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https://doi.org/10.11588/diglit.3307#0071
Die Hilfe
„Kathei — wie war's, bal i mit mein Acker firti bi, nacha kimm i und hilf dir!"
„Ausgschlofsen, daß nacha i mit mein Acker heint überhaupts nimmer firti wer!"
(Tert z»m Titelblld)
Kleines Nißverstänönis
Zaghaft spricht ;u Adelgunüe
Gustav, und sein Auge blickt
Zärtlich auf Las mehr als runde
Wesen, Lem Lie Hand er drückt, —
Äur;, Betreffender
erkundigt sich:
„Sage, teures Mädchen,
liebst du inich?"
Und die etwas mehr
als runde,
Sa, man möchte sagen fast,
Stark beleibtc Adelgunde,
llach üer Pause, die sich ;iemt
und Brauch,
Aeußert sanft: „Gewiß, ich
lieb' Sie auch l"
Ach, üen schönsten Himmel offen
Sieht er üa mit einem Mal,
Und er fühlt sein Her; getroffen
Don dem heißen Ireudestrahl.
Gustav jubelt: „Herrliches
Geschickl
Du bist mein! Wie schwer
wiegt üoch mein Glückl"
Und die etwas mehr als runde,
2a, durch Korpulen; beinah'
Äugeltge Adelgunde
Äriegt üie Wangenröte da,
Und sie lispelt mit verschämtem
Mund:
„Ach, nur hundert;weiundsieb;ig
Pfund!"
Das große Wiffen
Zu Klinkerberg, der stch einen Astrologen
nennt und dementsprechende Kenntnisse finanziell
zu verwerten sucht, kommt ein Mann aus dem
Mittelstand, der sein Loroskop zu haben wünscht.
Aber es soll gleich vor seinen Augen, beziehungs-
weise Ohren gemacht werden, — er will selbst
beurteilen, was an der Sache ist.
„Ihr Veruf. mein Lerr?" erkundigt sich
Klinkerberg.
„Nee, — sag' ich nicht," erklärt der Mann
aus dem Mittelstand. „So leicht will ich Ihnen
das doch nicht machen."
Klinkerberg ist das nicht angenehm, aber er
muß sich zufrieden geben, läßt sich Ort, Iahr,
Tag und Stunde der Geburt nennen und fängt
an, zu überlegen. Der Mann aus dem Mittel-
stand grinst mißtrauisch.
Schließlich beginnt Klinkerberg: „Ia,wir hät-
tenalsodenSaturnimZeichendesMaffermanns.."
Da reißt der Mann aus dem Mittelstand die
Augen gewaltig auf und flarrt Klinkerberg bewun-
dernd an „Donnerwetter, — wie haben Sie dasso
schnell 'rausgekriegt, daß ich Milch händler bin?"
66
Copvrlght IS22 bv 2. F. Schreiber
„Kathei — wie war's, bal i mit mein Acker firti bi, nacha kimm i und hilf dir!"
„Ausgschlofsen, daß nacha i mit mein Acker heint überhaupts nimmer firti wer!"
(Tert z»m Titelblld)
Kleines Nißverstänönis
Zaghaft spricht ;u Adelgunüe
Gustav, und sein Auge blickt
Zärtlich auf Las mehr als runde
Wesen, Lem Lie Hand er drückt, —
Äur;, Betreffender
erkundigt sich:
„Sage, teures Mädchen,
liebst du inich?"
Und die etwas mehr
als runde,
Sa, man möchte sagen fast,
Stark beleibtc Adelgunde,
llach üer Pause, die sich ;iemt
und Brauch,
Aeußert sanft: „Gewiß, ich
lieb' Sie auch l"
Ach, üen schönsten Himmel offen
Sieht er üa mit einem Mal,
Und er fühlt sein Her; getroffen
Don dem heißen Ireudestrahl.
Gustav jubelt: „Herrliches
Geschickl
Du bist mein! Wie schwer
wiegt üoch mein Glückl"
Und die etwas mehr als runde,
2a, durch Korpulen; beinah'
Äugeltge Adelgunde
Äriegt üie Wangenröte da,
Und sie lispelt mit verschämtem
Mund:
„Ach, nur hundert;weiundsieb;ig
Pfund!"
Das große Wiffen
Zu Klinkerberg, der stch einen Astrologen
nennt und dementsprechende Kenntnisse finanziell
zu verwerten sucht, kommt ein Mann aus dem
Mittelstand, der sein Loroskop zu haben wünscht.
Aber es soll gleich vor seinen Augen, beziehungs-
weise Ohren gemacht werden, — er will selbst
beurteilen, was an der Sache ist.
„Ihr Veruf. mein Lerr?" erkundigt sich
Klinkerberg.
„Nee, — sag' ich nicht," erklärt der Mann
aus dem Mittelstand. „So leicht will ich Ihnen
das doch nicht machen."
Klinkerberg ist das nicht angenehm, aber er
muß sich zufrieden geben, läßt sich Ort, Iahr,
Tag und Stunde der Geburt nennen und fängt
an, zu überlegen. Der Mann aus dem Mittel-
stand grinst mißtrauisch.
Schließlich beginnt Klinkerberg: „Ia,wir hät-
tenalsodenSaturnimZeichendesMaffermanns.."
Da reißt der Mann aus dem Mittelstand die
Augen gewaltig auf und flarrt Klinkerberg bewun-
dernd an „Donnerwetter, — wie haben Sie dasso
schnell 'rausgekriegt, daß ich Milch händler bin?"
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Copvrlght IS22 bv 2. F. Schreiber