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https://doi.org/10.11588/diglit.3307#0133
Oberammergau
— „Ach, entschuldigen Sie, ich habe da
wohl etwas verwechselt? Ich dachte, die
Gewerbeschau wäre in München."
Er auch
Der Geschäftsmann Schneebeißer ist
aus verschiedenen, wohl stark subjektiven
Erwägungen zu der Ahnung gekommen,
daß sich mit seinem Anternehmcn ein
der Zusiändigkeit des Amtsgerichts unter-
worfener Vorgang vollziehen dürste.
Diese Ahnung hat ihn zu vertraulichen
Verhandlungen mit einigen Verwandten
veranlaßt, auf die er stch verlaffen kann.
Er ist bei feinem Bruder Richard ge-
wesen, beim Velter Felix, bei der Tante
Emilie usw.
Elwas abgespannt kommt er nach
Lause. Da siht Kurt, sein Aeltester, der
Quintaner, und schwitzt bei einer lateini-
schenÄbungsaufgabe. „Schrecklich schwere
Sätze hab' ich da auf, Papa," klagt er, —
„ich muß Aktiva in Passiva verwandeln."
Schneebeißer fällt beinahe um vor
Erstaunen. „Nanu — du auch?"
Milchrechnung
Die !Nilch kommt jeht bei uns nunmehr
Pro Liter auf acht Nark ;u stehen;
Von einer LNild'rung ist bisher
Auch nicht die kleinste Spur ;u sehen.
Melmehr vermutet man sehr stark,
Ls üürft das Gegenteil sich zeigen,
Unü monatlich um eine tNark
Der Preis -er Nilch auch weiter steigen.
Wenn man nun üies ;um Ausgang
nimmt,
Um eine Rechnung drauf ;u bauen,
So läßt als klar und gan; bestimmt
Sich dieses Resultät erschauen:
Auf tausend kNark ist rund und bar
Der Lilerpreis der LNilch getrieben,
Wirü einst der Nonat 2anuar
Des 2ahrs Zweitausend §ünf geschrieben.
Da 2rren aber menschlich ist,
So muß man hierbei ;ugestehen,
Daß auch was andres möglich ist:
Gs kann ja noch viel schneller gehen.
Piro
Das Leben
Baron Baffsky kam etwas mißmutig
von der Iagd zurück. „Vor zehn Iahre»
hab' ich einen Fasan noch mit eincr Kugel
'runtergeholt," klagte er; „jetzt bringe
ich's kaum mit Schrot fertig. Bloß beim
Wechselfchreiben hab' ich dafür jetzt eine
viel mehr sichere Land."
Stufenweise
„Wollen Sie mir, bitte, eine Taschen-
uhr zeigen," verlangte der schlichte ^Jerr.
„Aber einfach, ganz einfach."
„Schr wohl, mein Lerr," sagte dcr
Verkäufer. „Einfach — natiirlich; auf
die äußere Ausstattung kommt es ja
auch nicht an. Die Lauptsache ist immer
das Werk. Da habe ich hier Präzisions-
uhren, gehen auf die Sekunde richlig, —
Preis fünftausend Mark. Wenn Sie
aber etwas Billigeres wünschen, — diese
Llhren hier gehn auf die Minute richtig,
Preis fünfhundert Mark."
Der schlichte Lerr überlegte lange.
Dann meinte er: „Laben Sie nicht Ahren,
die auf die Stunde richtig gehn?"
blorktoller: »I. liron, kkoksoilenkgbrik, ülünoken
Wilieburg
ki^nverg 5 in Ililiringen
/IlNe NLrssei» 8ol»u1/-, KVavIi-,
8»!«»»- ^agÄIiuurlv.
VelVrmä 2U jecjer ä^bresreit unter
vveit^ebenüer OarLNtle unä kulan-
te8ten LecUn§un8en.
bür ?rei5liste 6, - IVUc. einsencien. 5nkr3§en ?ückporto beikü§en.
»ikIiotliQlL: I^ii» irenvr
i»»» vvulLvi», I^iililQ»», IT»»»<Ivi»»:
1. Uotemcki5bnefe über liie 5llgge5filM5lgkrs.Li. 10.—
2. Mrtei'riefilliig lfllrcii ioto5llgge5tilill.AI. 15.—
3. All5diIl!llng rllmltel!nesll.erfoIgseiUiell lll5lcll55ion5sel!llei'IU. 10.—
4. kntvic^Iung äer^ ........ . Si. 10.—
neti^lliu; (VoilLenvll äes l-eUens) . . . . ^. ÜI. 15.—
6. Uoterriciikbucti uder lüe natürl. LriclZrllng äe5 ti/plllltirnill!.ül. 15.—
7. llorinerl (.4ppri.rLt rum llTpnotisieren).». 2L. verxrikfen
8. pralct.ÜlenrcbenIcenntni^-LrkennunZ v.0bLrnkter,k'iitüAk6it,7'aIent6n ete. LI. 10.—
9. llroöerpkrenolog.pb^iogllllm.^tuäiendogell nüt ^bbilcllloLen unä Lrlnute-
runFen. Vll6ntbebri!obk.1.6br6r,kr2l6ber,lrnllklellte,iri6bterete. ÜI. 15.—
10. llie llemei^terung äe; nieittcklicben ^cbiäc^gl;.. . . LI. 15.—
öliunllung portokre'i, ttscbngbme erkrs. kiekei's Verlug, L.viprig 4V.
» 11)38 8iclier8le 5äitte>. Ü38 irnu-
MM cben ^3N2 oclei leitvveise ein-
A^-cuslellen. VVirkunZ verdlük-
E^fenü. -Vuskunkt urnsonst.
8rrii.-In8t. 6g. Lngldevvlil,
INttiivIien L. 2, K^purinerstr. 9.
rsnlies-
Üppül-ate
unä
IIIu8ioneii.
»I. tonlgili-llokÄer. kerlln M 48.
HHscli-iedstraKs 17.
Vnrbiiü "NL l. kinj.-.prim.-./tbitllr.-i'rkxf.
——— i.llr.t!gr3ng5ÜN8!3lt. llic!l6 8.25.
^U8W3bIen incl. ^rökter ^
l^3rit3ten billi§. -Vnk3ul M
v. Linretst. u. 83rnrnt. 2U läöcbst-
preisen. pzul 5tr3ub. tütüncben bl. lto^entbgl 2.
8ommer8pro88en
^rlösunßs 3llen beiüens^etZbrten!
l3U8encik3cbbevv3brt, slrenZreell.
(3 'l'eile) lr3Nko INK 28.50 ?ost-
3NW6l8. oü. k43cbn. L. Lternberg.
Lerlin, 8VV 102, äunkerstraüe 13.
Ksgen
Lin ^utes. vvirksrimes 54ittel, vvel-
ckes ciurcb viele Oankscbr. emp-
toklen, okne Wissen ües l'rinkers
^eZeb. vverüen ksnn, Ü3 ^erucb-
u. Zescbmecklos. ?rei von scbriü-
licben Lestsnüteilen. Ver>3n§en
8ie?rosp. preis per Oosis /VUc.25.-,
Ooppelüosis 51k. 40.— üurcb Ü38
Qener^Iüepot -Ipotbeker ?rank.
sta^tl. 3pprobiert, kerlin VV. 8.28.
lünkstraüe 3.
8roÄiiiiig«Ä
ti3l.8.Z5kil.?rll.«3U5er».g0a. .
vrkknt. geoslcellltorti, kerlill-kriellengll.
bcqucmrte 51e6s1ivm»ter!al
tür <ten ^mstcurpbototzrspticn
^,cc»t/, in ^-/I » X'o»a/o, Lo,/e/i/ec/
«ooitr eno^ocnenizcne voxilL o » s n
c.?. Q o n n r -v.-c;. - ^
128
__ MLnchcn. — Drua uiw Berlag vvn I. F. Schrei
.. .____»«anrworrlich: Robert Mohr, Buchhändler. Wien'l.,
Alle Rechte Mr sämtliche Artikci und Illustrationen vorbchalten.
§ür den Anzcigcnlcii verantworllich in Dcutschiand: Mar Saindl, München; in Ocstcrrcich-Üngarn: Iosef Kulh
Für Lerauegade und Rcdaitivn veranlworilich: Ferdinand Schrciber,
In O esterretch für Lerausgabe und Redamon
— „Ach, entschuldigen Sie, ich habe da
wohl etwas verwechselt? Ich dachte, die
Gewerbeschau wäre in München."
Er auch
Der Geschäftsmann Schneebeißer ist
aus verschiedenen, wohl stark subjektiven
Erwägungen zu der Ahnung gekommen,
daß sich mit seinem Anternehmcn ein
der Zusiändigkeit des Amtsgerichts unter-
worfener Vorgang vollziehen dürste.
Diese Ahnung hat ihn zu vertraulichen
Verhandlungen mit einigen Verwandten
veranlaßt, auf die er stch verlaffen kann.
Er ist bei feinem Bruder Richard ge-
wesen, beim Velter Felix, bei der Tante
Emilie usw.
Elwas abgespannt kommt er nach
Lause. Da siht Kurt, sein Aeltester, der
Quintaner, und schwitzt bei einer lateini-
schenÄbungsaufgabe. „Schrecklich schwere
Sätze hab' ich da auf, Papa," klagt er, —
„ich muß Aktiva in Passiva verwandeln."
Schneebeißer fällt beinahe um vor
Erstaunen. „Nanu — du auch?"
Milchrechnung
Die !Nilch kommt jeht bei uns nunmehr
Pro Liter auf acht Nark ;u stehen;
Von einer LNild'rung ist bisher
Auch nicht die kleinste Spur ;u sehen.
Melmehr vermutet man sehr stark,
Ls üürft das Gegenteil sich zeigen,
Unü monatlich um eine tNark
Der Preis -er Nilch auch weiter steigen.
Wenn man nun üies ;um Ausgang
nimmt,
Um eine Rechnung drauf ;u bauen,
So läßt als klar und gan; bestimmt
Sich dieses Resultät erschauen:
Auf tausend kNark ist rund und bar
Der Lilerpreis der LNilch getrieben,
Wirü einst der Nonat 2anuar
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Da 2rren aber menschlich ist,
So muß man hierbei ;ugestehen,
Daß auch was andres möglich ist:
Gs kann ja noch viel schneller gehen.
Piro
Das Leben
Baron Baffsky kam etwas mißmutig
von der Iagd zurück. „Vor zehn Iahre»
hab' ich einen Fasan noch mit eincr Kugel
'runtergeholt," klagte er; „jetzt bringe
ich's kaum mit Schrot fertig. Bloß beim
Wechselfchreiben hab' ich dafür jetzt eine
viel mehr sichere Land."
Stufenweise
„Wollen Sie mir, bitte, eine Taschen-
uhr zeigen," verlangte der schlichte ^Jerr.
„Aber einfach, ganz einfach."
„Schr wohl, mein Lerr," sagte dcr
Verkäufer. „Einfach — natiirlich; auf
die äußere Ausstattung kommt es ja
auch nicht an. Die Lauptsache ist immer
das Werk. Da habe ich hier Präzisions-
uhren, gehen auf die Sekunde richlig, —
Preis fünftausend Mark. Wenn Sie
aber etwas Billigeres wünschen, — diese
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Preis fünfhundert Mark."
Der schlichte Lerr überlegte lange.
Dann meinte er: „Laben Sie nicht Ahren,
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Wilieburg
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6. Uoterriciikbucti uder lüe natürl. LriclZrllng äe5 ti/plllltirnill!.ül. 15.—
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8. pralct.ÜlenrcbenIcenntni^-LrkennunZ v.0bLrnkter,k'iitüAk6it,7'aIent6n ete. LI. 10.—
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10. llie llemei^terung äe; nieittcklicben ^cbiäc^gl;.. . . LI. 15.—
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ckes ciurcb viele Oankscbr. emp-
toklen, okne Wissen ües l'rinkers
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licben Lestsnüteilen. Ver>3n§en
8ie?rosp. preis per Oosis /VUc.25.-,
Ooppelüosis 51k. 40.— üurcb Ü38
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Alle Rechte Mr sämtliche Artikci und Illustrationen vorbchalten.
§ür den Anzcigcnlcii verantworllich in Dcutschiand: Mar Saindl, München; in Ocstcrrcich-Üngarn: Iosef Kulh
Für Lerauegade und Rcdaitivn veranlworilich: Ferdinand Schrciber,
In O esterretch für Lerausgabe und Redamon