo mer nex als wie lompigd's Effa griegt, — des isch mir
e Rädsel. Sui selber b'hauptet zwor, se sei vor'm Grieg
no kumpletter g'wä. Aber dees isch e pure O'meglichkeit.
Freilich, verschaffe kennt se sich jo Aelles, 's Schwitzgäbeles:
Oier ond Votter, Käs ond Bauchläpple ond so Sächle; se
habes jo. Aber oineweg: e dreisachs Doppelkenn, noi, des
isch z'viel, ond schee ijch anderscht.
Er, der Schwitzgäbele, isch Zahdechniker. Aber d'Leit
dut er et arg ploga en jeiner Folderkammer. Denn erschdens
hot er en viel z'weichs Lerz, ond se derbarmet ehn z'arg.
Ond dann braucht's er's jo au etta. Am liebschde schafft
er uf sei'm Gitle, uf der Sleige drobe; des isch sei greeschd
Freid. D' Frau Bräzebder goht als au nuf mit ihrem
Stricket, wenn se d' Gicht et plogt, ond freit sich an de
Blaume ond an de Vegele. Nadierlich hot se als au des
Mimile ei'glade mit ihre Eldere ond se händ a Kaffeele droba
dronke. Se hot's gern g'sche, wenn die beide jonge Leitle
z'sammakomme send, ond hot dem Mimile als a biffele
fladdiert. Wenn no ihr Adolf Aschdald g'macht ond om
des Mädele aghalte hätt.
's werd jetzdet akkerad e Iohr ond e baar Woche her sei
ond 's war au eni Lerbschd. Da kommt mci Adolf eines
Dags ganz auß'm Ääusle heim.
„E Sind ischts oud e Schand, wie ons die Lausbube
b'schtehle!" hot er scho em rei'komma g'rufe: „Ietzt denk
no, Mamme, an onser'm scheenschte Schbalierbiercbäumle,
woisch, die ,Bonn Menascheer', do hänt se mer älle ronder-
g'holt. Ond i hab se doch dem Mimile seincr Mudder
zum Bräsent b'schtimmt g'hät. Ictzt wie i heit nausgeh
mit eme Grättle ond will's abzovfa — leer isch's Schbalier-
bäumle — b utt leer. Die verfluchte Saubube die! Aber
wenn i se verd'wisch — bloß, daß mcr se halt nie net ver-
d'wischt, weil daß se mecschdens bei der Nacht kommet.
I hätt wahrhaftig et ibel Luscht, e Legbix hi z'dunt en