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— „Sie, Lerr Kunstmaler, san's so gut und malen's
uns a bisscl an, mir möchten nämlichIndianer spuilnl"

Der Papagei

Bei der Zeitungsfrau an der Ecke, die die Morgenzei-
tungen verkaufte, das Stück zu neunzig Pfennigen, traf ich
mit Kulenkamp zusammen, von dem mir bekannt ist, daß er
lümmerlich in einer Mansarde ein an Entbehrungen über-
aus reiches Dasein führt. Kulenkamp kaufte sich eine Zei-
tung; die neunzig Pfennige klaubte er so mühselig zusammen,
daß man darüber hätte weinen mögen. Aber dabei war
seine Miene so heiter wie jener Frühlingstag, den man in
solchen Fällen mit Vorteil zum Vergleich heranziehen kann.

„Mir ist etwas Wunderbares passiertl"
sagte Kulenkamp, „etwas ganz Köstliches, Lerr-
liches, ja gradezu Tadellosesl"

„Nanu? Laben Sie in der Lotterie ge-
wonnen?"

„Ansinn! Wie sollte ich mir ein Los kaufen
können! Aber ein Papagei ist mir zugeflogen,
in meine Mansarde — ein Graupapagei, der
ganz hervorragend spricht. !lnd jetzt will ich
in der Zeitung nachsehn, ob der Eigentümer den
Verlust dieses ausgezeichneten Tieres schon
angezeigt hat. Dann werde ich den Papagei
zurückbringen, und da werde ich eine Beloh-
nung kriegen, und dann — o, was werde ich
mir dann alles kaufen!"

Kulenkamp starrte verzückt in die Luft; er
sprach wie in Lalluzinationen. „Zuerst werde ich
mir einen Anzug kaufen, einen prächtigen neuen
Anzug! !lnd einen Lut und schöne Landschuhe
und eine feine Kravatte und ein paar Kragenl"

„Aber bester Lerr Kulenkamp-1"

„Ia, und dann kause ich mir was Gutes
zum essenl Einen Schinken werde ich mir
kaufen, einen ganzen Räucherschinken, und einen
Räucheraal, und Schokolade, denn ich knabbere
gern mal was Süßes, und echten Bohncn-
kaffee und —"

„Aber mein lieber, guter Lerr Kulen-
kamp-1"

„O, und Zigarren werde ich mir kaufen, eine
Kiste Zigarren I !lnd ins Theater werde ich gehn, und eine
nette kleine Neise werde ich machen, und meiner Braut
werde ich schreiben, daß wir nun endlich heiraten können."

„!lm Limmelswillen, Lerr Kulcnkamp! Nehmen Sie's
nicht übel: Sie sind wohl verrückt geworden? Was fällt
Ihnen denn ein! Das alles wollen Sie stch von der Be-
lohnung für den Papagei leisten?"

Da sah Kulenkamp mich überlegen an. „Nun, warum
nicht? Wissen Sie, wie der Papagei spricht? Der Papagei
spricht holländischl" —on.

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