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Brocken

Herr Niebergall hat einen Hund,
Bezüglich Rasse nicht von Werte,
Iedoch Lurchaus gesittet und
Ein liebenswürdiger Gefährte.

Der Köter — falls es nicht ;u hart,
Das Tierchen also ;u benennen —
Jst wegen seiner braven Art
Geschätzt von allen, die ihn kennen.

Das Leben kostet viel ;ur Zeit,
Und auch das Hundehalten füglich,
Doch Niebergall ist gan; befreit
Von Sorgen, welche diesbe;üglich.

Denn, weil das Hundchen so beliebt,
Jst man gewshnt im gan;en Hause,
Daß man für seine Nahl;eit gibt,
Was nicht mehr dient ;u eignem
Schmause.

Damit dies leicht voll;iehbar sei,
Steht vor der Tür bei Uiebergallen
Lin Uapf, und jegliche Partei
Wirft da hinein, was abgefallen.

Bom ersten Stockwerk Ler Herr Rat
Zum Beispiel tut an jene Stelle
(Gan; heimlich hält er sie parat)
Don einer bill'gen Wurst die Pelle.

Der Herr Professor auch pflegt gern
Ein Ääserindchen ein;ubrocken,

Die Rentnerin, die Witwe Stern,
Ein Stückchen Brot, das schon;u trocken.

Doch ;u besagtem Hundeschmaus
Wird beigesteuert ohne Zrage
Das Beste aus -em Hinterhaus
Und auch das meiste alle Tage.

Da trieft nur alles so von §ett
(Wie leckt der Hund sich da die
Lippeny,

Da gibt es oft ein Gansskelett
Und abgenagte Schweinerippen.

2a, Schraubendreher Boldt sogar,
Wie Niebergall erstarrt entdeckte,
Bracht' eine gan;e Schweinssul; dar,
Weil sie ihm nicht besonders schmeckte.

Neue Bekannte

— „Nun, Fritzchen, du könntest uns doch auch mal besuchen!"

— „Das geht nicht, Vater sagt, Euch fehlt die Kinderstube!"

Angenehmer Beweis

— „Lier soll ich hausen? In diesem Loch haben doch noch niemals Menschen
gewohnt?"

— „Erlauben S', da würde es nicht so von Wanzen wimmeln!"

Ein kleiner Fehler

In den Entwurf des neuen Reichsbahn-Finanzgesetzes hat sich ein
Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen. Es heißt dort in 8 1: „Die Reichsbahn
bildet ein selbständiges wirtschaftliches Anternehmen."

Äier ist. eine Silbe ausgelaffen. Es soll natürlich heißen: „Die Reichs-
bahn bildet ein selbständiges unwirtschaftliches Anternehmen."

Gerichtssprache

Eine etwas überraschende Entscheidung hat kürzlich das Kammergericht
in Berlin gefällt. Der Chaufseur eines Ententeautomobils, ein Belgier,
hatte sich durch einen begreiflicherweise etwas kräftigen Ausruf eines von
ihm angefahrenen Straßenpassanten beleidigt gefühlt und Strafantrag wegen
Beleidigung gestellt. Der Antrag aber war in sranzöstscher Sprache abgefaßt
gewesen, und deshalb hatte ihn das Schöffengericht zurückgewiesen. Das
darauf angerufene Kammergericht hat jedoch in anderm Sinne entschieden
und einen Antrag auch in französischer Sprache für zulässig erklärt.

Damit werden viele Deutsche nicht einverstanden und der Meinung sein,
als Gerichtssprache habe in Deutschland vorläufig immer noch das Deutsche
zu gelten, und wenn ein Ausländer von einem deutschen Gericht elwas wünsche,
könne er seine Ausführungen ja vorher sich übersetzen laffen. Das ist richtig,
aber geschehen ist nun einmal geschehen und der Spruch des Kammergerichts
der Welt kund geworden, die daraus für Deutschland grade nicht schmeichel-
hafte Schlüsse ziehen mag. Nun soll das Kammergericht aber auch noch
andere Sprachen erlauben. Wie wäre es mit Lateinisch oder Griechisch oder
Sanskrit? Das sind tote Sprachen, und die passen am besten für das Kammer-
gericht. Denn es hat doch mit seiner merkwürdigen Entscheidung gezeigt,
daß es sich begraben lassen kann. —on.

Korpulenz ist unschön

und ungesund. Deshalb sollte jederdazuNeigende
entsprechende vorbeugende Gegenmaßnahmen
treffen. Wir raten Ihnen, 30 Gramm Toluba
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Beachten Sie beim Einkauf, daß Sie echte Toluba
Kerne erhalten. Wenn nicht in Ihrer Apotheke
oder Drogerie erhältlich, schreiben Sie an das
Pharmazeutische Kontor E. Wolf, Lannover.


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