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Das Panoptttum

und zudcm ist das alles längst vergesten. Der Lauptschclm
ist auch schon lange tot, und ich, nun ja, — einmal bläst uns
ja allcn das große Wecken " Er räusperte sich.

„Aber keine Sentimentalität! Also in der Museums-
gesellschaft war es damals so eingerissen, daß man sich in
vorgeriickter Stunde Wiye erzählte. Sie durftcn nie ganz
schlimm und mußten immer neu sein, das war Bedingung.
Wer eincn alten Witz brachte, zahlte fünf Mark. Nun
war ich cinmal verreist und in der Lauptstadt mit alten
Kriegsschulkameraden zusammen. Da crzählt der Greiscn-
bcrg eiuen Witz, also so einen Witz haben Sie noch nie gehört!"
Der Oberst focht mit dem Stocke gedankenverloren in
der Luft herum und lächelte.

Astestor Breiding nickte und überstog im Geist die lange
Reihe von Kapitalwihcn, die er kannte. Auch er lächelte.

„Der Witz verfolgte mich. Ich fing mitten auf der
Straße oder in ernsthaftem Gespräch plötzlich wie blöd-
sinnig an zu lachen. Ich träumte diesen Witz zwanzig-,
dreißigmal und wachte unter Tränen wie toll lachend auf.
2ch erzählte ihn weiler, allen Leuten. Es war eine reine
Manie! Die Leute fielen von dcn Stühlen oder liefen fort
u»d kamen nicht wieder, weil ihnen der Bauch weh tat.

Nun komme ich nach Sillerfingen zurück. Der crste
Mensch, den ich uoch auf dem Bahnhof trcffe, ist dcr Apo-
theker Wehmeier. Ich nehme ihn mit in den Wartesaal,
wir trinken einige Kognaks zusammen, und ich kann es
nicht länger aushalten: ich erzähle ihm den Witz. Wehmeier
hattc eine Lache wie cin Kellerloch. Sie können sich dcnken,
daß dcr Wirt um seincn Zustand bcsorgt war, uud daß
das ganze Zugpersonal sich um uns versammelte.

Wehmeier, sagie ich, dieser Witz, das ist etwas für die
Museumsgesellschaft. Den erzähle ich heute Abend, das
gibt einen Spaß! Aber, reinen Mund halten! Er hatte
über meinen Witz seinen Zug versäumt uud pilgerte mit
mir iu die Stadt zurück. Dabei liefen ihm andauernd die
Tlänen herunter.

Kn> neun tlhr komme ich in die Museumsgesellschaft.
Die Kerle saßen schon seit 7 sthr da uud waren lustig. Mir
brennt mein Witz auf der Zunge. Nach den ersten Bc-
grttßungen lege ich los. Was denken Sie: die Kerle sitzen
da und rühren sich nicht. Ich bin erstaunt, erzählc noch
mal, gebe Erklärungen, suche Verständnis zu wecken. stmsonst!
Sie sitzen da und stieren mich an, todernst bei meiuem Witz,
bei dem sich die Balken bogen ! Ich werde fuchsteufelswild,
Packe meinen §>ut, renne fort zur Krone ins Lesekcänzchen,
das ich bis dato noch nie betreten. Erzähle dort meinen
Witz. Die Leute sind beinahe geplatzt. Ich wurde sosort
als Mitglied aufgenommen.

And dann sage ich Ihnen, wie stumpfsinnig die Museums-
leute dabeigesessen habeu, wie Wachsfiguren, wie ein Panop-
tikum! Da hatten sie ihren Namen nun. Ich bin aus der

Museumsgesellschaft ausgctrclen, und lange hinterher habc
ich cs erst erfahren —"

„Der Apotheker natürlich —" lachte der Astestor.

„Ia, der Apotheker! Ich hätte es wissen können: den
Wih kann uiemand bei sich behalten! Aber er hatte sie
auch noch angestiftet, nicht zu lachen, der verdammte Kerl —
Eott hab ihn selig!"

Der Oberst erhob sich.

„Knd jetzt, Assessor," sagte er fröhlich, - „nicht wahr,
Sie trinken doch Tee bei mir? — und jetzt muß ich Ihuen
den Witz erzählen!"

vas 8olci unler öer 5taät

2u kullalo LM kn'ejee

Man kann äarum äa; tllertmetall

Ijt MLN erregl in hohem Mafie,

vicht gut cvohl aus äem öoäen

lveil man in cllejer Staäl

klauben.

entäeckt:

llnä jauer scheinl rum 8chlufi äcr

k; liegt ja 8olä äort sul äer

?unä

Strahe. i

illiejenem?uchs äie guten Lrauben.

voch ifi äsr nicht wie znäercvärlr,

^je nun, äort ärllben ksnn msn

illo man äergleichen lpnchl

leicht

ligürlich, —

va; 6olä von öullalo entbekren.

vie Lache ilt äurchsus konkret.

tllie snäeis cvär' es, wurä' bei uns

lleal, erfal'bar unä

ver 5lral>engiunä uns 6olä

nslürlich.

bejcheren.

Inäem man nämlich 'rausgekriegt

tllelch lchauäervoile Itonlequenr

vurch irgenäcvelcher ^ulsllscvalten,

tllürä' lich in lolchem lall

vafi unter'm pllafier in äem

ergeben I

örunä,

wie cvllrä' inan unfie Stääte äsnn

ver riemlich lanäig, 6olä

vurchwllhlen, nach äem 6olä ru

enlhslten.

fireben!

llnä rcvar ifi äer prorentlatr

Unä fiiirrten alle siäuler ein

lo.

(tllie cviirä' äie tllohnungsnot

vafi äie öecvinnung wUräe

lich fieigeru!), —

loknen.

va hlllle nichts: man cvollte Solä

vur fieken eben ßauler äort,

llon uns; cvir ällrlten uns nicht

In äenen viele Leute cvoknen.

vveigem.

vann l>nä äie Rmlsgebsuäe

siein bifichen blieb' uns von äem

cja,

6olä, —

Lheater, siinos, siirchen,

vss cvllrä' uns firenge äanu

llankcn,

äiktierl lein,

llnä grllbe man nun nsch äem

Unä lchliefilich cviirä', cvie bilälich

Solä, —

jelrt,

6anr Lullalo käm' ja ins

vas ganre Iteich äann

Schtvanken.

unterminiert lein.

-^on.

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/7o,/m,'/te/ gcycu un/c/sro raubc uuck !
ycrötctc b/su/. b/c ivi'rc/ m,7 cmri'y-
sr/i'ycm bi/ll/y vcru>cnc/c/: Uon Os-
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