Vom alken Lerrn Sartorius, dem Friedhof und der Eisenbahn
hauplete er, die Lebendigen zu sehr slören würde. Der Lärm
der Züge, die Verschlechterung der Almosphäre durch den
Nauch, die Möglichkeit, daß durch regeren Verkehr Epide-
mien im Lande herumgeschleppt werden könnten, — das
waren seine Gründe. Auch der Nektor der Lateinschule
wollte nichts von der Eisenbahn wiffen. Iulius Eäsar, so
erklärte er, hälte in einer Woche die Reise von Gallien
nach Rom gemacht. Ebenso könnten auch noch heute die
wenigen Leute, die manchmal schnelle Beförderung nötig
hällen, die Großen der Welt, sich der schnellslen Rosse be-
dienen, — die übrigen, die große Menge, sollte nur ruhig
zu Lause bleiben. (Außerdem befürchtete der Lerr Nektor,
daß, wenn Müskenburg erst einmal einen Bahnhof haben
würde, seine Schüler sich dort zu viel herumtreiben und über
dem interessanlen Schauspiel, das durchkommende Züge nun
einmal doch gewähren, Loraz und Cicero leiden würden.)
Für die Bahnverbindung aber war der Lerr Bürger-
meister, denn er sagte sich, daß eine Stadt mit Eisenbahn
mehr Bedeutung hätte als ohne solche, und er wollle
natürlich lieber an der Spitze einer mehr bedeutenden
Stadt stehen. Aber er war schließlich leicht zu beeinflussen,
und wenn es gelingen würde, den Kreisgerichtsdireklor,
auf dessen Meinung er sehr viel hielt, umzuslimmen, war
viel gewonnen. Der Kreisgerichtsdirektor war für die
Bahn, — aus dem einfachen Grunde, weil sie von der
Regierung beschloffen worden war; das genügte ihm. Lerr
Diegelmann aber brachte es ferlig, den Iuristen zu einer
anderen Meinung zu bekehren. Der Besitzer des „Großen
Kurfürsten" war nämlich gegen die Eisenbahn aus einem
Grunde, den er ebenso geheim hielt wie Lerr Sartorius
den seinen, gber das war ein ganz gemeiner, mit dem
Geldbeutel zusammenhängender Grund. Lerr Diegelmann
war doch Gastwirt. Die solide Basis des Gastwirlsgewerbes
bilden seit langer Zeit die Lerren Geschäftsreisenden. Bis-
her kamen sie mit der Post nach Müskenburg und mußten
mindestens sür eine Nacht im „Großen Kurfürflen" Quartier
nehmen, weil sie erst am nächsten Tage wieder weiter
konnten. Nun aber sah Lerr Diegelmann ganz klar voraus:
wenn erst die Bahn da sein würde, — ja, dann würden
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hauplete er, die Lebendigen zu sehr slören würde. Der Lärm
der Züge, die Verschlechterung der Almosphäre durch den
Nauch, die Möglichkeit, daß durch regeren Verkehr Epide-
mien im Lande herumgeschleppt werden könnten, — das
waren seine Gründe. Auch der Nektor der Lateinschule
wollte nichts von der Eisenbahn wiffen. Iulius Eäsar, so
erklärte er, hälte in einer Woche die Reise von Gallien
nach Rom gemacht. Ebenso könnten auch noch heute die
wenigen Leute, die manchmal schnelle Beförderung nötig
hällen, die Großen der Welt, sich der schnellslen Rosse be-
dienen, — die übrigen, die große Menge, sollte nur ruhig
zu Lause bleiben. (Außerdem befürchtete der Lerr Nektor,
daß, wenn Müskenburg erst einmal einen Bahnhof haben
würde, seine Schüler sich dort zu viel herumtreiben und über
dem interessanlen Schauspiel, das durchkommende Züge nun
einmal doch gewähren, Loraz und Cicero leiden würden.)
Für die Bahnverbindung aber war der Lerr Bürger-
meister, denn er sagte sich, daß eine Stadt mit Eisenbahn
mehr Bedeutung hätte als ohne solche, und er wollle
natürlich lieber an der Spitze einer mehr bedeutenden
Stadt stehen. Aber er war schließlich leicht zu beeinflussen,
und wenn es gelingen würde, den Kreisgerichtsdireklor,
auf dessen Meinung er sehr viel hielt, umzuslimmen, war
viel gewonnen. Der Kreisgerichtsdirektor war für die
Bahn, — aus dem einfachen Grunde, weil sie von der
Regierung beschloffen worden war; das genügte ihm. Lerr
Diegelmann aber brachte es ferlig, den Iuristen zu einer
anderen Meinung zu bekehren. Der Besitzer des „Großen
Kurfürsten" war nämlich gegen die Eisenbahn aus einem
Grunde, den er ebenso geheim hielt wie Lerr Sartorius
den seinen, gber das war ein ganz gemeiner, mit dem
Geldbeutel zusammenhängender Grund. Lerr Diegelmann
war doch Gastwirt. Die solide Basis des Gastwirlsgewerbes
bilden seit langer Zeit die Lerren Geschäftsreisenden. Bis-
her kamen sie mit der Post nach Müskenburg und mußten
mindestens sür eine Nacht im „Großen Kurfürflen" Quartier
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