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Zwei Briefe

MeineBase Emma schrieb mir neulich
einen eiligen Brief:

Lerrn Peter Robinson, München.

Es war an einem Sonntag; sie hatte
keine Briefmarke, konnte auch keine auf-
treiben, und darum warf fie den Brief
unfrankiert in den Kasten. Nachher fiel
ihr aber ein, daß ste vcrgessen hätte, sich
auf dem Amschlag als Absenderin an°
zugeben, und daß ich deshalb der nicht
unbeträchtlichen Kosten wegen den Brief
vielleicht nicht annehmen witrde. Aber
sie glaubte, sich helfen zu können. Sie
schrieb auf einen Briefumschlag:

Inliegend 2 Mark für den Brief an

Lerrn Peter Robinson, München.

Dann legte sie einen Zweimarkschein
in den Amschlag, den sie fürsorglicher
Weise offen ließ, indem sie nur die Ver-
schlußklappe einsteckte, worauf sie ihn in
den gleichen Briefkasten steckte wie den
Brief.-

Einen und einen halben Tag später
bekam ich Base Emmas Brief, — be-
lastet mit vier Mark Porto und Straf-
porto. Mit der nächsten Post aber kam

Mcht ru bestreiten

vas Leden, spnchst äu voii üeränch,
Mein ?reunä, ist gegenwärüg
schänciiich,

lkleil man so viel enlbebren wuh,

Äar rvünschenrwerl unä lelbltverfänälich
vie llielt ist jetzt so schlimm unä srg
llnä nieäerträchtig eingerichtet;
ver Mensch behillt sich kreuäebarg,
lnäem er meistenteilr verrichtet.

0, schweige, 7reunä, unä blase nicht
ver crübsal KIZgliche vosaune.

Aer kübl äenkt. pseiit äarauf unä
spricht

ln unerschütterlicher llsune:

ver Lebens rnnebmbare strt,
öewllrrt mit einigem Lekagen,

Mit kleinen ?reuäen, äie sich rsit
siinfügen äen sonst grauen lirgen.

öenllgenä äer kescheiäenbeit,

Sich mal vvas öuter ru dereiten, —

Sie ist, rum lleulel, äoch rur Leit
lllabrkaktig gar nicht ru bestreiten!

piro

eine Sendung an, die gleichfalls vier
Mark Porto und Strafporto kostete. Es
war Base Emmas Briefumschlag, auf
dem die Worte „Inliegend 2 Mark für
den Brief an" ausgestrichen waren. Der
Amschlag selbst war leer. —»n.

81 81

„Ia, meine Lerrn," sagte der Schuh-
machermeister Schlaginlweit am Stamm-
tisch, „die Zeiten, wo ein Paar Stiefel
15 Mark kostete, sind vorüber. Aber die
Zeiten, wo ein Paar Stiefel besohlen
das Doppelte kostete, sind ebenfalls vor-
über. Für 50 Mark kann ich heute
jemandem gerade das Leder an die
Sohlen nageln, wenn er es mitbringt,
und wenn ich es dazugeben muß, kostet
das jetzt schon 120 und nächste Woche
bereits 200, und wer weiß, was es im
Sommer kostet. Vielleicht 5—600."

Alle lauschten andächtig und sogen
kopfschüttelnd und stumm an ihren Zi-
garren.

„Sagen Sie mal, Schlagintweit,"
fragte fchließlich Rentner Kruse, „was
kostet es denn nächste Woche, wenn man
an Ihrem Laden vorbeigeht?"

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