— „Dös wann i g'wußt hätt', daß i außer 'm Viech a no zwanz'g
Stadtleut zum Futtern hätt', war i net in dcn Dienst gangal."
Der helfende Mann
Der Sonderzug
Der Gesangverein Orion wollte einen Osteraus-
flug nach Luglfing machen. Da wir 30 ordentliche
Mitglieder sind und bei Festen mit Familienteilnahme
auf mindestens 200 Personen rechnen können, kam
einer auf die grandiose Idee — wir bestellen uns
einen Sonderzug.
„Der ist Iuristl" — rief der Konditor Meier,
und deutete auf mich, — „der muß den Zug bei der
Bahnverwaltung bestellen."
Ich bestellte.
Anlwort: Bei zwei auseinandcrfolgenden Feier-
tagen ist die Gewährung eines Sonderzuges nicht
zulässig!
In mir crwachte der Ehrgeiz.
Ich ging selbst zu dem betreffenden Referenten.
Er stritt für seinen Paragraphen, ich für meinen Orion.
„Schauen's — meinte ich — das Linfahren ginge
noch, aber wir wollen nicht vor Mitternacht heim und
dcr letzte Zug von Lüglfing geht schon um 9 !lhr weg
— da meine ich doch, daß ein Sonderzug —"
„Ausgeschloffen!"
Zu Dr. Strizzoni, dem berühmten Liellseher, kam eine ältere,
sehr schüchterne Dame. „Ich weiß mir nämlich gar keinen Nat
mehr, Lerr Doktor, aber man sagt ja, daß Sie die allerverstecktesten
Dinge finden. Ich kann mich nämlich wirklich gar nicht mehr
erinnern, wo ich es versteckt habe. üeberall schon habe
ich gesucht."
„Ah, sehr interefsant!" sagte Dr. Strizzoni.
„Ich hatte mir das Versteck so gut gemerkt. Aber
dann kame.i die Kinder und lärmten so durcheinander,
— ja, und darüber ist es mir dann ganz aus dem
Kopf gekommen. Ach, und es wäre doch zu schade,
Lerr Doltor, wenn man das teure Ding nicht wieder
finden würde."
„Freilich, freilich. !lm was für einen Wert-
gegenstand handelt es sich denn?"
Da sagte die schüchterne ältere Dame: „O, um
ein großes Marzipanosterei!" -on.
Ie nachdem
— „Könnte ich bei Ihnen mal eben telephonieren,
Lerr Wirt?"
— „Gewiß! Nehmen S' was dazu?"
Bei der Trauung
— „Zweierlei gefällt mir an diesem Brautpaar nicht!"
— „!lnd das wäre?"
— „Sie und er!"
Dorfnacht
Nlonöbleiche Giebel. Hier unü Lort ein Gartentor.
Dahinter Ilteüer, ein Äastanienbaum üavor.
So still. Äein Grillchen ist mehr wach.
Du hörst öie Uhr im Kirchenöach. —.
Horch: Winö steht auf im Wald unö überschauert öich.
Die Nacht erschrickt. Nun regt ein Vogel sich im Nest.
Und schlafoerdrossen räkelt sich
Der alte Turmhahn nach Noröwest.
Dtto Blüse
Schließlich haben wir uns doch geeinigt. Einen
Sonderzug bekam der Orion nicht. Der Zug, der
uns uni Mitternacht abholte, hieß — „Nachläuser">
Effka
Die Hauptsache — „Aber Frihchen, wenn du so niedrig
sitzest, kannst du unmöglich Klavier spielen, dcn Stuhl mußt du
höher schrauben!" — „Ia, dann kann ich nicht an die Pedale!"
18
Eophright lSN by I. F. Schrelber
Stadtleut zum Futtern hätt', war i net in dcn Dienst gangal."
Der helfende Mann
Der Sonderzug
Der Gesangverein Orion wollte einen Osteraus-
flug nach Luglfing machen. Da wir 30 ordentliche
Mitglieder sind und bei Festen mit Familienteilnahme
auf mindestens 200 Personen rechnen können, kam
einer auf die grandiose Idee — wir bestellen uns
einen Sonderzug.
„Der ist Iuristl" — rief der Konditor Meier,
und deutete auf mich, — „der muß den Zug bei der
Bahnverwaltung bestellen."
Ich bestellte.
Anlwort: Bei zwei auseinandcrfolgenden Feier-
tagen ist die Gewährung eines Sonderzuges nicht
zulässig!
In mir crwachte der Ehrgeiz.
Ich ging selbst zu dem betreffenden Referenten.
Er stritt für seinen Paragraphen, ich für meinen Orion.
„Schauen's — meinte ich — das Linfahren ginge
noch, aber wir wollen nicht vor Mitternacht heim und
dcr letzte Zug von Lüglfing geht schon um 9 !lhr weg
— da meine ich doch, daß ein Sonderzug —"
„Ausgeschloffen!"
Zu Dr. Strizzoni, dem berühmten Liellseher, kam eine ältere,
sehr schüchterne Dame. „Ich weiß mir nämlich gar keinen Nat
mehr, Lerr Doktor, aber man sagt ja, daß Sie die allerverstecktesten
Dinge finden. Ich kann mich nämlich wirklich gar nicht mehr
erinnern, wo ich es versteckt habe. üeberall schon habe
ich gesucht."
„Ah, sehr interefsant!" sagte Dr. Strizzoni.
„Ich hatte mir das Versteck so gut gemerkt. Aber
dann kame.i die Kinder und lärmten so durcheinander,
— ja, und darüber ist es mir dann ganz aus dem
Kopf gekommen. Ach, und es wäre doch zu schade,
Lerr Doltor, wenn man das teure Ding nicht wieder
finden würde."
„Freilich, freilich. !lm was für einen Wert-
gegenstand handelt es sich denn?"
Da sagte die schüchterne ältere Dame: „O, um
ein großes Marzipanosterei!" -on.
Ie nachdem
— „Könnte ich bei Ihnen mal eben telephonieren,
Lerr Wirt?"
— „Gewiß! Nehmen S' was dazu?"
Bei der Trauung
— „Zweierlei gefällt mir an diesem Brautpaar nicht!"
— „!lnd das wäre?"
— „Sie und er!"
Dorfnacht
Nlonöbleiche Giebel. Hier unü Lort ein Gartentor.
Dahinter Ilteüer, ein Äastanienbaum üavor.
So still. Äein Grillchen ist mehr wach.
Du hörst öie Uhr im Kirchenöach. —.
Horch: Winö steht auf im Wald unö überschauert öich.
Die Nacht erschrickt. Nun regt ein Vogel sich im Nest.
Und schlafoerdrossen räkelt sich
Der alte Turmhahn nach Noröwest.
Dtto Blüse
Schließlich haben wir uns doch geeinigt. Einen
Sonderzug bekam der Orion nicht. Der Zug, der
uns uni Mitternacht abholte, hieß — „Nachläuser">
Effka
Die Hauptsache — „Aber Frihchen, wenn du so niedrig
sitzest, kannst du unmöglich Klavier spielen, dcn Stuhl mußt du
höher schrauben!" — „Ia, dann kann ich nicht an die Pedale!"
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Eophright lSN by I. F. Schrelber