Im tiellen Zsel
3o viele Kei-ren bi-ennen Iiies,
s.iciit glsnrt in slle Dckien.
/^cst, meine snmen /^ugen iiii-, —
Ii>>- könnt eucii niciit ventteciien!
Der Geschäftsmann
Ducsi bsngt voi-'m I^iciit uncl lollt nun nocii
6s>' kiöiilicii ösi'in lciieinen,
i/nci möciitet, scii, viel lieöec clocki
Im tieken Dunliel iveinen.
—ON.
Das lahmgelegte Fortepiana
Dem Andenken E. T. A. Lvffmanns.
<Gest. 25. Iuni 1822.)
Von Peter Robinson
Die verwitwete Konsul Mark
hatte, drei Tage vorFrllhlingsan-
fang, gewissermaßen zum Abschluß
des Winters wieder einmal zu ei-
nem ihrer musikalischen Abendtees
geladen,dieeinerfrüherenGewohn-
heit gegenüber etwas spärlicher
geworden waren, seit vor einigen
Monaten ihre Tochter Iulia das
Laus verlassen hatte und als
junge Madame Gräpel nach Lam-
burg übergestedelt war. Diese Ver-
bindung der schönen, erst achtzehn-
jährigen Iulia mit dem jungen
Monsieur George Gräpel, der zwar
der Sohn eines recht begüterten
LcimburgerKausmanns und Sena-
tors war, der eigenen Person aber
Linerlei Bedeutung zu verleihen
wußte, indem er zunächst nur durch
linkischeTölpelhaftigkeitauffiehbei
näherer Bekanntschaft aber durch
eine von ein paar kuriosen Be-
gebenheiten seiner akademischen
Iahre nicht genügend gcfüllte
Geistesleere und daneben tolpat-
schige Roheit peinlich wirkte, —
diese so überraschende Verbin-
dung war ganz und gar das Werk
der Mutler gewesen. DieKonsulin
hatte allerdings, wie die Bam-
berger Gesellschaft sich erzählte,
genug Veranlassung gehabt, für
Iulien eine gute Versorgung zu
wünschen, da ihre eigenen Ver-
mögensumstände in lehter Zeit
etwas bedenklicher Natur gewor-
den waren, — nicht zum wenigsten
des kostpieligen Rahmens wegen,in
dem sie ihrem regen Geselligkeits-
bedürfnis von jeher nachgelebt
haite. So hatte sie denn, froh des
erreichtenZiels, mit einer gewissen
Erleichterung Iulien nach Lam-
burg abfahren sehn. Es war dar-
auf elwas ruhiger in ihrem Lause
und die Festivitätcn seltener ge-
worden, aber zu heute hatte die
Konsulin nun doch wieder einmal
ein ganzes Schock Gäste gebeten und
vorzügliche musikalische Genüsse,
durch höchst begabte Dilettanten
vermittelt, in Aussicht gestellt.
In dem großen Saal und
einigen behaglichen Nebenräumen
war bereits zum ersten Male
Tee präsentiert worden, und der
Flügel im Saal hatte schon begon-
nen, wie eine ArtKrystallisations-
punkt zu wirken, ehe noch zwei ver-
spätete Gäste eintraten. Sie pro-
— „Wenn Sie nicht endlich zahlen, biete ich meine Forderung an Sie öjsentlich aus!"
— „Nicht übel; ich kaufe ste Ihnen ab für die Lälst', — das heißl: auf Kredit."
180
3o viele Kei-ren bi-ennen Iiies,
s.iciit glsnrt in slle Dckien.
/^cst, meine snmen /^ugen iiii-, —
Ii>>- könnt eucii niciit ventteciien!
Der Geschäftsmann
Ducsi bsngt voi-'m I^iciit uncl lollt nun nocii
6s>' kiöiilicii ösi'in lciieinen,
i/nci möciitet, scii, viel lieöec clocki
Im tieken Dunliel iveinen.
—ON.
Das lahmgelegte Fortepiana
Dem Andenken E. T. A. Lvffmanns.
<Gest. 25. Iuni 1822.)
Von Peter Robinson
Die verwitwete Konsul Mark
hatte, drei Tage vorFrllhlingsan-
fang, gewissermaßen zum Abschluß
des Winters wieder einmal zu ei-
nem ihrer musikalischen Abendtees
geladen,dieeinerfrüherenGewohn-
heit gegenüber etwas spärlicher
geworden waren, seit vor einigen
Monaten ihre Tochter Iulia das
Laus verlassen hatte und als
junge Madame Gräpel nach Lam-
burg übergestedelt war. Diese Ver-
bindung der schönen, erst achtzehn-
jährigen Iulia mit dem jungen
Monsieur George Gräpel, der zwar
der Sohn eines recht begüterten
LcimburgerKausmanns und Sena-
tors war, der eigenen Person aber
Linerlei Bedeutung zu verleihen
wußte, indem er zunächst nur durch
linkischeTölpelhaftigkeitauffiehbei
näherer Bekanntschaft aber durch
eine von ein paar kuriosen Be-
gebenheiten seiner akademischen
Iahre nicht genügend gcfüllte
Geistesleere und daneben tolpat-
schige Roheit peinlich wirkte, —
diese so überraschende Verbin-
dung war ganz und gar das Werk
der Mutler gewesen. DieKonsulin
hatte allerdings, wie die Bam-
berger Gesellschaft sich erzählte,
genug Veranlassung gehabt, für
Iulien eine gute Versorgung zu
wünschen, da ihre eigenen Ver-
mögensumstände in lehter Zeit
etwas bedenklicher Natur gewor-
den waren, — nicht zum wenigsten
des kostpieligen Rahmens wegen,in
dem sie ihrem regen Geselligkeits-
bedürfnis von jeher nachgelebt
haite. So hatte sie denn, froh des
erreichtenZiels, mit einer gewissen
Erleichterung Iulien nach Lam-
burg abfahren sehn. Es war dar-
auf elwas ruhiger in ihrem Lause
und die Festivitätcn seltener ge-
worden, aber zu heute hatte die
Konsulin nun doch wieder einmal
ein ganzes Schock Gäste gebeten und
vorzügliche musikalische Genüsse,
durch höchst begabte Dilettanten
vermittelt, in Aussicht gestellt.
In dem großen Saal und
einigen behaglichen Nebenräumen
war bereits zum ersten Male
Tee präsentiert worden, und der
Flügel im Saal hatte schon begon-
nen, wie eine ArtKrystallisations-
punkt zu wirken, ehe noch zwei ver-
spätete Gäste eintraten. Sie pro-
— „Wenn Sie nicht endlich zahlen, biete ich meine Forderung an Sie öjsentlich aus!"
— „Nicht übel; ich kaufe ste Ihnen ab für die Lälst', — das heißl: auf Kredit."
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